Schule und Beruf
WIE ES IST
Bildungsinvestitionen eröffnen Zukunftschancen
Die Situation an Schulen in Deutschland ist angespannt hinsichtlich Personalsituation, Digitalisierung und Bürokratie (Quelle: Robert Bosch Stiftung, 2023). Die Inklusion von Neuzugewanderten ist eine zusätzliche Aufgabe des Bildungssystems.
Beim Ziel einer hohen Bildungsqualität ergeben sich für die Region Bodensee-Oberschwaben folgende Herausforderungen.
- Bildung als Standortfaktor
Eine transparente, individuelle und leistungsfähige Bildungsinfrastruktur sichert den Wirtschaftsstandort unserer Region. Fachkräftegewinnung und Bildungsstruktur sind stark vernetzt und bedingen sich gegenseitig.
- Diskussion über Schulstruktur lenkt ab
Die Bildungsqualität wird entscheidend von der Persönlichkeit der Lehrkraft beeinflusst. Die Lehrerin bzw. der Lehrer muss mit der Heterogenität der Schülerschaft umgehen und die Schülerinnen und Schüler individuell fördern. Die Diskussion über das Schulsystem lenkt mehr von den eigentlichen Problemen ab als in der Sache weiterzuführen.
- Die Wirtschaft moniert die Ausbildungsreife
Unternehmen bemängeln den geistigen und sozialen Entwicklungsstand der jungen Erwachsenen nach Ende der Pandemie. Die Unternehmen fragen sich zu welchem Umfang die Verantwortung beim Ausbildungsbetrieb liegt. Dabei sind die fehlenden Merkmale ganz individuell. Es gilt zu differenzieren zwischen schulischen, psychologischen und physischen Merkmalen, sowie der Berufswahlreife.
- Abiturienten werden Akademiker
Berufsorientierung geht jede allgemein bildende Schule etwas an - Gymnasien sind davon nicht ausgeschlossen. Junge Erwachsene mit Abitur sind Exoten, wenn Sie eine Ausbildung beginnen.
- Die Rolle der Eltern in der Berufsorientierung ist markant
Junge Erwachsene orientieren sich an den Berufsbildern der Eltern. Der elterliche Einfluss darf nicht unterschätzt werden. Elterliche Begleitung im Prozess der Berufsorientierung ist unabdingbar.
- Lehrerinnen- und Lehrermangel
Es wird fachkompetentes Lehrpersonal in allen Bereichen benötigt. Die Lehrerausbildung ist hierfür ein zentrales Element. Derzeit herrscht an vielen Schulen Lehrerinnen- und Lehrermangel. Vor allem in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT).
- Digitalisierung
Die technische Ausstattung der Schulen hat Ausbaupotential. An den Schulen gibt es zu wenige Tablets und digitales Lernmaterial, um individuelles und selbstbestimmtes Lernen zu fördern.
WAS SIE TUN KÖNNEN
Schule beginnt vor Ort
- Verantwortung übernehmen
Kommunen sind als Schulträger mitverantwortlich für die Qualität der Bildung. Mit Investitionen in die Bildungsinfrastruktur sowie einer aktiven Zusammenarbeit in den regionalen Bildungsgremien können die Kommunen die Zukunft der Bildungslandschaft aktiv mitgestalten.
- Ganztagesschulen weiter ausbauen
Ganztagesschulen sind an allen Schulen nötig. Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie erfordert ganztägige Betreuungsangebote an fünf Tagen der Woche - auch in den Ferien.
- Studientag versus Ausbildungstag
Für Abiturientinnen und Abiturienten sollte es analog zum Studientag auch einen verbindlichen Ausbildungstag geben. Durch die Praktikumswoche „5 Tage, 5 Berufe, 5 Unternehmen“ können innerhalb der Ferien verschiedene Berufe ausprobiert werden. Gymnasien fühlen sich jedoch nur selten von Aktionen und Kampagnen angesprochen. Eine Verpflichtung zum Ausbildungstag wäre sinnvoll.
- Karriere durch Ausbildung
Aus der gesellschaftlichen Seltenheit, dass Abiturientinnen und Abiturienten eine Ausbildung machen, darf Normalität werden. Zudem sollte die fachkraftorientierte Weiterbildung stärker kommuniziert werden. Karriere durch Ausbildung sollte den optimistischen und positiven Ruf zurückgewinnen. Kommunen können hier mit Werbekampagnen für eine Ausbildung unterstützen.
- Integration von Neuzugewanderten
Die Kommunen müssen die Schulen bei der Integration der Neuzugewanderten unterstützen. Für die Integration braucht es zusätzliche Ressourcen beispielsweise Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache, sowie psychologische Ansprechpartner für Schülerinnen und Schülern.
- Frühzeitige Berufsorientierung
Um den Fachkräftebedarf langfristig zu sichern, ist das duale System besonders zu fördern. Eine frühzeitige Berufsorientierung ist hierfür die beste Möglichkeit. „Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschafter“ in Unternehmen und kommunale Bildungsinformationstage können den Schülerinnen und Schülern helfen. Zudem können Unternehmen Bildungspartnerschaften mit Schulen schließen – ein Gewinn für beide Seiten.
- Digitalisierung und integriertes Lernen
Kommunen müssen finanzielle Mittel für die technische Ausstattung an Schulen bereitstellen, um die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombinieren zu können. E-Learning Plattformen sind eine Grundvoraussetzung für individuelles und selbstbestimmtes Lernen.
Die IHK-Organisation trägt hierzu (unter anderem) bei durch:
- Zuständige Stelle zur Förderung und Durchführung der dualen Ausbildung.
- Geschulte Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschafter stellen ihren Ausbildungsberuf vor.
- IHK-Lehrstellenbörse: https://www.ihk-lehrstellenboerse.de.
- Aus- und Weiterbildungsberatung sowie Qualifizierungsangebote.
Weitere Informationen:
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