Entwicklungen der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie - März 2024

Forschung

Integrierte Netzplanung für das Energiesystem der Zukunft: Erste gemeinsame Marktabfrage von ÜNB und FNB gestartet

Die Abfrage zielt darauf ab, Informationen zur zukünftigen Erzeugung (einschließlich Power-to-Gas-Anlagen), Einspeisung, Speicherung und Verwendung von Wasserstoff sowie zum Stromverbrauch von Großverbrauchern (einschließlich Großbatteriespeichern) einzelner Marktteilnehmer sowie von Gasverteilernetzbetreibern (VNB) zu erfassen. Unter Großverbrauchern Strom verstehen die Netzbetreiber Betriebe ab einer künftigen Anschlussleistung von 10 Megawatt. Für Bedarfsmeldungen im Wasserstoff gilt diese Mindestgrenze nicht. Kunden im Verteilernetz werden vor Abgabe einer Wasserstoffmeldung gebeten, sich mit ihrem Netzbetreiber abzustimmen. Marktteilnehmer sind aufgerufen, ihre Bedarfe bis zum 22. März 2024 auf der gemeinsamen Abfrageplattform zu melden. Die Marktabfrage bildet die Grundlage für eine verlässliche und abgestimmte Infrastrukturplanung und ist ein Meilenstein für die Sektorenkopplung.

Welche Importstrategie für Deutschland?

Eine im Rahmen des Forschungsprojekts HyPat durchgeführte Metastudie des Fraunhofer ISI hat existierende Studien zu Erzeugung, Produktion und Handel von Wasserstoff ausgewertet. Aus den in einem Impulspapier festgehaltenen Erkenntnissen wurden Handlungsempfehlungen für eine deutsche Wasserstoff-Importstrategie abgeleitet, die klar zwischen dem Import reinen Wasserstoffs und von Wasserstoffderivaten unterscheidet.

Wie Öl- und Gasexporteure ihre Volkswirtschaften auf grünen Wasserstoff umstellen können

Viele Volkswirtschaften sind abhängig von Öl- und Gasexporten. Doch der Kampf gegen die Klimaerwärmung lässt die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen weltweit sinken und unterstreicht die Notwendigkeit für wirtschaftliche Diversifizierung. In einer neuen Studie für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat das Fraunhofer ISI untersucht, welche wirtschaftlichen Konsequenzen der Rückgang am Markt für betroffene Länder haben kann. Am Beispiel von Saudi-Arabien, Kasachstan und Nigeria haben die Forschenden analysiert, ob und in welchem Ausmaß der Export fossiler Energieträger in Zukunft durch den Export von grünem Wasserstoff und dessen Derivaten ersetzt werden könnte.

Förderung

Land fördert die Erstellung von regionalen Wasserstoffkonzepten mit 1,5 Millionen Euro

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft unterstützt mit dem neuen Förderprogramm regionale Akteure bei der Planung, der Zusammenarbeit und der Vernetzung zur Vorbereitung einer Wasserstoffwirtschaft beziehungsweise von Wasserstoffprojekten (Insel- beziehungsweise Clusterlösungen/regionale Hubs). Um die Erzeugung, den Transport und die Verwendung von grünem Wasserstoff verbunden mit dem entsprechenden Aufbau von Wertschöpfungsketten vor Ort zu ermöglichen, ist es ein wichtiger Ansatz, dass sich regionale Akteure zusammenschließen und entsprechende Konzepte gemeinsam erarbeiten. Die maximale Fördersumme pro Einzelprojekt beträgt 100.000 Euro. Die Projekte sollen zum 1. Mai 2024 starten und nach einer maximalen Laufzeit von sechs Monaten enden. Die Frist für die Anträge endet am 7. April 2024.

Förderung für drei Wasserstoff-Tankstellen im Land

Im Rahmen des Förderprogramms "Lade- und Wasserstofftankinfrastruktur für Langstrecken-Lkw (LWT)" fördert das Umweltministerium insgesamt fünf H2-Tankstellen in Baden-Württemberg. In der ersten Runde wird in den Gemeinden Aichstetten, Hartheim und Satteldorf der Bau von Wasserstofftankstellen mit knapp 7,2 Millionen Euro unterstützt. Für die Erreichung der Klimaschutzziele ist die Transformation in unterschiedlichen Sektoren entscheidend. Die Umstellung auf klimafreundliche Antriebe im Verkehr ist hierfür ein wichtiger Baustein.

Kommission genehmigt drittes Vorhaben von gemeinsamem Interesse und Beihilfen von bis zu 6,9 Milliarden Euro

Die Europäische Kommission hat ein drittes wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse („IPCEI“: Important Project of Common European Interest) nach den EU-Beihilfevorschriften genehmigt, um die Wasserstoffinfrastruktur zu fördern. Das IPCEI soll die Versorgung mit erneuerbarem Wasserstoff verbessern und so die Abhängigkeit von Erdgas verringern und einen Beitrag zu den Zielen des europäischen Grünen Deals und des REPowerEU-Plans leisten. Mehrere Vorhaben sollen in naher Zukunft durchgeführt werden, sodass voraussichtlich in den Jahren 2026 bis 2028 einige Großelektrolyseure und in den Jahren 2027 bis 2029 Fernleitungen in Betrieb genommen werden können. Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme hängt von dem jeweiligen geografischen Gebiet ab. Die Vorhaben sollen 2029 vollständig abgeschlossen werden, wobei sich die konkrete zeitliche Planung jeweils nach Vorhaben und Unternehmen unterscheidet.
Quelle: BWIHK