Innovationsmotor für Bioenergie – Wegbereiter der Energiewende

Das RBI Jena wurde 2004 gegründet und hat sich als industrienahe Forschungseinrichtung etabliert, die wissenschaftliche Biotechnologie und anwendungsreife Anlagentechnik vereint. Das Institut deckt ein breites Spektrum ab – von mikrobiologischer Grundlagenforschung bis zur Planung kompletter Anlagen – und bietet Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Bioökonomie.
Das Robert Boyle Institut transformiert organische Reststoffe in kostengünstige, fermentativ erzeugte Energiequellen – ein Konzept mit hohem Marktpotenzial.

Anna-Luise Menz, 1. Vorsitzende des Robert Boyle – Thüringisches Institut für BioWasserstoff- und Umweltforschung e.V.

Die Expertise des RBI umfasst:
  • Forschung und Entwicklung von Bioenergie-Verfahren (Labor bis Pilotanlage)
  • Auftragsforschung, Beratung und Gutachten für Biogas- und Kläranlagen
  • Entwicklung von Prototypen, präziser Laborausrüstung und Softwarelösungen
Leistungsspektrum des RBI:
  • Forschung und Entwicklung
  • Auftragsforschung und Beratung
  • Prototypenbau, Softwarelösungen und Wissenstransfer
  • Entwicklung nachhaltiger, biobasierter Werkstoffe
Netzwerke und Kooperationen:
  • Mitglied der Zuse-Gemeinschaft
  • Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Technologieverbund Thüringen (FTVT)

Innovative Forschungsansätze: Präzision, Automation und BioWasserstoff

Seit 2006 konzentriert sich das RBI darauf, BioWasserstoff aus biogenen Reststoffen wie Biomüll und Grüngut fermentativ zu gewinnen. Durch die Bündelung biologischer, chemischer und ingenieurtechnischer Kompetenzen entwickelt das Institut zukunftsweisende Technologien, die die Prozessstabilität und Wirtschaftlichkeit signifikant verbessern. Dabei werden KI-gestützte Automatisierungssysteme und modulare Messtechniklösungen eingeführt, die es ermöglichen, komplexe Fermentationsprozesse in Echtzeit zu überwachen und präzise zu steuern. Kritische Prozessparameter werden kontinuierlich optimiert, sodass die Ausbeute maximiert und die Betriebskosten gesenkt werden können.
Parallel dazu setzt das RBI Impulse im Bereich biobasierter Werkstoffe. Hier werden innovative Verfahren entwickelt, um Agrarabfälle in hochwertige, umweltfreundliche Baumaterialien zu transformieren. Dieser Ansatz reduziert nicht nur Entsorgungsprobleme, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zur Senkung von CO₂-Emissionen und fördert eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Durch die enge Zusammenarbeit mit industriellen Partnern und kontinuierliche Forschung wird die Technologie stetig weiterentwickelt – ein zentraler Baustein der Energiewende und ein bedeutender Schritt in Richtung einer ressourcenschonenden Zukunft.

Strategische Bedeutung für Unternehmen und Wirtschaft

BioWasserstoff und Bioökonomie gelten als zentrale Treiber für die Wettbewerbsfähigkeit zahlreicher Branchen. Das RBI demonstriert eindrucksvoll, dass fermentativ erzeugter Wasserstoff nicht nur kostengünstig produziert werden kann, sondern organische Reststoffe in wertvolle, lokal verfügbare Energiequellen transformiert. Diese Technologie eröffnet insbesondere für den Mittelstand neue Perspektiven, da sie es ermöglicht, vorhandene Abfallströme in wirtschaftliche Ressourcen umzuwandeln und somit eine dezentrale Energieversorgung zu realisieren.
Das Institut fungiert als zentraler Partner für Unternehmen, indem es neue wissenschaftliche Erkenntnisse zügig in praxisreife, marktfähige Lösungen überführt. Durch den schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in konkrete Anwendungen unterstützt das RBI kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Entwicklung innovativer Technologien – sei es in der Optimierung von Fermentationsprozessen, der Integration moderner Automatisierungssysteme oder der Implementierung fortschrittlicher Messtechnik. Dieser Ansatz hilft KMU, sich im Wettbewerb zu behaupten, auch wenn sie über begrenzte eigene F&E-Kapazitäten verfügen.

Vernetzung und Wissenstransfer

Zudem legt das RBI großen Wert auf den aktiven Wissenstransfer und den Ausbau von Netzwerken. Als Mitglied der Zuse-Gemeinschaft, einem Verbund von über 75 unabhängigen Forschungsinstituten, und in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Technologieverbund Thüringen e.V. (FTVT) intensiviert das Institut den Austausch zwischen wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen.
Durch regelmäßige Workshops, gemeinsame Projekte und den Dialog mit industriellen Partnern wird sichergestellt, dass neueste technologische Entwicklungen schnell in die Praxis überführt werden können. Dieser Netzwerkansatz trägt entscheidend dazu bei, dass Innovationen nicht isoliert entstehen, sondern branchenübergreifend nutzbar gemacht werden – ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wirtschaft.
Robert Boyle – Thüringisches Institut für BioWasserstoff- und Umweltforschung e.V.

Forschungsschwerpunkte:
• BioWasserstoffgewinnung aus biogenen Reststoffen
• KI-gestützte Prozessoptimierung und Automation
• Präzise Messtechnik für Fermentationsprozesse
• Entwicklung nachhaltiger, biobasierter Werkstoffe
Gründungsjahr: 2004
Sitz: Im Steinfeld 10, 07751 Jena
Forschungs- und Technologieverbund Thüringen e.V. (FTVT)
In vielen Forschungsrichtungen wird in Thüringen auf internationalem Niveau geforscht. Zehn gemeinnützige, wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen in Thüringen haben sich zum Forschungs- und Technologieverbund Thüringen e.V. (FTVT) zusammengeschlossen.
Der FTVT ist ein Ansprechpartner für Unternehmen, die ihre Produkte und/oder Verfahren verbessern oder ihre innovativen Ideen bis zur Marktreife in Zusammenarbeit mit einem praxisorientierten Partner aus der Wissenschaft entwickeln möchten. Darüber hinaus ist der FTVT Veranstalter des Technologiewettbewerbes „get started2gether“, welcher sich an innovative Tech-Start-ups aus Thüringen richtet.

ftvt.de
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