Ukraine ist ein Zukunftspartner für Südbrandenburgs Wirtschaft
Trotz der Kriegssituation wird unternehmerisches Engagement in der Ukraine vielschichtig gefördert. Wie Geschäfte unter aktuellen Rahmenbedingungen gelingen können und welche Potenziale zum Beispiel im Bau-, Industrie-, Energie- und Mobilitätssektor liegen, thematisierte u. a. die heutige Wirtschaftskonferenz „Ukraine im Fokus: Neue Perspektiven für deutsche Unternehmen“ in der IHK Cottbus, an der auch der ukrainische Botschafter Oleksij Serhijowytsch Makejew und Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller sowie über 70 Vertreter aus Unternehmen und Institutionen teilnahmen. Sie ebnete den Weg für eine noch intensivere Zusammenarbeit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus mit Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft.
Wirtschaftsminister Keller betonte in seiner Rede: „Brandenburg will sich am Wiederaufbau der Ukraine beteiligen! Die Landesregierung und insbesondere das Wirtschaftsministerium werden hier die uns mögliche Unterstützung leisten. Wir werden gegenüber der Bundesregierung unmissverständlich unsere Erwartung formulieren, dass deutsche Hilfsprogramme für den Wiederaufbau des geschundenen Landes so aufgesetzt werden, dass auch unsere kleinen und mittleren Unternehmen eine faire Chance erhalten, ihre Expertise dort zum Tragen zu bringen. Dazu wird das Wirtschaftsministerium die IHK Cottbus über die WFBB beim Aufbau des Ukraine-Desks unterstützen.“
Der ukrainische Botschafter Oleksij Serhijowytsch Makejew stellte in seiner Rede heraus: „Seit Kriegsbeginn hat keines der deutschen Unternehmen die Ukraine verlassen. Viele von ihnen tätigen auch jetzt große Investitionen in das Land. Zu den Vorreitern gehören dabei die Unternehmen der Rüstungsindustrie. Meine Botschaft an die gesamte deutsche Wirtschaft lautet: Zögern Sie nicht, in die Ukraine zu investieren! Warten Sie nicht auf das Kriegsende! Kommen Sie jetzt und sichern Sie sich die besten Markteintrittsmöglichkeiten!"
Frühzeitig hat die IHK Cottbus als eine der ersten Wirtschaftskammern in Deutschland die Unterstützung des Wiederaufbaus bei ihren Mitgliedsunternehmen thematisiert und seit 2023 verschiedene Vernetzungsangebote geschaffen, z. B. Unternehmerreisen und Präsentationen zur Wiederaufbaumesse in Warschau, Delegationsempfänge und Workshops, die auf Interesse stießen.
„Die Südbrandenburger Wirtschaft sieht die Ukraine nicht nur als Zielmarkt, sondern auch als Zukunftspartner. Etliche regionale Unternehmen engagieren sich mit Hilfsleistungen, planen einen Geschäftsaus- oder -aufbau. Für sie ist entscheidend, unter welchen Bedingungen sie dort tätig sein können, und welche Strategien, Partnerschaften und Angebote ihnen dabei helfen können“, erklärt André Fritsche, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus. „Hier möchten wir Orientierung und Unterstützung geben.“
DIHK-Außenwirtschaftschef Dr. Volker Treier untermauerte die Servicestärke des Verbunds aus IHK und AHK. In seinem strategischen Ausblick auf die bilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit machte er deutlich: „Die Ukraine ist ein herausfordernder, aber zukunftsträchtiger Markt. Mit ihrer Expertise und Investitionskraft haben deutsche Unternehmen die Chance, insbesondere zum Wiederaufbau der Ukraine beizutragen. Exportkreditversicherungen und Investitionsgarantien erleichtern deutschen Unternehmen den Zugang zum ukrainischen Markt. Das DIHK-Kompetenzzentrum Wiederaufbau Ukraine und die AHK in Kyjiw unterstützen Unternehmen zudem dabei, Chancen zu identifizieren und Risiken zu reduzieren.“
Bei der Veranstaltung wurde auf aktuelle Entwicklungen und konkrete Projekte für den Wiederaufbau sowie Förderinstrumente der Bundesregierung eingegangen und es wurden spannende Einblicke aus dem Unternehmensalltag im Geschäft mit der Ukraine gegeben.
Wirtschaftsfrühstück vor der Konferenz mit Vertretern der IHKs, DIHK, Wirtschaftsförderung, GTAI und der ukrainischen Botschaft mit Wirtschaftsminister Keller
Tim Berndt, Geschäftsführer EGC Cottbus Vitalii Ivaschuk, Botschaftsrat Botschaft der Ukraine Thomas Horn, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Sachsen Reiner Perau, Geschäftsführer AHK Ukraine André Fritsche, Hauptgeschäftsführer IHK Cottbus Dr. Volker Treier, Außenwirtschaftschef DIHK Oliver Gierlichs, Präsident AHK Ukraine
Silke Schwabe, Geschäftsbereichsleiterin Außenwirtschaft und Unternehmensentwicklung
Botschafter der Ukraine, Oleksij Serhijowytsch Makejew
Spannende Podiumsdiskussion mit v.l.n.r.: Tim Berndt, Geschäftsführer EGC Cottbus Vitalii Ivaschuk, Botschaftsrat Botschaft der Ukraine Thomas Horn, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Sachsen André Fritsche, Hauptgeschäftsführer IHK Cottbus Reiner Perau, Geschäftsführer AHK Ukraine Oliver Gierlichs, Präsident AHK Ukraine Dr. Volker Treier, Außenwirtschaftschef DIHK
Spannende Podiumsdiskussion mit v.l.n.r.: Tim Berndt, Geschäftsführer EGC Cottbus Vitalii Ivaschuk, Botschaftsrat Botschaft der Ukraine Thomas Horn, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Sachsen André Fritsche, Hauptgeschäftsführer IHK Cottbus Reiner Perau, Geschäftsführer AHK Ukraine Oliver Gierlichs, Präsident AHK Ukraine Dr. Volker Treier, Außenwirtschaftschef DIHK
Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller
Hintergrund
Trotz des Krieges weisen die brandenburgischen Geschäftsbeziehungen eine positive Tendenz auf: Das Ausfuhrvolumen zwischen Brandenburg und der Ukraine ist 2024 um 100 Prozent auf fast 300 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. An Gewicht gewonnen haben diese Branchen: Kokereierzeugnisse und Mineralölerzeugnisse +565,9%, Kraftwagen und Kraftwagenanteile +54,1%, Nahrungsmittel und Futtermittel +103,7%, Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse +4329,4%.
Ansprechpartnerin zum Thema Geschäftsaktivitäten mit der Ukraine bei der IHK Cottbus ist Alina Pryputa, Telefon: 0355 365 1323, E-Mail: alina.pryputa@cottbus.ihk.de