Positionspapier

Zukunft der Pflege

Kaum eine Branche ist dringender auf Fachkräftenachwuchs angewiesen als die Alten- und Krankenpflege. Mit dem demografischen Wandel sinkt nicht nur die Zahl der Nachwuchskräfte, zugleich nimmt die Zahl pflegebedürftiger Personen mit zunehmender Lebenserwartung enorm zu.
Wettbewerb mit anderen Berufsgruppen verschärft sich
Bis 2030 wird ein Anstieg der Pflegebedürftigen um 42 Prozent prognostiziert. Um diesem steigenden Bedarf nachzukommen, braucht es qualifiziertes Personal. Rein rechnerisch müsste der Anteil der Pflegekräfte an allen Erwerbstätigen auf über vier Prozent verdoppelt werden - beim momentanen Image des Pflegeberufs in der Öffentlichkeit ein illusorisches Ziel. Im nebenstehenden Positionspapier "Nachwuchs für eine alternde Gesellschaft" präsentiert die IHK daher zahlreiche Vorschläge, mit welchen Maßnahmen der Pflegeberuf attraktiver und zukunftsfest gestaltet werden kann.
Pflege ist moderner, als man denkt
Dazu gehört zuallererst eine nachhaltige Imageverbesserung des Pflegberufs, der noch immer unter hartnäckigen Mythen und falschen Erwartungen leidet. Vielfältige Tätigkeiten, die erfüllende Arbeit mit hilfsbedürftigen Menschen und nicht zuletzt der Einsatz moderner Technik bieten weit mehr als die oft einseitig dargestellten Hilfsarbeiten. Das zeigt sich auch darin, dass Pflegekräfte überdurchschnittlich zufrieden mit ihrer Berufswahl sind. Diese Vorzüge gilt es, stärker zu kommunizieren - eine Aufgabe, die Politik und Unternehmen gleichermaßen zukommt.
Pflegeausbildung zukunftsfest gestalten
Auch die Pflegeausbildung braucht eine Erneuerung. Zunehmend sowohl in der Alten- als auch der Krankenpflege benötigte medizinische Qualifikationen erfordern eine Überprüfung der bisher getrennten Ausbildung. Ziel sollte eine engere Verzahnung der Berufsbilder sein, die gleichzeitig flexible Möglichkeiten zur Spezialisierung lässt und die Durchlässigkeit zwischen akademischen und beruflichen Bildungswegen erhöht. Statt einer einseitigen Akademisierung braucht es weiterhin die gesamte Bandbreite der Qualifizierungsniveaus.