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IHK Berlin

Anzahl der Mitgliedsunternehmen erneut gestiegen

Trotz der auch im Jahr 2021 pandemiebedingt wirtschaftlich angespannten Situation vieler Unternehmen ist die Anzahl der Mitgliedsunternehmen der IHK Berlin gegenüber dem Vorjahr um gut 7.000 auf 314.000 gestiegen. Zuwächse gab es insbesondere bei Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen, zum Beispiel im Onlinemarketing oder im E-Commerce. Hier betreiben Onlineshops zunehmend sogenanntes „Dropshipping“, bei dem sie keine eigenen Lager mehr vorhalten, sondern nur noch Bestellungen vermitteln. In der Gastronomie haben die durch Corona stark beeinträchtigten Unternehmen häufig ihr Angebot um Lieferservices oder Coronatestzentren erweitert. Gut ein Drittel der IHK-Mitgliedsunternehmen sind im Handelsregister eingetragene Firmen, knapp zwei Drittel sind Kleingewerbetreibende.

Weiterentwicklung und Digitalisierung der IHK Berlin vorangetrieben

Die Coronapandemie hat auch den Geschäftsverlauf der IHK Berlin beeinflusst. So stand bei der Beratung der Mitgliedsunternehmen das Thema Corona im Vordergrund. Das Weiterbildungsangebot wurde weiter digitalisiert, und Prüfungen mussten unter nach wie vor verschärften Hygienebedingungen organisiert werden. In wirtschaftlicher Hinsicht hat sich die Pandemie allerdings weniger stark als angenommen auf die IHK Berlin ausgewirkt. Zum einen ist es nicht zum erwarteten Einbruch bei den Erträgen aus Beiträgen gekommen. Denn auch im Jahr 2021 verzichteten die Mitglieder weitestgehend auf die Anpassung der Vorauszahlungen. Mit den Auswirkungen der Coronapandemie ist nun aber für 2022 und 2023 zu rechnen. Erwartet wird in beiden Jahren ein Rückgang bei den Abrechnungen und Vorauszahlungen. Zum anderen verlief auch die Entwicklung der Erträge aus Gebühren trotz coronabedingt sinkender Teilnehmerzahlen positiv, weil die Rückgänge durch eine erhöhte Nachfrage insbesondere nach Sach- und Fachkundeprüfungen kompensiert werden konnten. Lediglich im Bereich der Entgelte war aufgrund ausgefallener Veranstaltungen und veränderter Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten ein Rückgang zu verzeichnen.
Ungeachtet der Coronaauswirkungen ist es der IHK Berlin auch im Geschäftsjahr 2021 gelungen, die bereits im Jahr 2019 beschlossenen Maßnahmen zur Weiterentwicklung ihrer Leistungssteigerung fortzusetzen, die Digitalisierung voranzutreiben und neue Produkte im Bereich der Mitgliederbindung und Fachkräftesicherung zu entwickeln. So ging zur Stärkung der beruflichen Ausbildung im Land Berlin der Talente Check als gemeinsames Projekt mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg an den Start, um im Jahr 2022 mit einer breit angelegten Ausbildungsoffensive mehr Talente für die Berliner Wirtschaft zu entwickeln und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten.
Zum Ende des Geschäftsjahrs wurde außerdem der Umbau der Passage im Ludwig Erhard Haus (LEH) zu einem Business Welcome Center abgeschlossen. Das erhöht die Attraktivität des Standorts und fördert die Vermietung zusätzlicher Flächen ebenso wie die verstärkte Eigennutzung des LEH. Besonderer Erfolg: Der vorgesehene Budgetrahmen musste nicht ausgeschöpft werden! So wurden 1,5 Mio. Euro weniger als geplant für im Rahmen des Umbaus vorgesehene Instandhaltungsmaßnahmen benötigt.
IHK Berlin

Engagement für Berlin

Das Jahr 2021 stand weiterhin im Kontext der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäftserfolge der Berliner Wirtschaft. Zugleich stand das Jahr aber auch im Zeichen des Wandels. Auf Berliner Landesebene wurde das Abgeordnetenhaus neu gewählt und ein neuer Senat nahm seine Arbeit auf. Und in der IHK Berlin trat ein neuer Präsident seine Arbeit an.  
Für die wirtschaftspolitischen Gremien der IHK Berlin war 2021 ein besonders herausforderndes Jahr. Das Frühjahr stand noch ganz im Zeichen der Bewältigung der Corona-Pandemie mit erheblichen Unterstützungsbedarfen für viele Branchen und strategischen Überlegungen zum Neustart nach der Pandemie. Hier konnten unsere Ausschüsse und die Vollversammlung wichtige Impulse setzen, die wir im Arbeitsprogramm und mit branchenspezifischen Lösungen vorangetrieben haben. Darüber hinaus haben unsere Gremien sehr aktiv daran mitgewirkt, die IHK auf dem strategischen Ziel der Nachhaltigkeit für die Berliner Wirtschaft zu unterstützen. 
Parallel dazu musste sich die IHK mit den zeitgleich stattfindenden Wahlen in Land und Bund befassen. Unsere Gremien haben sich intensiv mit den Wirtschaftspolitischen Positionen der IHK-Organisation im Bund auseinandergesetzt und eigene Wahlprüfsteine für die wirtschaftspolitischen Anforderungen an den neuen Senat erarbeitet. Auch bei Gesprächen mit wichtigen politischen Stakeholdern konnte die IHK auf ein engagiertes Ehrenamt setzen. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der neue Senat eine deutlich wirtschaftsfreundlichere Agenda gegeben hat. 
Trotz Einschränkungen durch die Infektionsschutzverordnung konnten wir uns auf das hohe Engagement und die Flexibilität der ehrenamtlichen Prüfer verlassen und alle Prüfungen der zukünftigen Fachkräfte ordnungsgemäß durchführen. Gleichermaßen haben unsere Schlichter und Handelsrichter ihre Arbeit uneingeschränkt und mit großer Leidenschaft fortgesetzt. 
Zugleich war die ehrenamtliche Arbeit bei der IHK Berlin im Jahr 2021 auch geprägt durch einen Wechsel an der Spitze der Organisation. Die bisherige Präsidentin Dr. Beatrice Kramm hatte im Sommer angekündigt, ihr Amt in der Sitzung der Vollversammlung im September zur Verfügung zu stellen, auch um die Arbeit des neuen Senats bereits von Beginn an durch einen neuen Präsidenten begleiten zu lassen. Mit großer Mehrheit setzte sich Daniel-Jan Girl dort bei der Wahl zwischen zwei Kandidaten durch. Seine Agenda ist geprägt von der noch stärkeren Einbindung des aktiven Ehrenamts in die IHK-Arbeit und noch mehr Wirksamkeit im politischen Raum.
Unser Dank gilt allen 316.000 engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern bei der IHK Berlin. Im Jahr 2022 stehen turnusgemäß Wahlen zu einer neuen Vollversammlung an. Wir hoffen, dass sich auch in der neuen Wahlperiode wieder viele von ihnen in Ausschüssen und Gremien sowie im Prüfungs- und Schlichtungswesen oder als Handelsrichter engagieren.