Standortpolitik

IHK-Positionspapier - Wohnen in Berlin

Eine der zentralen Voraussetzungen für eine positive Entwicklung der wachsenden Metropole Berlin ist ein ausreichendes Angebot an erschwinglichen Wohnungen in einem lebenswerten Umfeld. Um der wachsenden Wohnungsnachfrage begegnen zu können, müssen nach Angaben des Landes Berlin jährlich 20.000 Wohnungen neu gebaut werden, 2015 wurde mit rund 10.800 aber nur gut die Hälfte fertiggestellt. Politik und Verwaltung sind daher noch stärker als bisher gefragt, den Wohnungsbau in Berlin anzukurbeln. Die IHK Berlin hat dafür Handlungsvorschläge entwickelt. Sie fordert unter anderem flexiblere Rahmenbedingungen und eine gesamtstädtische Strategie.
Zu den Kernforderungen des Positionspapiers „Wohnen in Berlin“, das heute vorgestellt wurde, gehören die schnellere Mobilisierung von Bauland für private Entwickler und städtische Wohnungsbaugesellschaften, die Senkung der Baukosten sowie eine steuerliche Entlastung des Wohnungsbaus durch niedrigere Grund- und Grunderwerbsteuer.
Christoph Meyer, Geschäftsführender Gesellschafter der CM Best Retail Properties GmbH und Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Bau: „Berlin gewinnt jährlich rund 45.000 Neuberliner hinzu. Dies ist eine große Chance für die Stadt, aber auch Verpflichtung, zusätzlichen attraktiven Wohnraum für breite Schichten der Berliner Bevölkerung zu schaffen. Hier hat Berlin noch deutlichen Beschleunigungsbedarf. Es gilt, noch konsequenter neue Wege zu beschreiten, um höher, dichter, smarter, aber vor allem auch schneller und kostengünstiger bauen zu können.“
So müssen auch die „heißen Eisen“ angefasst werden: Dazu zählt nach den rasanten Entwicklungen der vergangenen Jahre beispielsweise, die Ränder des Tempelhofer Feldes mit gemischten Wohnquartieren zu bebauen. Auch darf die Berliner Traufhöhe von 22 Metern in der Innenstadt kein Dogma mehr sein.
Melanie Bähr, Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin: „Berlins Wirtschaft boomt und sie braucht Raum für das weitere Wachstum. Es geht sowohl um Flächen für die eigentlichen Betriebe als auch um Wohnraum für ihre Fachkräfte. Deshalb brauchen wir eine gesamtstädtische Strategie für eine ausgewogene Entwicklung von Wohnen und Arbeiten.“