IHK-MEDIENINFO NR. 50/23 VOM 20.6.2023

IHK gegen neue Pläne für Döppersberg Platz Ost

Industrie- und Handelskammer kritisiert Verhalten der Verwaltung
Die Bergische IHK zeigt sich verwundert über die Pläne der Wuppertaler Stadtverwaltung, den Platz Ost hinter dem Primark-Gebäude nur zu begrünen. Das widerspricht einem bestehenden Ratsbeschluss vom 22. Juni 2020. Damals wurde beschlossen, dort eine Taxinachrückfläche einzurichten, mit Elektroladesäulen, Sitzflächen, Bäumen sowie Beleuchtung. In einem Brief an die Spitzen der Ratsfraktionen sowie an die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bauen, bittet Thomas Wängler, IHK-Geschäftsführer für Standortpolitik, Verkehr und Öffentlichkeitsarbeit, die Politikerinnen und Politiker, den neuen Vorschlag abzulehnen und stattdessen die Stadtverwaltung aufzufordern, den bisherigen Ratsbeschluss endlich umzusetzen.
Wängler zählt in dem Brief eine Reihe von Gründen auf, warum es weiterhin sinnvoll ist, den Ratsbeschluss von 2020 umzusetzen. Gerade vor dem Hintergrund der Dekarbonisierung des Taxigewerbes wären die dort geplanten E-Ladesäulen sehr wichtig. Wängler betont, dass es bereits ein Konzept „E-Taxis im Bergischen Städtedreieck“ von IHK und Bergischer Gesellschaft unter Mitwirkung von u.a. WSW, Smart City Wuppertal und der drei Taxizentralen, gibt. Dem dortigen Ladesäulen-Standort käme in Elberfeld eine „Schlüsselrolle“ zu, so Wängler. Zudem wurde der Ratsbeschluss auch gefasst, um mit dem Taxiplatz eine kriminalpräventive Wirkung zu erzielen. Eine reine Grünfläche mit Bäumen „schafft weitere schwer einsehbare Bereiche und mögliche Verstecke, insbesondere für die Drogenszene“, so Wängler. Er kritisiert zudem, dass die Taxizählung der Stadt, auf die sie sich beruft, im November und damit in der Vorweihnachtszeit stattgefunden hat, wenn die Taxen vergleichsweise viel zu tun haben und wenig warten. Im Sommer wäre das Ergebnis anders ausgefallen. Auch die Idee der Stadt, Überstauungen mit einer App für die Taxifahrerinnen und -fahrer zu vermeiden sei nicht zielführend, dafür aber teuer, technisch schwer umsetzbar und in der Wirkung überschaubar.
Zu guter Letzt sieht Wängler ein Problem darin, dass die Taxizentrale nur wenige Tage vor dem geplanten Beschluss einbezogen wurde. Das sei in keiner Weise nachvollziehbar. „Warum wurde das Gewerbe nicht frühzeitig in die neuen Überlegungen eingebunden?“, fragt Wängler. Es handele sich bei den Taxis immerhin um einen Teil des Öffentlichen Personennahverkehrs.