Berufliche Qualifizierung inklusiv gestalten

Bergische IHK veranstaltete Aktionstag zur Teilqualifizierung für Menschen mit Behinderung.
Am 25. Juni hat der IHK-Aktionstag „TQ gemeinsam denken – Perspektiven von beruflicher Weiterbildung in Werkstätten“ stattgefunden. Eingeladen hatten die Bergische IHK und die Proviel GmbH. Ziel der Veranstaltung war es, Wege aufzuzeigen, wie Menschen mit Unterstützungsbedarf über Teilqualifikationen (TQ) gezielt an berufliche Abschlüsse herangeführt werden können – auch im Rahmen von Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
Die Veranstaltung in der Bergischen IHK brachte die Geschäftsführungen und Verantwortlichen der beruflichen Aus- und Weiterbildung der Werkstätten des bergischen Städtedreiecks zusammen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Teilqualifikationen dabei helfen können, individuelle berufliche Kompetenzen sichtbar und zertifizierbar zu machen – und so neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen.
Ein zentrales Thema des Nachmittags war der stufenweise Erwerb von anschlussfähigen beruflichen Qualifikationen durch Teilqualifikationen. Nach dem erfolgreichen Absolvieren aller – je nach Vorkenntnissen und Erfahrungen – erforderlichen Teilqualifikationen besteht für die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zur Abschlussprüfung des jeweiligen Berufs anzumelden und somit nachträglich einen anerkannten Berufsabschluss zu erwerben. Diese Perspektive stieß bei vielen Teilnehmenden auf großes Interesse.
Anschaulich wurde dies am Beispiel der Werkstatt von Proviel, die ihre Erfahrungen mit der Umsetzung von TQ in der Praxis präsentierte. Dort werden Teilqualifikationen aktuell in den Berufen Fachlagerist, Verkäufer und Fachkraft für Metalltechnik angeboten – mit vielversprechenden Ergebnissen für eine inklusive berufliche Bildung.
Carmen Bartl-Zorn, Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung der Bergischen IHK, betonte: „Teilqualifikationen eröffnen Menschen, die bislang wenig Zugang zur regulären Ausbildung hatten, neue berufliche Perspektiven. Wir sehen darin einen wichtigen Schritt hin zu mehr Teilhabe und mehr Fachkräftesicherung.“ Christoph Nieder, Geschäftsführer der Proviel GmbH, ergänzte: „In Werkstätten schlummern enorme Potenziale. Mit gezielter Qualifizierung und verlässlicher Begleitung können wir Brücken in den allgemeinen Arbeitsmarkt bauen.“ Ziel bleibt es, berufliche Weiterbildung gemeinsam mit Werkstätten noch inklusiver, praxisorientierter und chancengerechter zu gestalten.