Kreislaufwirtschaft im Rheinland hat großes Potenzial

IHK-Bericht zeigt auch schwierige Rahmenbedingungen für Circular Economy.
Die gesetzlich verankerten Nachhaltigkeitsziele stellen die Wirtschaft im Rheinland vor große Herausforderungen. Zugleich sind die Vorkommen bei vielen der für eine erfolgreiche Transformation wichtigen Rohstoffe wie etwa Lithium oder Kobalt in Europa gering oder noch nicht erschlossen. Vor diesem Hintergrund verspricht die Kreislaufwirtschaft mehr Unabhängigkeit und gänzlich neue Geschäftsmodelle. Die IHKs im Rheinland haben am Beispiel ausgewählter Unternehmen untersucht, welche Chancen und Herausforderungen es auf dem Weg zu einer Circular Economy im Rheinland gibt. Die Bandbreite reicht dabei von Industrieunternehmen, die schon seit 150 Jahren mit Recycling arbeiten, bis hin zu Start-ups.
Die gute Nachricht: Das Rheinland bietet mit seinen zahlreichen Industrieunternehmen viele Anknüpfungspunkte für zirkuläre Geschäftsmodelle. Schließlich haben zirkuläre Ansätze für viele dieser Betriebe schon seit Langem eine große Bedeutung, etwa in der Stahl- und Aluminiumproduktion oder in der chemischen Industrie. Entsprechend groß ist auch das technologische Know-how in den Unternehmen. Hinzu kommt eine starke Hochschul- und Forschungslandschaft.
Den Chancen stehen jedoch erhebliche Herausforderungen gegenüber. Hohe Energiekosten, ein komplexes Planungsrecht und bürokratische Auflagen gefährden die Wettbewerbsfähigkeit. Besonders kleine und mittlere Unternehmen sehen zudem in den Dokumentationspflichten und Förderverfahren hohe Hürden für zirkuläre Geschäftsmodelle.
„Ein zirkuläres Wirtschaftsmodell ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wohlstand. Durch die Kreislaufführung gelingt ökonomischer Fortschritt. Gleichzeitig übernehmen die Betriebe Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft“, erläutert Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK. „Unser Bergisches Städtedreieck ist mit der Circular Valley Stiftung bereits Vorreiter bei der Kreislaufwirtschaft. Daran anschließende Projekte aus Wirtschaft und Wissenschaft, wie etwa bergisch.circular oder das neue Bergische Kompetenzzentrum Kreislaufwirtschaft, unterstreichen die Strahlkraft unserer Region. Gleichzeitig sind weiterhin große Investitionen in die Transformation notwendig – hier sollte der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen verbessern und nicht ständig neue Berichtspflichten ersinnen“, macht Wenge abschließend deutlich.