Ausbildungsplatz gesucht? In Oberfranken stehen alle Türen offen
Alleine bei der IHK für Oberfranken vielfältige Möglichkeiten in 180 Berufen
Immer noch sind viele Schulabsolventinnen und Schulabsolventen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. "Und das, obwohl es oberfrankenweit noch über 3.000 unbesetzte Ausbildungsplätze gibt. Jeder Bewerberin und jedem Bewerber stehen also noch alle Möglichkeiten offen!", so Torsten Schmidt, Leiter der Berufsausbildung bei der IHK für Oberfranken Bayreuth.
"Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass etwa bei IHK-Ausbildungsbetrieben im Juni, Juli und August die meisten Ausbildungsverträge unterschrieben werden", so der IHK-Experte. "Jede Schulabgängerin und jeder Schulabgänger auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, hat also noch beste Chancen auf Erfolg."
Das zeigen auch die Zahlen der Agentur für Arbeit für den oberfränkischen Ausbildungsmarkt deutlich: Auf 1.365 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber kommen Ende Juli 3.496 nicht besetzte Ausbildungsplätze. "Oder anders ausgedrückt: Auf jeden Unversorgten kommen 2,6 unbesetzte Ausbildungsstellen", macht Schmidt deutlich. Zum Vergleich: Deutschlandweit kommen auf jeden unversorgten Bewerber gerade einmal 1,3 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Kam 2009 auf zwei unversorgte Schulabgänger in Oberfranken gerade mal ein unbesetzter Ausbildungsplatz, haben sich die Rahmenbedingungen ab 2011 komplett gedreht. Ursache waren zum einen die überdurchschnittlich positive Wirtschaftsentwicklung in Oberfranken, zum anderen die rückläufigen Schulabgängerzahlen. 2023 kamen auf jeden Unversorgten sogar 3,9 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Dass die Werte der Agentur für Arbeit aussagekräftig sind, zeigt die aktuelle Umfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth unter ihren Ausbildungsbetrieben. Dort geben 75 Prozent der Befragten an, freie Stellen immer an die Agentur zu melden, weitere 12 Prozent mehr oder weniger regelmäßig.
Auf die zehn beliebtesten Berufe entfallen bei den Männern 44,6 Prozent aller Bewerber, bei den Frauen sind es sogar 55,3 Prozent. "Dabei bieten alleine die Ausbildungsbetriebe im Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth 180 Berufe an, 122 im gewerblich-technischen, 58 im kaufmännischen Bereich", so Schmidt. “Unsere Unternehmen sind also viel breiter aufgestellt, als viele Jugendliche denken.”
Zwei Drittel der Ausbildungsplätze in IHK-Berufen
Von den insgesamt 8.954 bis Ende Juli registrierten Berufsausbildungsstellen in Oberfranken entfallen 67,5 Prozent auf die Mitgliedsbetriebe der beiden Industrie- und Handelskammern, also der IHK für Oberfranken Bayreuth und der IHK zu Coburg. 2022 lag der Anteil erst bei 62,2 Prozent.
Die meisten Ausbildungsplätze werden in Oberfranken im Verarbeitenden Gewerbe angeboten (2.704), gefolgt vom Handel (2.216), den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1.018) und dem Baugewerbe (964).
Über ein Drittel der angebotenen Ausbildungsplätze noch unbesetzt
Ende Juli waren noch 39 Prozent aller Ausbildungsplätze in Oberfranken unbesetzt. In den Wirtschaftszweigen "Verkehr und Lagerei" sowie im Handel lag die Quote zum Monatsende mit 48,6 bzw. 43,9 Prozent noch spürbar höher.
Besonders hoch ist die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze im IHK-Bereich im Verkauf ohne Spezialisierung (645), im Handel (235), im Bereich Lagerwirtschaft und Güterumschlag (196), in der Fahrzeugtechnik (127), im Büro und Sekretariat (119), im Maschinenbau (116) und der Energietechnik (113).
Wie unterschiedlich Angebot und Nachfrage sind, wird deutlich, wenn man unversorgte Bewerber und unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüberstellt. In der Kunststoffverarbeitung kommen auf jeden Bewerber und jede Bewerberin Ende Juli 15,3 unbesetzte Ausbildungsstellen, in den Handelsberufen sind es 13,8, im Hochbau 11,1, in der Metallbearbeitung 10,7 und in der Feinwerk- und Werkzeugtechnik 10,4. Umgekehrt gibt es auch zwei Handvoll Berufe, wo es mehr unversorgte Bewerber gibt als unbesetzte Ausbildungsplätze, dazu zählen Berufe im Mediensektor, im Bereich Software und Informatik aber auch in der Fahrzeugtechnik. Schmidt: "Hier empfehle ich, sich umzuschauen und zu informieren. Oft gibt es andere Berufe, wo man seine Stärken ähnlich gut einsetzen kann."
Besonders schwer tun sich Unternehmen Nachwuchs zu finden in den Bereichen industrielle Glasherstellung und -bearbeitung, industrielle Keramikherstellung Bau- und Transportgeräteführung sowie Metallerzeugung – dort sind noch jeweils mindestens zwei der drei angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt.
"Jeder der noch einen Ausbildungsplatz sucht, hat sehr gute Chancen!"
Schmidt: “Zusammenfassend kann man sagen: Die Konjunktur lässt nach, die Unternehmen bieten weniger Ausbildungsplätze an. Weiterhin ist das Ausbildungsplatzangebot spürbar höher als die Nachfrage. Über ein Drittel aller angebotenen Ausbildungsplätze sind noch unbesetzt. Jeder, der noch einen Ausbildungsplatz sucht, hat sehr gute Chancen.”
Regionale Daten
Quelle: Agentur für Arbeit / Berechnungen: IHK für Oberfranken Bayreuth (Stand: 31.07.25)
In der Stadt Bamberg gab es Ende Juli noch 266 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 2,7 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Im Landkreis Bamberg gab es Ende Juli noch 408 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 3,6 unbesetzte Ausbildungsplätze.
In der Stadt Bayreuth gab es Ende Juli noch 303 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 2,0 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Im Landkreis Bayreuth gab es Ende Juli noch 286 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 2,1 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Im Landkreis Forchheim gab es Ende Juli noch 241 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 2,3 unbesetzte Ausbildungsplätze.
In der Stadt Hof gab es Ende Juli noch 226 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 2,1 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Im Landkreis Hof gab es Ende Juli noch 331 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 3,4 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Im Landkreis Kronach gab es Ende Juli noch 235 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 2,9 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Im Landkreis Kulmbach gab es Ende Juli noch 315 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 3,1 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Im Landkreis Lichtenfels gab es Ende Juli noch 180 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 2,4 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Im Landkreis Wunsiedel gab es Ende Juli noch 303 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf jeden unversorgten Bewerber kamen 2,6 unbesetzte Ausbildungsplätze.