Gemeinsam für Oberfranken

Die Industrie- und Handelskammer für Oberfranken und die Regierung von Oberfranken arbeiten gemeinsam an einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung und Standortstärkung unserer Region mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen zu fördern und Transformationsprozesse zu meistern.

Mit welchen konkreten Maßnahmen kann die Regierung von Oberfranken die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unternehmen im internationalen Vergleich nachhaltig stärken?
Regierungspräsident Florian Luderschmid © Benjamin Böhm, Regierung von Oberfranken
Insgesamt setzt die Regierung von Oberfranken in ihren unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen zahlreiche Förderprogramme um und bewegt dabei jährlich einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Ein Großteil der Gelder stammt aus dem bayerischen Staatshaushalt. Weitere Mittel kommen vom Bund und der EU. Beispielsweise wurden seit 2023 im Rahmen des Bayerischen Finanzausgleichsgesetzes (Bay-FAG) für den Ausbau von oberfränkischen Schulen und Kindertagesstätten über 225 Millionen Euro ausbezahlt. Im Bereich der Krankenhausförderung waren es im gleichen Zeitraum knapp 250 Millionen Euro. Aus den Städtebauförderungsprogrammen von Bund und Freistaat Bayern wurden oberfränkischen Städten, Märkten und Gemeinden im Jahr 2025 mehr als 44 Millionen Euro zugeteilt, die für Investitionen in die Stadtentwicklung, lebendige Ortsmitten und ein lebenswertes Wohnumfeld genutzt werden können. Daneben gibt es verschiedenste Förderprogramme, mit denen die Regierung von Oberfranken gerade auch in der aktuell sehr herausfordernden wirtschaftspolitischen Lage die oberfränkischen Unternehmen gezielt unterstützen kann. So können beispielsweise Investitionen in neue Technologien und Produktionsprozesse erleichtert und damit internationale Kostennachteile etwas ausgeglichen werden. Hier greift vor allem die Regionalförderung, aber auch andere spezielle Förderprogramme. Gerne informieren, beraten und unterstützen wir die Unternehmen bei der Antragstellung, um so passende Möglichkeiten zu finden und die bürokratischen Hürden für eine Förderung zu verringern.
Ohnehin stimmen wir uns mit den regionalen Akteuren der Wirtschaftsförderung, wie den Kammern, den Wirtschaftsförderern vor Ort sowie LfA und Invest in Bavaria, die jeweils mit einer Niederlassung in Hof vertreten sind, inhaltlich ab und planen und führen gemeinsam Veranstaltungen oder sogenannte Fördermittelsprechtage durch. Diesem Netzwerk kommt eine entscheidende Rolle zu: Denn nur wenn alle Akteure an einem Strang ziehen, können die Unternehmen bestmöglich unterstützt werden und von dem vorhandenen, breiten Angebot profitieren.
Aus dieser Zusammenarbeit heraus ist unter der Federführung von Invest in Bavaria beispielsweise auch die Idee entstanden, an einem deutschlandweiten Wettbewerb von GTAI (Germany trade and invest) teilzunehmen. Diesen Wettbewerb konnten wir für Oberfranken gewinnen. Im kommenden Jahr besuchen Unternehmer und Investoren aus der Medizintechnik in UK hiesige Unternehmen, gemeinsam mit Vertretern der Wirtschaftsförderung, um gegebenenfalls spätere Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Eine weitere Chance für Oberfranken!
Wie unterstützt die Bezirksregierung innovative Start-ups und etablierte Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien und Geschäftsmodelle?
Die Regierung von Oberfranken bietet in Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie – StMWi – unterschiedliche Förderprogramme an, die sowohl Start-ups als auch etablierte Unternehmen bei der Umsetzung von innovativen Ideen unterstützen. Im Rahmen des Start?Zuschuss!-Programms werden beispielsweise von einer Jury ausgewählte Gründer mit einer Zuwendung von 36.000 Euro als Anschubfinanzierung gefördert und mit dem Förderprogramm „Digitalbonus“ werden kleine Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft unterstützt, die Produkte, Prozesse und Dienstleistungen digitalisieren und ihre IT-Sicherheit verbessern wollen.
Um attraktive Rahmenbedingungen für Gründer zu schaffen und regionale Ökosysteme aufzubauen, wurde innerhalb der Initiative „Gründerland Bayern“ die Errichtung der oberfränkischen Digitalen Gründerzentren in Bamberg, Coburg/Rödental und Hof gefördert, auch das Regionale Innovationszentrum in Bayreuth (RIZ) wird hiervon profitieren. Für dieses Vorhaben wurden vom Freistaat Bayern insgesamt 10 Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat sich in Forchheim das ebenfalls durch den Freistaat Bayern geförderte Medical Valley Center für Start-ups der Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft in einem wirtschaftlich starken Medizintechnik-Cluster angesiedelt. Die Gründerzentren vernetzen Start-ups mit etablierten Regierungspräsident Florian Luderschmid Unternehmen und Hochschulen und bieten auch individuelles Coaching, oft zusammen mit BayStartUP, an. Digitale Gründerzentren, die sich vor allem auf Gründungsvorhaben im Bereich Digitalisierung und Technologie fokussieren, werden zudem mit einer jährlichen Zuwendung unterstützt, damit Aktivitäten zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des Start-up-Ökosystems, wie zum Beispiel Veranstaltungen zum Austausch und Vernetzen, vorangetrieben werden können. Für die Entwicklung und Einführung neuer Technologien sind auch Bayern Innovativ und einzelne Fachreferate des StMWi wichtige Ansprechpartner, zu denen wir regelmäßig für die Unternehmen den Kontakt herstellen und erste Anlaufstellen für ihre Ideen bieten.
Innovationspotenziale heben, bestehende Standortvorteile bewahren und neue entwickeln, die Stärken Oberfrankens sichtbar machen – dabei unterstützen wir als Regierung von Oberfranken unsere vielen Partner weiterhin mit großer Tatkraft.
Welche Rolle spielen Infrastrukturprojekte, wie der Ausbau von Breitband- und Verkehrsnetzen, für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Oberfranken, und welche weiteren Investitionen sind geplant?
Wir haben hohe Erwartungen an die Mobilität der Zukunft: modern, klimafreundlich, sicher und bezahlbar. Um Klimaneutralität zu erreichen, muss der öffentliche Verkehr in Stadt und Land gestärkt werden. Im ländlichen Raum wird die Straße jedoch der wichtigste Verkehrsträger für Arbeit, Einkauf und Gütertransport bleiben. Unsere Bundes- und Staatsstraßen sind das Rückgrat für Mobilität und Logistik. Der Bundesverkehrswegeplan und der bayerische Ausbauplan für die Staatsstraßen stellen wichtige Weichen für die weitere Stärkung des Verkehrssystems. Daneben ist die Erhaltung der bestehenden Infrastruktur Hauptaufgabe der Staatlichen Bauämter.
Auch der Ausbau von Breitbandnetzen spielt eine große Rolle für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Oberfranken. Hier hat die Region in den letzten zehn Jahren enorme Fortschritte gemacht; es wurden viele Ausbaumaßnahmen durch staatliche Förderung angestoßen. Mittlerweile sind – auch durch eigenwirtschaftliche Ausbaumaßnahmen der Netzbetreiber – flächendeckend in Oberfranken Downloadgeschwindigkeiten von 30 Mbit/s verfügbar (99 Prozent aller Anschlüsse). Nach Fertigstellung aller laufenden Bauprojekte wird dann auch die Gigabitanschlussquote auf 80 Prozent gestiegen sein.
Inwiefern arbeitet die Regierung von Oberfranken mit regionalen Akteuren wie der IHK, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen, um die Innovationskraft und die Fachkräftesicherung in der Region zu fördern?
Im Herzen von Bayreuth: Der Präsidialbau der Regierung von Oberfranken in der Ludwigstraße. © Benjamin Böhm, Regierung von Oberfranken
Als Treiber für die wirtschaftliche Entwicklung nimmt der Ausbau der Forschungsinfrastruktur und der Technologietransfer einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Im Rahmen des Programmes des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Bayern wird gezielt der Technologie- und Wissenstransfer zwischen Hochschulen und kleinen und mittleren Unternehmen unterstützt. Ein Beispiel für die Unterstützung der Innovationskraft ist das Kreativforum im Cleantech Innovation Park in Hallstadt. Dort wird Raum für Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen geschaffen, um gemeinsam Zukunftstechnologien zu entwickeln und die Technologietransferformate umzusetzen. Angewandte Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer Gesellschaft oder das Europäische Zentrum für Dispersionstechnologien (Selb), aber auch weitere Ankerinstitute an unseren Hochschulen werten unseren Standort auf und machen ihn für unsere Unternehmen und potenzielle Ansiedler interessant. Dass auch neue Schlüsseltechnologien – Stichwort: Digitalisierung und KI – in Oberfranken gestärkt werden, zeigt der Neubau des Fraunhofer Instituts für Angewandte Informationstechnik/ Wirtschaftsinformatik in Bayreuth.
Ein weiterer Aspekt ist die Sicherung unseres Fachkräftenachwuchses. Auf schulischer Ebene gibt es, zum Beispiel im Rahmen des Universitätsschulkonzeptes, eine Vielzahl von Berührungspunkten mit den Hochschulen, die auch von der Regierung von Oberfranken befördert werden. Wir stehen zudem im engen Austausch mit den akademischen Bildungseinrichtungen.
Und natürlich arbeiten wir gemeinsam mit unseren beruflichen Schulen auch mit den Kammern eng zusammen und halten dadurch den Kontakt zur heimischen Wirtschaft. Ziel ist eine hochwertige und wohnortnahe Beschulung in produktiver Zusammenarbeit mit den dualen Partnern.

IHK für Oberfranken Bayreuth
Bahnhofstraße 25
95444 Bayreuth
Tel.: 0921 886-0
E-Mail: info@bayreuth.ihk.de
Internet: bayreuth.ihk.de