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Die Passantenfrequenz ist eine wichtige Kennzahl für den Einzelhandel und die Immobilienwirtschaft, da sie die potenzielle Laufkundschaft an einem Standort bestimmt und Einfluss auf Marktwert und Mieten von Gewerbeimmobilien hat.

Passantenfrequenz als Grundlage für Handel und Stadtentwicklung

Für die Erfassung der Daten zur Passantenfrequenz kommen verschiedene Zähltechniken zum Einsatz, darunter Bluetooth- und WLAN-Tracker, Infrarotscanner, Kamerasysteme und Laserscanner. Letztere ermöglichen sehr genaue Zählungen, erfassen Laufrichtungen und können zwischen Erwachsenen und Kindern unterscheiden.

Potenziale der Frequenzmessungen effektiv nutzen

Die Messungen können weit über den Bereich der Standortanalyse genutzt werden. Immer wichtiger wird der gezielte Einsatz zur Besucherlenkungen und Entzerrung der Besucherströme. Im Stadtmarketing werden die Besucherströme zur Bewertung und Optimierung einzelner Maßnahmen wie Märkte und Feste herangezogen. Nicht zu verkennen ist das Potenzial der Datenanalyse zur Planung und effektive Nutzung von Infrastruktur und Mobilität. Durch die Kombination von Frequenz- und Umsatzmessungen in den Ladengeschäften lassen sich Rückschlüsse auf den Zusammenhang zwischen Passantenfrequenz am Standort, Umsatzentwicklung und dem Einfluss äußerer Faktoren ziehen. So können bisher ungenutzte Potenziale erkannt und gezielt ausgeschöpft werden.

Bamberg misst, was die Innenstadt bewegt

© Stadt Bamberg, Sonja Seufferth
Die Wirtschaftsförderung Bamberg erhebt im Rahmen des Projekts „Mitte.Bamberg.2025“ erstmals valide und flächendeckende Daten zur Besucherfrequenz in der Innenstadt. Die neuen Messungen zeigen: Mit dem Frühling verlagern sich die belebtesten Bereiche innerhalb der Innenstadt stärker in die Fußgängerzonen und Plätze, während im Winter der ZOB als Verkehrsknotenpunkt die höchsten Frequenzen verzeichnete. Gleichzeitig halten sich immer mehr Menschen auch sonntags in der Innenstadt auf, und die Aufenthaltsdauer steigt kontinuierlich. Im Mai hielten sich erstmals über 50 Prozent der Innenstadtbesucher länger als 90 Minuten in der Innenstadt auf, was den Trend zur Innenstadt als Aufenthalts- und Erlebnisraum unterstreicht.

Im Mai 2025 wurden insgesamt über 1 Million Passanten gezählt. Besonders hohe Frequenzen zeigen sich an den Samstagen, insbesondere zwischen 10 und 15 Uhr, während an Werktagen die stärksten Frequenzen in der Mittagszeit liegen. Erstmals können auch konkrete Bewegungsmuster analysiert werden, sodass sichtbar wird, wann, wo und wie lange sich Besucher in der Innenstadt aufhalten und welche Wege sie nehmen. Diese Erkenntnisse sind wertvoll für die Planung von Veranstaltungen, die Stärkung des Einzelhandels und für gezielte Maßnahmen wie Hitzeschutz an stark frequentierten Orten.

Die wöchentlichen und monatlichen Auswertungen sind unter mitte-bamberg-2025.de öffentlich zugänglich und sollen perspektivisch um eine KI-gestützte Auswertung ergänzt werden.
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