Mit Fingerspitzengefühl

Die Lauenstein Confiserie hat ihr Design behutsam modernisiert – und trotzdem kreative Spielwiesen geschaffen

Maximilian Kaub ist vor sieben Jahren in das Familienunternehmen eingestiegen. © HumanView productions
Die Verpackung ist das, was der Kunde zuerst sieht, und regt zum Zugreifen an. Aber der Inhalt muss den Erwartungen entsprechen: Das gilt ganz besonders für Produkte wie die Pralinen und Schokoladen der Lauenstein Confiserie in Ludwigsstadt im Landkreis Kronach. Verpackung oder Inhalt sind also gleichermaßen wichtig, sagt Geschäftsführer Maximilian Kaub. „Was drin ist, muss zur Hülle passen.“ Und andersherum. Und so legt das Unternehmen bei beidem gleichermaßen Wert auf das Design und hat hier in den vergangenen Jahren eine neue Richtung eingeschlagen.

Pralinen seien ein eher konservatives Geschäft, doch gleichzeitig wollte die Lauenstein Confiserie neue, jüngere Zielgruppen erschließen und den E-Commerce ausbauen, ohne dabei die Stammkundschaft zu verprellen. „Dazu sind wir zum einen die Geschmacksrichtungen angegangen“, erzählt Maximilian Kaub, der vor sieben Jahren in das Familienunternehmen eingestiegen ist. Einst zu rund 90 Prozent alkoholhaltig, enthält das Sortiment heute rund zur Hälfte alkoholfreie, oft fruchtige Kreationen. Die Verpackungen wurden sanft modernisiert, tragen als Erkennungsmerkmal nun allesamt ein dezentes Kakaoblütenmuster. „Dazu haben wir für die unterschiedlichen Kreationen einen Farbspiegel eingeführt“, so Kaub. Das alles behutsam, sodass das Verpackungsdesign zwar frischer wirkt, aber erkennbar bleibt.

Bei der jährlichen „Limited Edition“ ist das Verpackungsdesign der Lauenstein Confiserie bunter und auffälliger.
Die jährliche „Limited Edition“ nutzt die oberfränkische Confiserie hingegen, um sich auch beim Design auszutoben. Diese Verpackungen sind bunter, auffälliger. Sie zierte zuletzt zum Beispiel ein farbenfrohes florales Muster oder ein Kolibri, passend zum fruchtigen Inhalt. „Hier greifen wir auch Trend-Themen auf“, so Maximilian Kaub, „das wird sehr gut angenommen.“ Auch in den neu aufgebauten Themenwelten, etwa einer „Herzklopfen“-Linie zum Valentinstag, darf das Design etwas vom klassischen Lauenstein-Look abweichen. „Das passiert alles inhouse in unserer eigenen Grafikabteilung“, so der Geschäftsführer. Um Ideen zunächst grob zu visualisieren, kommt dort auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz.

Gelangt man zum Inhalt, ist dort natürlich der Geschmack wichtig, aber auch die Form. Beides muss zueinander passen. Das beste Beispiel: Bei den Teeschokoladen, einer Kreation der Confiserie aus Schokolade und Tee, haben die Pralinen die Form von Teeblättern. Für das Produkt wurde das Unternehmen mit einem Innovationspreis ausgezeichnet, berichtet Maximilian Kaub stolz. Oberste Prämisse allerdings: „Das, was drin ist, muss geschmacklich top sein.“

Eine dezente Neugestaltung haben die Stammprodukte der Lauenstein Confiserie hinter sich – jedoch so, dass das Design erkennbar bleibt. © Major Tanja
80 Prozent der Produkte tragen heute bereits das neue Design. „Es gibt wenig, was noch so aussieht wie vor ein paar Jahren.“ Kaub fasst die Strategie nochmals zusammen: eine vorsichtige Modernisierung der Stammprodukte, dazu die gezielte Schaffung von Produktwelten, die sich in Form und Farbgebung abheben dürfen. „Der größte Fehler wäre, alles für alle machen zu wollen und sich von der Angst lähmen zu lassen, zu verlieren, was man hat“, so Kaub. „Das hemmt den Mut, Dinge auszuprobieren.“

Mit Gespür für Tradition und Zeitgeist zeigt die Lauenstein Confiserie, wie sich Handwerkskunst weiterentwickeln lässt, ohne sich selbst zu verlieren, sondern vielmehr mit jedem neuen Design, jeder neuen Idee und jedem mutigen Schritt das eigene Profil zu schärfen.
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