Motor für die Region: Rainer Kober wird 85 Jahre alt
Seine Heimat liegt ihm am Herzen: Rainer Kober ist Motor unzähliger Projekte in der Region Kronach und in ganz Oberfranken. Am 22. November wird er 85 Jahre alt.

Kober ist in Gablonz geboren und in Kronach aufgewachsen. Sein Urgroßvater Paul Rauschert hatte in Thüringen und Oberfranken eine Reihe von Porzellanfabriken aufgebaut. Er studierte Verfahrenstechnik an der Technischen Universität München und trat 1965 als Betriebsleiter des Werks Steinwiesen in die Rauschert GmbH ein. Als die Umsätze einbrachen, suchte er nach neuen Produkten und wurde 1972 fündig. „Wir haben unter der Marke ,Funny Design‘ als Erste Geschenkartikel aus Porzellan angeboten und in durchsichtigen Geschenkverpackungen mit wiedererkennbarer Marke verpackt. Nach fünf Jahren haben wir damit fünf Millionen Mark umgesetzt“, erinnert sich Kober. Lange Jahre war er Leiter der Fachgruppe Technische Keramik im Verband der keramischen Industrie und hat als solcher mit einer Imagekampagne den Bekanntheitsgrad keramischer Werkstoffe deutlich verbessert. 1969 wurde er bei Rauschert in die Geschäftsleitung berufen. Schon 1976 gründete er einen weiteren Geschäftsbereich „Verfahrenstechnik“, der schnell wuchs und heute an den ehemaligen Geschäftsführer verkauft, rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Als das Werk Steinwiesen dann im Jahr 2005 vor der Schließung stand, wagte Rainer Kober in einem Alter, in dem andere an den Ruhestand denken, einen unternehmerischen Neuanfang und entwickelte mit der Marke „Kober alive“ eine Produktlinie für hochwertiges Designerporzellan. Heute ist das Unternehmen Kober mit 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Spezialist für vielfältige Porzellanprodukte.
Sein unternehmerischer Erfolg ist das eine, das gesellschaftliche Engagement das andere: Nach dem Mauerfall bemerkte er, wie die Stimmung in seiner Heimat kippte. „Der Eindruck in der Bevölkerung: Hier geht nichts. Hier muss man weg! Diese depressive Haltung mussten wir drehen." Aber wie ließ sich der Negativtrend umkehren? Rainer Kober konzentrierte sich darauf, Aufbruchstimmung zu erzeugen und zum Mitmachen anzuregen. „Frischen Wind in dem vom demografischen Wandel gebeutelten Landkreis Kronach und in die gesamte Region bringen, die psychologische Schlechtwetterlage abziehen lassen“, war das Ziel.
Kober stieß gemeinsam mit Mitstreitern eine Reihe von Projekten und Initiativen an. Er war Mitinitiator für den Regionalmarketingverein Kronach Creativ und ist seit 2006 dessen Vorsitzender. Seit mehr als 20 Jahren organisiert sein Verein das überregional bekannte Lichtevent „Kronach leuchtet“, das von Jahr zu Jahr weiter ausstrahlt. Im Jahr 2010 brachte er das erste oberfrankenweite Magazin „Echt Oberfranken“ heraus, um das Wir-Gefühl in der Region zu stärken. Diesem Ziel widmete er auch seine langjährige Mitgliedschaft im Vorstand von Oberfranken Offensiv. Für die regionale Wirtschaft engagiert er sich ehrenamtlich als Mitglied des IHK-Gremiums Kronach, ist Ehrenmitglied der IHK-Vollversammlung und war maßgebendes Gründungsmitglied und Vorstandsmitglied im Innovationszentrum Landkreis Kronach e. V..
2011 wurde Kober für sein gesellschaftliches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, 2022 hat er den Preis der Oberfrankenstiftung für sein Lebenswerk erhalten und ist seit 2023 Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Steinwiesen.
Als 2. Vorsitzender des Coburger Designforums Oberfranken (COD) widmet er sich seinem Herzensthema Design. „Egal in welchem Unternehmen und in welcher Branche: Design kann einen wesentlichen Vorteil bringen und positiv zur Wertschöpfung beitragen“, so Kober. Dabei gehe es nicht nur ums „hübsch machen“, sondern um zielgruppenorientiertes Gestalten, bei dem Materialeigenschaften, Funktionalität und Herstellbarkeit eine Rolle spielen. Auch hier setzt er auf Netzwerke: Mit dem COD hat Kober die Reihe „Erfolg durch Design“ eingeführt, bei dem reihum Unternehmen besucht werden und Designerinnen und Designer mit Unternehmerinnen und Unternehmern in Kontakt kommen.
Besonders in den letzten Jahren hat Kober mit der Sanierung einiger Immobilien und eines Dorfparks die Attraktivität seines Heimatortes Steinwiesen gestärkt. Ergänzend hat er vor zwei Jahren mit der Gründung des Vitalwerks, einem Zentrum für Stressbewältigung und Gesundheitsprävention, einer Vielzahl von Therapeuten eine Wirkungsstätte geboten und damit ein vielfältiges Programm an Kursen, Behandlungen, Workshops und Vorträgen initiiert.
Zu all seinen Aktivitäten bemerkte er: „Auch wenn ich viel in meinem Leben initiiert habe, so sind es doch immer wieder tüchtige Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewesen, die meine Projekte dann umgesetzt haben. Dafür bin ich sehr dankbar.“ Und wenn’s mal nicht so läuft kennt jeder sein allseits bekanntes Zauberwort: „Attacke!“
Kontakt
IHK für Oberfranken Bayreuth
Bahnhofstraße 25
95444 Bayreuth
Tel.: 0921 886-0
E-Mail: info@bayreuth.ihk.de
Internet: bayreuth.ihk.de
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