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Generationenwechsel bei der Sandler AG
Philipp Ebbinghaus wird neuer CEO
Der Aufsichtsrat der Sandler AG hat wichtige Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen. Philipp Ebbinghaus (40), CFO der Sandler Gruppe, wird zum 1. August 2025 Vorstandsvorsitzender der Sandler Gruppe. An der Unternehmensspitze wird die Gründerfamilie somit in fünfter Generation Verantwortung übernehmen. Der neue Vorstand setzt sich aus zwei Personen zusammen. Ihm wird neben Philipp Ebbinghaus weiterhin Dr. Ulrich Hornfeck (54) angehören. Der aktuelle CEO Dr. Christian Heinrich Sandler (71) wird in den Aufsichtsrat wechseln und dessen Vorsitzender. Alle 100 Prozent der Firmenanteile sind weiterhin in Familienhand. Dieter Magiera wird das Aufsichtsgremium altersbedingt Ende Juli verlassen.

„Nach 46 Jahren in operativer Verantwortung und zuletzt 18 Jahre als CEO blicke ich mit Dankbarkeit zurück und mit Zuversicht nach vorne. Eines meiner wichtigen Lebensziele war es, nicht nur unser Unternehmen Schritt für Schritt weiterzuentwickeln, sondern auch vorausschauend einen geordneten Übergang an der Unternehmensspitze sicherzustellen“, betont Dr. Christian Heinrich Sandler. „Philipp Ebbinghaus ist für uns menschlich, fachlich und als starke Führungskraft ein echter Glücksfall. Für seine künftige Aufgabe als CEO hat er sich in den vergangenen mehr als zehn Jahren mit sehr erfolgreicher Arbeit nachhaltig empfohlen.“
Vorstand wird auf zwei Mitglieder verkleinert
Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften und einer Tätigkeit außerhalb des Familienunternehmens hat Philipp Ebbinghaus seit 2013 nicht nur strategisch wichtige Schlüsselthemen im Finanzbereich und bei internen Großprojekten mit seinen Teams vorangetrieben. „Besonders hervorzuheben ist zudem seine Projektleitung für den Aufbau unserer ersten Produktionsstätte im Ausland, die 2016 eröffnet wurde. Er verantwortete die Standortauswahl im US-Staat Georgia ebenso wie den Aufbau und Ausbau des Werks in Perry“, betont Dr. Christian Heinrich Sandler. Weiteres Mitglied des Vorstands ist Dr. Ulrich Hornfeck. Der promovierte Chemiker ist bereits seit 1998 im Unternehmen tätig, seit 2012 Vorstand und verantwortet aktuell unter anderem den gesamten Vertrieb der Sandler Gruppe.
„Es ist mir eine Ehre, den Vorstandsvorsitz der Sandler AG zu übernehmen. Ich danke dem Aufsichtsrat und unseren Eigentümerfamilien für das Vertrauen“, sagt Philipp Ebbinghaus. „Das wirtschaftliche Umfeld und die weiterhin hohen Energiepreise sind eine große Herausforderung. Doch wir haben einen klaren Plan, wie wir in den kommenden Jahren unsere Prozesse noch effizienter gestalten und weiterhin gezielte Investitionen in unsere Produktionslandschaft, aber auch in das Know-how im Unternehmen tätigen. Ich freue mich darauf, mit Dr. Ulrich Hornfeck und unseren engagierten Teams in Schwarzenbach und Perry die Sandler Gruppe in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln“, sagt Philipp Ebbinghaus.
Es ist mir eine Ehre, den Vorstandsvorsitz der Sandler AG zu übernehmen.Philipp Ebbinghaus
Herausfordernde Rahmenbedingungen
Auch 2024 beeinflussten die Energiekosten und die herausfordernden Rahmenbedingungen die Geschäfte der Sandler Gruppe. So lag der Umsatz 2024 bei 326 Millionen Euro und die Zahl der Mitarbeitenden der Sandler Gruppe bei 980, 61 davon waren als Auszubildende bei der Sandler AG tätig. „Mit den Geschäftszahlen 2024 sind wir nicht zufrieden. Zwar sind die Kosten im Vergleich zum außerordentlichen Energiepreis-Schockjahr 2023 zurückgegangen, doch mit Blick auf den ausländischen Wettbewerb sind sie immer noch sehr hoch. Die unruhige gesamtwirtschaftliche Lage weltweit sorgte für eine Kaufzurückhaltung der Kunden und noch kurzfristiger erteilte Aufträge, die eine Planungssicherheit erschweren“, sagt Dr. Christian Heinrich Sandler. Im abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelte sich sowohl das Geschäft im größten Bereich Hygiene/Wipes als auch bei der Bau- und der Automobilindustrie zurückhaltend.
Eines meiner wichtigen Lebensziele war es, nicht nur unser Unternehmen weiterzuentwickeln, sondern auch vorausschauend einen geordneten Übergang an der Unternehmensspitze sicherzustellen.Dr. Christian Heinrich Sandler
30 Millionen Euro in Zukunftsinvestitionen
„Natürlich hätte ich den Staffelstab lieber in Zeiten gesamtwirtschaftlich stabilerer Rahmenbedingungen übergeben. Andererseits hat Philipp Ebbinghaus in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er Dinge neu denken, strategisch weiterentwickeln und zusammen mit der Sandler-Belegschaft umsetzen kann. Und das ist für die kommenden Jahre entscheidend“, sagt Dr. Christian Heinrich Sandler. „Wir denken langfristig, bleiben kostenbewusst und setzen gleichzeitig auf Zukunftsinvestitionen. An dieser Grundphilosophie halten auch Philipp Ebbinghaus und Dr. Ulrich Hornfeck fest.“
Als Beispiele für große Investitionsprojekte, die im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 angeschoben wurden, nennt Dr. Christian Heinrich Sandler die 25-Millionen-Investition in eine hochmoderne Maschine für die Produktion von technischen Vliesstoffen. Die Produktionsanlage wird in den kommenden Wochen anlaufen. Eine weitere Investition wird gerade in die innerbetriebliche Logistik getätigt. Zwischen zwei Werksgebäuden wird für rund 5 Millionen Euro gerade eine 150 Meter lange Verbindungsbrücke gebaut, die den automatisierten Transport von Fertigware zur LKW-Zentralverladung ermöglicht. Auch das Thema einer nachhaltigen Eigenenergieversorgung hatte man weiter im Blick: Die 2024 installierte Photovoltaikanlage auf dem Dach einer Produktionshalle war nur der Start, weitere Anlagen auf dem Sandler-Gelände sollen folgen. Zudem erwägt das Unternehmen weiterhin die Investition in eigene lokale Windräder. Diese Investition würde jedoch nur dann Realität, wenn sie auch nach all den Genehmigungsprozessen noch betriebswirtschaftlich sinnvoll sei.
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