Weichen für die Zukunft sind gestellt

Ihren Ursprung hat die 100-jährige Firmengeschichte von Betten-Friedrich bereits fast 30 Jahre vor der eigentlichen Unternehmensgründung: Im Jahr 1895 gründete Stephan Schlee in Bamberg eine Geflügel- und Wildbrethandlung; beim Verkauf von Geflügel und Eiern blieben die Federn übrig, und so entschied Johanna Friedrich, die Tochter von Stephan Schlee, im Jahr 1921 eine Bettfedernreinigungsanlage anzuschaffen, um Federn und Daunen aufzubereiten und für Kissen- und Bettenfüllungen nutzbar zu machen. Am 23. Februar 1923 erfolgte die Anmeldung beim Magistrat der Stadt, um auch in den Verkauf von gefüllten Bettwaren einzusteigen. Dazu kamen schnell die Sortimentserweiterung auf Bettwäsche bzw. Einschlaglaken, wie man sie zu der Zeit häufig nutzte. Zusätzlich wurde angeboten, kundeneigene Füllungen zu reinigen und aufzuarbeiten.
 

1954 zog der Zweitgeborene Karl Friedrich in die Obere Königstrasse 43 um. Mit Unterstützung seiner Schwiegereltern war es damals möglich, das Gasthaus Zum Pfau zu kaufen und dort im hinteren Bereich ein Geschäft zu eröffnen. Natürlich wurde hier auch wieder eine Reinigungsmaschine angeschafft. Seine Frau Kathrin Friedrich, eine Zahnarzttochter aus Ludwigsburg, lernte die Reinigungsmaschine zu bedienen, Federn aufzubereiten und bunte Daunendecken fertigen. 1967 folgte die Erweiterung des Geschäfts bis zur Straßenfront, und damit auch die Erweiterung des Sortiments um farbige Bettwäsche, Tischwäsche, Frottierwaren und Webdecken. Zusätzlich wurden Matratzen und Lattenroste ins Programm aufgenommen.

Weitere Generationen prägten über die folgenden Jahrzehnte die Unternehmensgeschichte: In der 80er Jahren setzten Karl Martin und Johanna Leicht – die Tochter der Familie Friedrich – einen Schwerpunkt im Bereich Schlafsysteme und verdreifachten die Geschäftsfläche. Weitere Umbauten und Erweiterungen folgten. Seit vielen Jahren bildet das Unternehmen auch aus und hat viele Auszubildende beim Start ins Berufsleben begleitet. 1995 steigt schließlich die Tochter der Leichts, Margit Schütz, nach ihrem Abschluss als Handelsfachwirtin in das Familienunternehmen ein.
 

„Aber geblieben ist zum Beispiel unser Stolz auf unsere Federnabteilung und Reinigung. Wir sind etwa auch heute immer noch in der Lage, Federfüllungen aus dem Inlett zu entleeren und zu waschen.“

Die Weichen für eine – möglichst klimaschonende – Weiterentwicklung sind gestellt: Eine Nachfolgerin für die Unternehmensführung in der vierten Generation ist bereits benannt und integriert, die Einrichtung einer Photovoltaik-Anlage zur Erzeugung des für Maschinen und Beleuchtung erforderlichen Stroms ist in Planung, und wo Bauteile oder Maschinen erneuert werden müssen, wird auf deren Umweltverträglichkeit geachtet. Auch ehrenamtliches Engagement war der Familie stets wichtig: Karl Friedrich, der Großvater von Margit Schütz, war Mitglied im IHK-Gremium Bamberg und in der IHK-Vollversammlung – seine Enkelin ist in seine Fußstapfen getreten.

„Als Unternehmens-Familie sind wir überzeugt, dass wir für die nächsten Jahre trotz vieler Herausforderungen gut gerüstet sind und mit unseren Dienstleistungen und unserem Sortiment unseren Kunden nach wie vor Freude an schönen Gebrauchsartikeln, typgerechte Schlafumgebung und Linderung bei Schlafproblemen anbieten können“, schaut Margit Schütz optimistisch in die Zukunft. Gefeiert wird das Jubiläum noch bis Jahresende mit mehreren Kulturveranstaltungen.