Universität Bayreuth - Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften - Störungsökologie

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Profil

Die Professur für Störungsökologie an der Universität Bayreuth beschäftigt sich mit den Reaktionen von Ökosystemen und insbesondere von Pflanzengemeinschaften auf Umweltfaktoren, sowohl solchen natürlichen Ursprungs (z.B. Überflutung oder Vulkanausbruch) als auch solche vom Mensch verursachten (Landwirtschaft oder Klimawandel). "Nichts in der Natur ist so stabil wie die Dynamik", so die grundlegende Erkenntnis der Ökologie. Sowohl natürliche als auch anthropogen beeinflusste Pflanzengemeinschaften sind dynamische Systeme mit großen räumlichen Heterogenitäten. Störungsregime sind die großen antreibenden Faktoren dieser Dynamiken. Störungsregime sind beispielsweise Feuer, Überflutung, Frost, Insektenmassenvermehrungen, aber auch das Umpflügen einer Wiese, das Fällen von Bäumen oder der Klimawandel. Jedes Störungsregime ist bestimmt durch ihre Frequenz (Zeitpunkt und Häufigkeit der Wiederkehr) und ihre Amplitude (Stärke der Beeinflussung oder Störung). Daneben gibt es Störungskaskaden von aufeinander abfolgenden Störungsregimen, die sich sowohl gegenseitig abschwächen oder (meistens) verstärken können, z.B. die Abfolge Dürre - Borkenkäfer - Waldbrand - Erosion des Humus - Wiese.

Forschungsschwerpunkte

Die aktuellen Forschungsschwerpunkte der Störungsökologie an der Universität Bayreuth liegen sowohl in der experimentellen Ökologie (Praxisbezug) als auch in der Suche nach grundlegenden Faktoren und Mechanismen, die durch die Störungsimpulse verursacht werden (Theorie). Bei den Fragen zu Resilienz (Widerstandsfähigkeit) oder Stabilität von Ökosystemen sind wir eng in nationale und internationale Forschungsprojekte eingebunden. Wir beschäftigen uns seit vielen Jahren mit Grünlandflächen und deren Reaktionsmuster auf externe Störungen wie Düngung, Frost, Erwärmung, Einwanderung von Neophyten, Insektenfraß und Klimawandel. Dem Klimawandel vorausgreifend (wir können ja nicht erst 50 oder 100 Jahre warten), induzieren wir das prognostizierte Klima. Wir haben große Experimentalflächen auf denen wir Pflanzengemeinschaften (zumeist Grünlandflächen) manipulieren, mit Dürre, mit einem Mehr an Regenwasser, mit unterschiedlichen Mengen und Qualitäten an Düngern, mit unterschiedlichen Mahdregimen, mit Bodenerwärmung im Winter oder im Sommer, etc.

Ausstattung

Speziell für die experimentellen Forschungsansätze haben wir große kuppelartige Folienhäuser, die wir dazu verwenden, den darunter wachsenden Pflanzengemeinschaften eine bestimmte Menge oder für eine bestimte Zeit die natürlichen Niederschläge zu verwehren. Wir haben sehr viele Bodensensoren für Temperature und Feuchtigkeit eingesetzt, um auch unter der Erdoberfläche die Veränderungen während der Störungen zu erfassen.
Wir haben moderne Labore für die Analytik von Substanzen zur Verfügung. Dort untersuchen wir beispielsweise den C-, N-. P-Wert oder den gesamten Futterwert von geerntetem Grünschnitt.

Kontaktdaten der Forschungseinrichtung

Universität Bayreuth - Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften - Störungsökologie
Universitätsstr. 30
95440 Bayreuth
Telefon: 0921-55-2290
E-Mail: anke.jentsch@uni-bayreuth.de
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