Weiterbildung

Maßgeschneidertes Angebot

Wandel durch Weiterbildung: Wie wir die Wirtschaftsregion fit für die Zukunft machen

Wenn Fach- und Arbeitskräfte fehlen, bleibt das nicht folgenlos. Nicht für die betroffenen Unternehmen, deren Kosten steigen, wenn sie neue Mitarbeiter gewinnen oder ihr Personal halten wollen. Auch nicht für alle anderen, weil Preise steigen und Termine nicht eingehalten werden können. Demnach benötigt nicht allein die Wirtschaft kluge und gut ausgebildete Köpfe, wir alle benötigen sie, damit unsere Gesellschaft weiter funktionieren kann. Mit Blick auf den allumfassenden Transformationsprozess zu Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, Digitalisierung, brauchen wir diese Menschen umso dringender, um unsere Region in eine gute Zukunft zu führen. Die IHK Aachen hat sich zum Ziel gesetzt, einen wichtigen Beitrag zu leisten, um diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen. Sie hat sich daher im Rahmen ihres Zukunftsprogramms entschieden, eine Weiterbildungsoffensive zu starten. Eine, die sich ganz maßgeblich am Bedarf der Unternehmen – aber auch aller Bürger insgesamt – orientiert.

Die konkreten Bedarfe der IHK-Mitgliedsunternehmen 

Was fordern die Mitgliedsunternehmen der IHK konkret? Wie gut sind die hiesigen Betriebe für den Wandel gerüstet? Was benötigen sie – sofort? Welche betrieblichen Hindernisse gibt es? Und was sind dabei die Erwartungen der Firmen an die IHK Aachen. Auf diese und andere Fragen hat die IHK aussagefähige Antworten gesucht – und bekommen. In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungs- und Beratungsinstitut MENTE>FACTUM hat sie umfassend und repräsentativ die Meinungen ihrer Mitgliedsunternehmen per Telefon abgefragt. Die Ergebnisse sind die Leitlinien, an denen die IHK ihre Weiterbildungsoffensive ausrichtet. Sie zeigen, – wenig überraschend – dass die hiesigen Unternehmen im Moment besonders stark mit Produktionsproblemen zu tun haben: „Preissteigerungen“ sowie „Fachkräftemangel“ stehen mit 70 und 67 Prozent ganz oben auf der Liste, gefolgt von „Energieversorgung“ sowie dem „Materialnachschub durch unterbrochene Lieferketten“. Diese stehen derzeit stärker im Fokus als langfristig angelegte Aufgaben wie Digitalisierung und Klimaneutralität.

Lieber eigene Mitarbeiter qualifizieren als neue Mitarbeiter suchen

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Mehr als jeder Zweite der Befragten weiß bereits heute, was ihm die großen Transformationsherausforderungen abverlangen werden, um in Zukunft nachhaltig, digital fit und klimaneutral arbeiten zu können. Die Bereitschaft in den Firmen, trotz der akuten „Jetzt-Probleme“, Geld und Zeit in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren ist gewaltig: 96 Prozent der Betriebe im IHK-Bezirk Aachen halten diesbezügliche Investitionen für „wichtig“, 41 Prozent beabsichtigen in nächster Zeit‘ „hohe“ Investitionen in Weiterbildung zu tätigen. Kosten, die sich dadurch noch erhöhen, dass Zweidrittel ihren Mitarbeitern genügend Zeit zur Qualifizierung einräumen wollen. Vor die Entscheidung gestellt, die eigenen Mitarbeiter zu qualifizieren oder sich extern Fachkräfte zu suchen, sprechen sich Zweidrittel dafür aus, die eigenen Mitarbeiter zukunftsfit zu machen: Auch dies ein deutliches Zeichen für den in Zukunft wachsenden Weiterbildungsbedarf. Bei den Weiterbildungsbedarfen ragt ein Bereich klar heraus: IT- und Digitalthemen stufen nicht weniger als 88 Prozent der IHK-Mitgliedsunternehmen als große Baustelle ein. Bei „Datensicherheit“ geben die Unternehmen den mit Abstand größten Weiterbildungsbedarf an, dahinter folgt der „Aufbau vernetzter Systeme“ sowie „digitale Kommunikation“. Bei den „weichen“ Themen werden vor allem Angebote zum „Aufbau flacher Hierarchien“ sowie „Projekt- und Change-Management“ gefordert. Der Anspruch an die Weiterbildungsanbieter ist berechtigterweise hoch: So werden „kompetente Lehrkräfte“, „Ausgewogenheit zwischen Theorie und Praxis“ sowie „Aktualität“ von mehr als 90 Prozent der Firmen gefordert. Erwartungen, die die IHK gut erfüllen kann: Etwa Zweidrittel der Befragten trauen ihr in fast allen Punkten hohe Kompetenz zu. Betriebe, in denen in der Vergangenheit bereits ein Weiterbildungsangebot der IHK genutzt wurde, beurteilen sie sogar noch positiver.

Ein passgenaues Angebot 

Trotz hoher Bereitschaft in der regionalen Wirtschaft, sich dem Thema Weiterbildung anzunehmen, gibt es bei den Unternehmen bislang noch Informationsdefizite im Detail auf. In der Umfrage gibt jeder Zweite an, noch zu geringe Kenntnisse, die über für sie infrage kommende Kurse und Anbieter haben. Daneben gibt es Sorgen vor einer (zu) hohen Kostenbelastungen sowie Unklarheiten darüber, wohin genau sich die in Weiterbildungsangeboten vermittelten Themen am Markt entwickeln werden. Für die IHK Aachen liefert die Umfrage belastbare Daten und Fakten, die die Grundlage für die kommende Entwicklung des Weiterbildungsangebots bilden. Diese setzt auf zwei Ebenen an. Auf der einen wird das Seminar- und Lehrgangsangebote rund um die Themen, bei denen die Unternehmen die größten Bedarfe sehen, die im Trend liegen und die bisher nicht im Portfolio waren, ausgeweitet. So etablierte die IHK im Jahr 2022 neue Inhalte etwa zu Fachgebieten Data-Analyst, Cyber-Security-Advisor, Fachexperte für Wasserstoffanwendungen und Social-Media-Manager. Auf dieser Ebene wird ein Schwerpunkt darauf liegen, in Kooperation mit Unternehmen möglichst passgenaue Weiterbildungsmaßnahmen zu entwickeln, was sich insbesondere in einem weiter ausgebauten Angebot von Firmentrainings niederschlagen wird. Zudem gilt es, - den Ansprüchen der Unternehmen an eine qualitativ hochwertige Weiterbildung folgend – die eigenen Qualitätsstandards weiter auszubauen.

Zum Ansprechpartner für gezielte Beratung werden

Auf der zweiten Ebene möchte die IHK ihre Beratung zum Thema Weiterbildung stark ausbauen. Hier sollen – unter anderem durch eine gut ausbalancierten PR-Kampagne – auch die Unternehmen erreicht werden, die bislang noch nicht die Bedeutung und Herausforderungen der Veränderungen adaptiert haben. Zudem gilt es Unsicherheiten zu nehmen, dahingehend, dass es bislang zu geringe Kenntnisse in der Unternehmerschaft über finanzielle Fördermöglichkeiten für Weiterbildung, die Angebote am Markt und unternehmensspezifische Möglichkeiten des Weiterbildens gibt. Da sich laut Umfrage 66 Prozent der Unternehmen einen direkten Ansprechpartner wünschen, mit dem sie die Auswirkungen des Transformationsprozesse und die daraus resultierenden Weiterbildungsempfehlungen besprechen können, hat sich die IHK zum Ziel gesetzt, eine professionelle Beratungsstruktur aufzubauen, die es ermöglicht, individuell auf die Belange der Betriebe eingehen zu können.