Wirtschaft schrumpft in 2024

Die wirtschaftliche Talfahrt in Deutschland hat sich 2024 fortgesetzt. Dabei hat sich die Inflation wieder beruhigt: Sie sank nach 5,9 Prozent im Vorjahr auf 2,2 Prozent. Vor allem die Energiepreise gingen deutlich zurück, während sie in anderen Güterbereichen stärker anstiegen.
Das Bruttoinlandsprodukt sank im Jahresverlauf um -0,2 Prozent, wobei insbesondere das zweite und das vierte Quartal besonders schwach waren. Die Umsätze im verarbeitenden Gewerbe sind in der Region Aachen 2024 um rund 140 Millionen Euro auf 22,0 Milliarden Euro leicht gesunken (- 0,6 Prozent). Dabei sank der Inlandsumsatz gegenüber 2023 deutlich geringer (-0,3 Prozent) als der Export (-1,1 Prozent). Die Exportquote sank damit geringfügig um -0,2 Prozentpunkte auf 44,3 Prozent. Im Vergleich zum Land Nordrhein-Westfalen hat sich die Wirtschaft in der Region Aachen damit allerdings wesentlich positiver entwickelt. In NRW ging der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe um -4,2 Prozent auf 384,9 Milliarden Euro zurück, der Inlandsumsatz sank sogar um -4,9 Prozent, der Auslandsumsatz um -3,5 Prozent. Dadurch stieg die Exportquote in NRW von auf 45,0 auf 45,4 Prozent.
Beim Blick in die Teilregionen des IHK-Bezirks Aachen zeigen sich deutliche Unterschiede. Umsatzsteigerungen gab es allein bei den Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe im Kreis Euskirchen. Hier stieg der Umsatz um rund 78 Millionen Euro auf 2,8 Milliarden Euro (+2,9 Prozent). In der Städteregion Aachen stagnierte der Umsatz bei rund 10,8 Milliarden Euro. Im Kreis Düren (-1,8 Prozent und im Kreis Heinsberg (-3,8 Prozent) sank der Umsatz hingegen überproportional. Während im Kreis Düren der Export aber mit einem Wachstum von +2,7 Prozent zu den Konjunkturtreibern gehörte, brach er im Kreis Heinsberg mit -11,0 Prozent förmlich ein.
Für die Unternehmen zeichnen sich weiterhin keine positiven Veränderungen ab. Die Unsicherheiten infolge der US-Handelszölle verschärfen die angespannte wirtschaftliche Lage. Die Wirtschaftsforschungsinstitute haben daher ihre Herbst-Prognose zum Frühjahr 2025 deutlich nach unten korrigiert und erwarten ein Wirtschaftswachstum nur noch von 0,1 Prozent.

Dienstleistung bleiben positiv gestimmt

Bei den Dienstleistern war die wirtschaftliche Lage weiterhin überwiegend positiv. Die Lagebewertungen gingen allerdings im Jahresverlauf zurück, obwohl die Umsätze sich überwiegend positiv entwickelt haben. Die Geschäftsaussichten sanken zum Jahresende deutlich – die Unternehmen rechnen inzwischen mit keinen positiven Impulsen für ihr Geschäft.

Großhandel leidet unter Konjunkturflaute, Einzelhandel geht es noch gut

Die wirtschaftliche Lage der Handelsunternehmen hat sich im Jahresverlauf verschlechtert. Während sich die Situation der Betriebe im Großhandel im Jahresverlauf zunehmend schlechter bewertet wurde, waren die Einzelhändler noch überwiegend zufrieden mit der Entwicklung.
Zum Jahresende lag die Lagebewertung von Einzel- und Großhändlern – wie schon zum Jahresende 2023 - auf dem niedrigsten Wert seit 20 Jahren – und die Erwartungen für eine Erholung im Jahr 2025 blieben auf sehr niedrigem Niveau.

Baugewerbe meldet erneuten Nachfragerückgang

Im Baugewerbe lag die Produktion 2024 erneut deutlich unter dem Vorjahr. Die negative Konjunktur bremst sowohl die Nachfrage aus der Industrie als auch aus dem privaten Wohnungsbau. Lediglich im Tiefbau sind die Umsätze – nicht zuletzt wegen der zahlreichen öffentlichen Aufträge im Brücken- und Straßenbau – gestiegen. Die Erwartungen der Bauunternehmer bleiben im gesamten Jahr niedrig – und verschlechtern sich zum Jahresende deutlich. Der Fach- und Arbeitskräftemangel erschwert die Lage im Baugewerbe zusätzlich.

Ertragslage deutlich gesunken

Die ohnehin schon schlechte Ertragslage der Unternehmen hat sich im Jahresverlauf negativ entwickelt. Seit nunmehr zwei Jahren sind dieses damit durchgängig im negativen Bereich.

Lage auf dem Arbeitsmarkt beruhigt sich

Trotz der schwierigen Situation bleibt der Arbeitsmarkt weitgehend stabil. Zwar stieg die Arbeitslosenquote seit dem Jahresende 2023 um +0,3 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent, parallel stieg jedoch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region Aachen um +0,4 Prozentpunkte. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist somit nicht nur konjunkturell begründet, sondern liegt auch an einem Zulauf von Arbeitskräften.

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