Die Wirtschaft entfesseln
Für eine Entfesselung der Wirtschaft und eine erfolgreiche Transformation der Industrie braucht es mehr Tempo bei Planungen und Genehmigungen sowie den Abbau von Bürokratie. Hierfür setzt sich die IHK Aachen regional und überregional ein.
Energiewendebarometer: Unternehmen forcieren Energiewende durch Kapazitätsaufbau
Die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen treiben die Energiewende aktiv mit voran: Mehr als 83 Prozent der in NRW befragten Unternehmen streben an, spätestens 2045 klimaneutral zu wirtschaften; ein gutes Fünftel will bereits 2030 treibhausgasneutral sein. Dies ergab das DIHK-Energiewendebarometer 2024.
Rund 23 Prozent der antwortenden Unternehmen erzeugen bereits selbst erneuerbare Energien, ein weiteres Viertel hat dies vor. Von eigenen Kapazitäten profitieren wegen der hohen Energiepreise besonders Industriebetriebe mit ihrem oft großen Energiebedarf. Rund 39 Prozent der antwortenden Unternehmen sehen durch die hohen Energiepreise ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet, bei den Industriebetrieben sind es sogar 61 Prozent. Dies sind ähnlich schlechte Werte wie in der Vorjahresumfrage. Einsparpotenziale durch Effizienzsteigerungen haben die Unternehmen bereits in den vergangenen Jahren realisiert.
Die Unternehmen benötigen schnell ein größeres Angebot an erneuerbarer Energie, denn dies würde die Preise senken. “Für viele Betriebe aus der Industrie ist das die entscheidende Standortfrage”, weiß Raphael Jonas, Bereichsleiter Energie, Innovation, Standort, International der IHK Aachen. ”Wer das nicht auf dem Schirm hat, kann der De-Industrialisierung unseres Landes nur noch zusehen. Die Politik muss dringend gegensteuern.” Als größte Hürde für eine erfolgreiche Energiewende nennen rund zwei Drittel (62 Prozent) der antwortenden Unternehmen die überbordende Bürokratie mit verbreiteter Detailsteuerung und hohen Vorgaben. Hierdurch verlieren sie viel Zeit und damit Geld für Investitionen und Innovation. Ebenfalls bemängelt wird die mangelnde Planbarkeit und Verlässlichkeit der Energiepolitik. Dies hemme den Aufbau und Betrieb eigener Kapazitäten für erneuerbare Energien.
Rund 23 Prozent der antwortenden Unternehmen erzeugen bereits selbst erneuerbare Energien, ein weiteres Viertel hat dies vor. Von eigenen Kapazitäten profitieren wegen der hohen Energiepreise besonders Industriebetriebe mit ihrem oft großen Energiebedarf. Rund 39 Prozent der antwortenden Unternehmen sehen durch die hohen Energiepreise ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet, bei den Industriebetrieben sind es sogar 61 Prozent. Dies sind ähnlich schlechte Werte wie in der Vorjahresumfrage. Einsparpotenziale durch Effizienzsteigerungen haben die Unternehmen bereits in den vergangenen Jahren realisiert.
Die Unternehmen benötigen schnell ein größeres Angebot an erneuerbarer Energie, denn dies würde die Preise senken. “Für viele Betriebe aus der Industrie ist das die entscheidende Standortfrage”, weiß Raphael Jonas, Bereichsleiter Energie, Innovation, Standort, International der IHK Aachen. ”Wer das nicht auf dem Schirm hat, kann der De-Industrialisierung unseres Landes nur noch zusehen. Die Politik muss dringend gegensteuern.” Als größte Hürde für eine erfolgreiche Energiewende nennen rund zwei Drittel (62 Prozent) der antwortenden Unternehmen die überbordende Bürokratie mit verbreiteter Detailsteuerung und hohen Vorgaben. Hierdurch verlieren sie viel Zeit und damit Geld für Investitionen und Innovation. Ebenfalls bemängelt wird die mangelnde Planbarkeit und Verlässlichkeit der Energiepolitik. Dies hemme den Aufbau und Betrieb eigener Kapazitäten für erneuerbare Energien.
Energieeffizienz-Netzwerk übertrifft abermals die eigenen Ziele
2024 startete die bereits dritte Auflage des erfolgreichen Energieeffizienz-Netzwerks. 2017 hatten sich – unter Trägerschaft der IHK Aachen - im Zuge der bundesweiten “Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke“ erstmals fünf Unternehmen zusammengeschlossen. Ab 2024 arbeiten unter der neuen Bezeichnung ”EnergieEffizienz-Netzwerk für Unternehmen der Region Aachen 3“ fünf Unternehmen für weitere zwei Jahre zusammen. Mit Fokus auf Energieeffizienz und Prozessoptimierungen trägt das Netzwerk dazu bei, die Klimaschutzziele zu erreichen. Die teilnehmenden Unternehmen formulieren Einsparziele für ihr Unternehmen. Alle im Netzwerk vorgesehenen Maßnahmen für mehr Energieeffizienz werden zu einem gemeinsamen Einsparziel aufsummiert. Die Beteiligten tauschen sich zudem regelmäßig über ihre Erfahrungen, Ansätze und Ideen aus, wovon alle profitieren.
Im Zeitraum vom 2020 bis 2024 konnten die Unternehmen Aixtron SE, Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG, Kraft-Schlötels GmbH, Lumileds Germany GmbH und Teijin Carbon Europe GmbH das anvisierte Netzwerkziel von 10.500 MWh/a deutlich überbieten: Bis 2024 sparten sie durch ihre Maßnahmen mit 29.164 MWh/a Endenergie fast dreimal so viel ein (277 Prozent). Rund 13.900 Tonnen CO2 blieben der Atmosphäre so erspart.
“Das komplexe Thema Energiewende ist eine Aufgabe, die uns alle betrifft“ sind sich Raphael Jonas (links), IHK-Geschäftsführer für Innovation, Umwelt und Standort sowie fachpolitischer Sprecher der IHKs in Nordrhein-Westfalen für den Bereich Energie, BET-Geschäftsführer Dr. Olaf Unruh und Gerd Schmitz (rechts), Umweltmanagementbeauftragter bei der Theo Hillers GmbH, einig.
Wirtschaftsregion verschafft in Berlin den Interessen der Papierindustrie Gehör
Im November 2023 hatte die FNB Gas einen Antragsentwurf zum Wasserstoff-Kernnetz bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Dieser berücksichtigte nicht die hohen Energiebedarfe unter anderem der Lebensmittel- und Papierindustrie in der Region Aachen. Ein Gutachten zum Wasserstoff-Kernnetz und dessen Bedeutung für die Papierregion Düren-Euskirchen belegt, dass eine Direktelektrifizierung von Papierfabriken unwirtschaftlich ist. Dies liegt unter anderem an zusätzlichen Kosten für die Entsorgung von bisher gut nutzbaren Produktionsrückständen, Abschreibungen von Produktionsanlagen und die Entgelte für den Anschluss an das Hochspannungsnetz. Das Gutachten wurde auf einer Pressekonferenz im Januar 2024 präsentiert.
Am 12. April 2024 reisten Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, der Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel und Dr. Stefan Cuypers, Geschäftsführer der Vereinigten Industrieverbände (VIV) Düren nach Berlin. Hier erläuterten sie Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die Versorgungssituation der Dürener Papierindustrie und forderten einen Zugang zu grünem Wasserstoff für die Unternehmen in der Region. Michael F. Bayer unterstreicht die Bedeutung von grünem Wasserstoff für die gesamte regionale Wirtschaft, insbesondere in der Metall- oder Glasindustrie sowie der Lebensmittel- oder Papierindustrie. "Diese großen Bedarfe werden in den bisherigen Infrastrukturplanungen des Bundeswirtschaftsministeriums jedoch noch nicht berücksichtigt. Und auch die Kupferindustrie ist wegen der Fokussierung auf Stahl und Eisen verunsichert, ob sie Zugang zu grünem Wasserstoff erhält. Das muss sich dringend ändern, um den Strukturwandel erfolgreich zu meistern.“
Vertreten die Belange des regionalen Papierclusters gegenüber dem Parlamentarischen Staatssekretär Stefan Wenzel (rechts im Bild) (Bündnis 90/Die Grüne) im Bundesministerium für Wirtschaft (v.li.): IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer, Bundestagsabgeordneter Thomas Rachel, VIV-Geschäftsführer Dr. Stefan Cuypers und Sachverständiger Dr. Peter Kramp.
IHK NRW fordert Wasserstoffinfrastruktur für alle Unternehmen
Für eine erfolgreiche Transformation der nordrhein-westfälischen Industrie muss die H2-Leitungsinfrastruktur schneller und flächendeckender ausgebaut werden. Dies bestätigte die Kurzstudie “Engpassfaktor Wasserstoff“; die Neuman & Esser GmbH hatte sie im Auftrag von IHK NRW erstellt. Viele Unternehmen können nur dann mit Wasserstoff versorgt werden, wenn sie an das Wasserstoffkernnetz angebunden werden. Die Alternativen ”Belieferung per Trailer“ und “Aufbau einer dezentralen Elektrolyse am Unternehmensstandort“ sind meist unwirtschaftlich. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist gerade für Prozesse im Hochtemperaturbereich unverzichtbar.
IHK NRW erarbeitete Handlungsempfehlungen für einen schnelleren Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in NRW. Unter anderem empfiehlt sie, die Verteilnetze parallel zu den Kernnetzen zu planen. Auch sollte die Infrastrukturplanung die gesamte Wirtschaft inklusive des Mittelstands berücksichtigen. Mittelstandsfreundliche Klimaschutzverträge (KSV) und Experimentierklauseln erleichtern es ”First Movern“, den Wasserstoffhochlauf zu beschleunigen. Das Policy Paper der IHK NRW fordert darüber hinaus, die Wasserstoffbedarfe dezentral zu decken und Stromerzeugungspotenziale als Chance für die Regionen zu nutzen. Bedarfsgerechte Lösungen erfordern Technologieoffenheit bei der Defossilisierung von Produktionsprozessen. Biomethan wird als Sofortmaßnahme und Brückentechnologie empfohlen. Damit die Infrastruktur gesichert ist, sollten Gasverteilnetze nicht vorschnell stillgelegt werden.
IT-Notfallplan: Roadshow für die Region Aachen informiert
Mit einem IT-Notfallplan können Unternehmen bei einem Ausfall der IT-Infrastruktur schnell und effizient reagieren. Nur so können sie zum einen die Systeme und Daten wiederherstellen, aber auch das Vertrauen von Kunden, Partnern und Mitarbeitenden erhalten und einen fortlaufenden Geschäftsbetrieb sichern.
Bereits neun von zehn Unternehmen wurden Opfer von Cyberangriffen. "Auch kleine und mittlere Betriebe müssen sich Gedanken machen, wie sie sich vor Angriffen schützen können und wie sie sich auf den Notfall gut vorbereiten. Denn kein Unternehmen ist zu klein oder zu unbedeutend, um angegriffen zu werden“, sagt Markus Wolff, Senior Spezialist für Innovation und Digitalisierung bei der IHK Aachen.
Bereits neun von zehn Unternehmen wurden Opfer von Cyberangriffen. "Auch kleine und mittlere Betriebe müssen sich Gedanken machen, wie sie sich vor Angriffen schützen können und wie sie sich auf den Notfall gut vorbereiten. Denn kein Unternehmen ist zu klein oder zu unbedeutend, um angegriffen zu werden“, sagt Markus Wolff, Senior Spezialist für Innovation und Digitalisierung bei der IHK Aachen.
Obwohl jedes zweite Unternehmen bei einem Cyberangriff seine Existenz bedroht sieht, besitzen nicht einmal die Hälfte aller Betriebe einen IT-Notfallplan. Ein IT-Notfall würde sie unvorbereitet treffen. Die IHK Aachen und das Kompetenzzentrum für Cybersicherheit in der Wirtschaft DIGITAL.SICHER.NRW konzipierten daher für die Region Aachen die Kooperationsveranstaltung "IT-Notfallplan leicht gemacht". Sie wurde als dezentrale Roadshow angelegt. 65 Unternehmerinnen und Unternehmer informierten sich, wie der Einstieg in die IT-Notfallplanung gelingt und erfuhren von praxisnahen Lösungen für den Ernstfall.
Beratung zum Schutz vor Cyber-Attacken
Die IHK Aachen berät Unternehmen individuell zum Thema IT-Sicherheit. Das Interesse daran, und auch an den IHK-Veranstaltungen zur Cyber-Sicherheit, steigt stetig. Viele Entscheidungstragende kennen Betroffene und stellen sich daher Fragen wie: Was passiert, wenn mein Betrieb mehrere Tage ausfällt? Was kann ich tun, wenn mein Unternehmen angegriffen wird? Wie erreiche ich meinen Krisenstab, wenn die IT nicht mehr funktioniert? Wo sind alle Passwörter? Wen muss ich in welcher Reihenfolge informieren?
Über die Beratungen hinaus vermittelt die IHK Aachen Betriebe auch an Expertinnen und Experten aus ihrem Netzwerk. Beispiele sind das Kompetenzzentrum DIGITAL.SICHER.NRW, die Fokusgruppe "Cybersecurity“ des digitalHUB Aachen e.V. und regionale Unternehmen. Auch mit Veranstaltungen unterstützte die IHK Aachen Unternehmen dabei, für ihre IT-Sicherheit zu sorgen: Am 4. November informierte sie zur EU-Richtlinie NIS-2, die Cybersicherheit für viele Unternehmen zur Pflicht macht (NIS steht für „Network and Information Security“). Am 11. Dezember stellten in Bonn auf dem jährlichen IT-Sicherheitstag der IHK NRW 50 Ausstellende und viele Fachvorträge die unterschiedlichsten Facetten von Cybersicherheit vor. Institutionen wie DIGITAL.SICHER.NRW, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Landeskriminalamt (LKA) und Fachverbände unterstützten diesen Tag, an dem etwa 700 Betriebe teilnahmen.
“Hallo Nachbar!” wurde 2024 euregional
Auch 2024 setzte die IHK Aachen das Besuchsprogramm "Hallo Nachbar!“ fort. Es ermöglicht seit 2014 kostenfrei einen branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch und fördert eine stärkere Vernetzung von Unternehmen der Region Aachen und Wertschöpfungsketten regionaler Partner. Teilnehmende Betriebe stellen sich mit Vorträgen und Produktionsbesichtigungen vor und gewähren den Besuchenden einen Blick hinter die Kulissen ihrer Arbeit. Im Jahr 2024 war erstmals auch ein Betrieb in Ostbelgien dabei, die Mockel SA in Baelen (Zerspanungstechnik). Insgesamt tauschten sich 2024 sechs Unternehmen mit rund 140 Gästen aus: Neben Mockel waren dies die BYTEC Medizintechnik GmbH in Eschweiler (Medizintechnik), die ITFT Industrie Transport Fördertechnik GmbH in Weilerswist (Fördertechnik), die INTEWA GmbH in Aachen (Wasserwiederverwendung), die MHWirth GmbH in Erkelenz (Pumpen/Bohren) sowie die GKD - Gebr. Kufferath AG in Düren (Technische Gewebe aus Metall und Kunststoff).
"Hallo Nachbar!“ wurde gemeinsam mit Unternehmerinnen und Unternehmern im Aachener Industrie-Dialog entwickelt. Das Format organisieren IHK Aachen und AGIT mbH zusammen - mit Unterstützung der Wirtschaftsförderungen der Städteregion Aachen sowie der Kreise Heinsberg, Düren und Euskirchen. Seit dem Start der Reihe 2014 haben bereits 1.198 Fach- und Führungskräfte 53 gastgebende Unternehmen in der Region Aachen besucht.
“aachen1a” auf der EXPO REAL in München stark besucht
Die IHK Aachen organisierte auch 2024 den Messestand “aachen1a“ auf der EXPO REAL, Europas größter Gewerbeimmobilien-Messe. Die Delegation rund um ”aachen1a – drei Länder, ein Standort“ umfasste 27 Standpartner. Vor Ort waren 20 Bürgermeister, eine Oberbürgermeisterin, Landräte, rund 150 Projektentwickler, Architekten und Stadtplaner aus Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg sowie Ostbelgiens und der niederländischen Parkstad Limburg. Die Partner präsentierten in München viele Projekte und bereiteten in mehr als 300 vertraulichen Gesprächen Projektabschlüsse und strategische Kooperationen vor.
Expo Real: Der Stand von "aachen1a – drei Länder, ein Standort" war im vergangenen Jahr ein Publikumsmagnet auf der Expo Real.
Vorgestellt wurden zum Beispiel das Areal der Hoesch Aue, für die eine postindustrielle Nutzung (Wohnen, Gewerbe und Freizeit) geplant ist, und das C-Werk in Aachen. Hier wird ein urbaner Produktionsstandort mit 70.000 Quadratmeter und 27 Hallen entwickelt. Ebenfalls im Gespräch waren die Perspektiven für die Wehmeyer-Immobilie sowie für die Leerstände zwischen Willy-Brandt-Platz und Kaiserplatz in der Aachener Innenstadt. Auf großes Interesse stieß auch das interkommunale Innovations- und Gewerbegebiet Future Mobility Park. Es wird von vier Kommunen in zwei Kreisen realisiert. Auf der Expo Real in München konkurrieren 1.900 internationale Aussteller auf 75.000 Quadratmetern. Rund 40.000 Messebesucherinnen und -besucher kamen für drei Tage nach München.
Sport als wichtiger Tourismus- und Wirtschaftsfaktor
Rund 100 Gäste folgten der Einladung der IHK Aachen und des aachen tourist service e. V. zum Jahresempfang für Tourismus und Gastgewerbe der Region Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg. Der Abend im Aachener MIN 51 widmete sich vor allem der Bedeutung des Sports als Tourismus- und Wirtschaftsfaktor für die Region. Die Gäste diskutierten zudem die Pläne zur Reit-Weltmeisterschaft 2026 in Aachen und zum Masterplan Sportpark Soers. Es wurde deutlich, dass Sport-Events positive Effekte auf Handel, Gastronomie und Hotellerie erzeugen und auch eine wichtige Rolle bei der Transformation der Innenstädte spielen können. Sportförderung bringt Strukturmittel in die Region – mit positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft. Herausforderungen für Hotel- und Gastgewerbe liegen zum Beispiel in den hohen Energie- und Lebensmittelkosten sowie der Personalbindung. Umso wichtiger ist es, Effizienzgewinne aus der digitalen und nachhaltigen Transformation zu nutzen.
Eifeler Unternehmen für mehr Tempo und Planbarkeit in der EU
Bei der Sommersitzung des Regionalausschusses der IHK Aachen für die Eifel und den Kreis Euskirchen waren sich die Unternehmerinnen und Unternehmer einig: Europa muss agiler, schneller und digitaler werden, indem die EU Kosten senkt, Verfahren beschleunigt und Bürokratie abbaut. Die Unternehmen appellierten zudem an das seit dem 16. Juli neue EU-Parlament, schnellstmöglich verlässliche Grundlagen für bezahl- und planbare Energie zu schaffen. Nur so seien Investitionen in Zukunftstechnologien (zum Beispiel künstliche Intelligenz), die klimagerechte Umgestaltung von Geschäftsaktivitäten sowie Fachkräftesicherung möglich. Dies diene auch dem Ziel, die globale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen auf dem EU-Binnenmarkt sicherzustellen.
Die Unternehmerinnen und Unternehmer des Regionalausschusses für die Eifel und den Kreis Euskirchen setzen sich für einen attraktiveren Wirtschaftsstandort und weniger Bürokratie ein.
IHKs übergeben Ministerin Neubaur “Pakt für Planungsbeschleunigung”
Gemeinsam mit Vertreterinnen aus Kommunen und Landesverwaltungen sowie externen Experten haben die IHKs im Rheinischen Revier – Aachen, Köln und Mittlerer Niederrhein - einen „Pakt für Planungsbeschleunigung im Rheinischen Revier“ erarbeitet. Die 16-seitige Selbstverpflichtung soll künftig allen Planungs- und Genehmigungsprozessen zugrunde liegen. Den Pakt überreichten sie Mona Neubaur, NRW-Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie. Alle (Ober-)Bürgermeister, Landräte und die Regierungspräsidenten aus Düsseldorf und Köln hatten ihn unterzeichnet.
An der Disskussionsrunde - moderiert von Beate Kowollik (2. v. l.) - nahmen neben IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer (l.) auch der Kölner Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk (2. v. r.) und Dr. Jan Thiele, Kanzlei Dombert (r.), teil.
Die Akteure widmeten sich der Frage, wie schon innerhalb der bestehenden Rechtlage schnellere Genehmigungen und Planungen gelingen könnten. So ließen sich Maßnahmen und Investitionen früher auf den Weg bringen, die für einen erfolgreichen Strukturwandel dringend erforderlich sind. Unter anderem schlagen die Mütter und Väter des Pakts vor, auf rechtlich nicht zwingend erforderliche Verfahrensschritte zu verzichten, dass sich alle Parteien früh abstimmen, die Vollständigkeit von Unterlagen schnellstmöglich geprüft wird und Zeitpläne auf allen Seiten eingehalten werden.
NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur lobte die Initiative: "Wir setzen uns in Nordrhein-Westfalen und im Bund für eine umfassende Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren ein. Der Pakt für Planungsbeschleunigung im Rheinischen Revier leistet einen beachtlichen Beitrag, dieses Anliegen auf regionaler und lokaler Ebene umzusetzen. Es ist gut, dass hier alle Beteiligten an einem Strang ziehen, denn das Anliegen ist komplex und vielfältig.“
Gemeinsam für mehr Tempo in Planungs- und Genehmigungsprozessen: Die beiden IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer (Aachen, l.), Jürgen Steinmetz (Mittlerer Niederrhein, 2. v. r.) sowie Dr. Kristel Degener von der IHK Köln (r.) haben gemeinsam mit Moderatorin Beate Kowollik (2. v. l.) Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Mitte) den "Pakt für Planungsbeschleunigung im Rheinischen Revier" überreicht.
Regionalplan: IHK Aachen fordert mehr Tempo
Die IHK Aachen kritisierte die lange Verfahrensdauer bei der Neuaufstellung des Regionalplans im Regierungsbezirk Köln. Im Planentwurf sind noch immer einige kritische Punkte ungelöst und gut begründete Flächenwünsche der Kommunen werden nicht berücksichtigt. “Es ist möglich, dass der Plan in der aktuellen Fassung nicht beschlossen wird und sich das Verfahren erneut um Jahre verzögert“, bemängelt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. ”Das ist aus Sicht der Unternehmen höchst problematisch, da dringend benötigte Flächen für Entwicklung und Wachstum weiter blockiert bleiben.“ Der Regionalplan legt grob die Entwicklungsperspektiven und den Gestaltungsspielraum der Kommunen für die kommenden Jahrzehnte fest. Ohne ihn können zahlreiche Projekte nicht starten, mit denen die wegfallenden Arbeitsplätze im Braunkohletagebau und den Zulieferbetrieben kompensiert würden.
In der Region Aachen wird aktuell nur etwa zwei Prozent der Gesamtfläche von Gewerbe, Industrie, Handel, Dienstleistungen sowie sonstigen Wirtschaftsunternehmen in Anspruch genommen. Einige Kommunen verfügen aktuell kaum noch über Flächen. Sie benötigen kurzfristig Entwicklungsperspektiven, auch um den Erfolg des Strukturwandels im Rheinischen Revier nicht zu gefährden.
IHK Aachen unterstützt die Erweiterung von Camp Hitfeld
Die IHK Aachen befürwortet die Initiative der Stadt Aachen, zusätzliche Flächen im Bereich Camp Hitfeld für eine gewerbliche Nutzung zu sichern. Denn innerhalb des Stadtgebiets gibt es zu wenig Gewerbe- und Industrieflächen. Das weitgehend bebaute Gelände weist erhebliche Altlasten sowie Vorbelastungen durch die angrenzende Autobahn A44 auf. Eine Nachnutzung ist daher wesentlich sinnvoller, als neue Gewerbegebiete in intakten Freiräumen zu schaffen. Die Stadt Aachen beabsichtigt zudem, das künftige Gewerbegebiet nachhaltig auszurichten und ausschließlich nicht störendes und umweltverträgliches Gewerbe anzusiedeln. "Vor dem Hintergrund der zunehmenden Flächenknappheit sind solch durchdachten Lösungen unverzichtbar. Sie ermöglichen Wachstum und senken gleichzeitig die Belastungen für Natur und Klima“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen.
Zukunftsscouts beraten zu neuen Förderinstrumenten für das Rheinische Revier
Die Zukunftsscouts der IHK Aachen informierten in mehr als 480 Beratungen über neu aufgelegte Förderinstrumente für das Rheinische Revier: Transformconsult, Transfomationsexperte und Transforminvest. Transformconsult fördert externe Beratungsleistungen, der Förderbaustein Transformationsexperte die Einstellung neuer Mitarbeiter, welche Transformationsprojekte im Unternehmen konzipieren und umsetzen. Transforminvest unterstützt bei Investitionen in klimafreundlichere, nachhaltigere und umweltverträglichere Prozesse.
2024 wurde zudem ein neues Transferkonzept entwickelt. Es soll bewirken, dass KMU wissenschaftliche Erkenntnisse und Innovationen von Startups anwenden. Im Prozess “ZUKUNFTSweisend“ führen aufeinander aufbauende Bausteine KMU sukzessive an neue Technologien heran. Erprobt wurde der Prozess mit dem Thema ”KI-Anwendungen für Ihr Unternehmen“. Hierzu wurden sechs KMU mit Wissenschaftlern und Startups zusammengebracht, um gemeinsam konkrete Umsetzungsideen in den Unternehmen zu entwickeln und anschließend voranzutreiben.
Die Zukunftsscouts der IHK Aachen Humaam Mazyek (l.) und Sven Dohmen (r.) beraten Unternehmen zum Förderprogramm und helfen bei der Beantragung der "Zukunftsgutscheine Rheinisches Revier".