Innovation, Umwelt, Standort

Ständig unter Strom

“Deutlich mehr Tempo”: IHK fordert massive Beschleunigung der Energiewende

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine forderte die IHK Aachen, die Pläne für einen vorgezogenen Kohleausstieg 2030 neu zu bewerten mit dem Ziel, die Kapazitäten der Kohlekraftwerke im Rheinischen Revier länger als Sicherheitsreserve vorzuhalten, um auf Engpässe bei Gaslieferungen reagieren zu können. Unterlegt wurde diese Schlussfolgerung von der Studie “Energiesicherheit im Kern- und Wirkungsraum des Rheinischen Reviers”, die die IHK Aachen gemeinsam mit den IHKs Köln und Mittlerer Niederrhein in Auftrag gegeben hatte.  Aus der Studie abgeleitet ergab sich zudem die klare Forderung, den Ausbau der erneuerbaren Energien endlich massiv zu beschleunigen, wobei es zu diesem Zweck insbesondere Planungs- und Genehmigungsprozesse drastisch zu vereinfachen gelte. “Wir brauchen deutlich mehr Tempo bei der Energiewende”, sagte Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. “Einzelinteressen, Bräsigkeit und Kleinteiligkeit dürfen wir uns nicht mehr leisten. Unser großes gemeinsames Ziel lautet: Wir werden ein klimaneutraler, international wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen – ein Morgen-Land.” Für das Rheinische Revier sei es deshalb wichtig, zügig Flächen für erneuerbare Energien festzulegen. Bei der Ausweisung dürften die kommunalen Gebietskörperschaften von der Landesregierung nicht allein gelassen werden.

IHK Aachen informiert Unternehmen über Energiesicherheit und Einsparpotenziale

Um ihre Mitgliedsunternehmen bestmöglich vorzubereiten und sie bei der Einsparung von Energie zu unterstützen, bot die IHK Aachen verschiedene Informationsveranstaltungen an. Den Auftakt bildete das einstündige Webinar “Notfallplan Gas”. Darauf folgte ein rund 90-minütiges Webinar über Energieeffizienz und Einsparpotenziale. In der zweiten Jahreshälfte 2022 organisierte die IHK Aachen eine Roadshow zum Thema Photovoltaik auf Gewerbedächern und ein Energiewirtschaftsforum zur Energiesicherheit. Informationen zur aktuellen Situation auf dem Energiemarkt und Ansprechpartner zu den kostenfreien Veranstaltungen bietet die IHK Aachen auf ihrer Website.

Wer braucht wie viel Energie und aus welcher Quelle? Umfrage der IHK

Wie kann eine alternative Energieversorgung auf dem Weg zur Klimaneutralität gestaltet werden, sodass die Unter­nehmen wettbewerbsfähig bleiben und die Versorgung gesichert ist? Wo im IHK-Bezirk liegen schwerpunktmäßig welche Bedarfe an Energie? Und wie decken die Unternehmen bisher ihren Strombedarf? Erzeugen sie bereits selbst Energie? Welche Pläne bezüg­lich einer Transformation der Energieversor­gung haben sie? Um einen repräsentativen, flächendeckenden Überblick zu erhalten, realisierte die IHK Aachen 2022 eine Energie-Bedarfsabfrage. Denn nur mit konkreten Angaben kann die IHK mit den Akteuren der Energieversorgung – von Energieerzeu­gern und -versorgern über Netzbetreiber bis hin zur Politik – in einen konstruktiven Dia­log gehen, um die Versorgungssicherheit der Unternehmen zu unterstützen.

Positionspapier: Unter Aachener Federführung schneller zur klimaneutralen Energieversorgung

Unter der Aachener Federführung Energie und Klimaschutz stellte IHK NRW ein neues Positionspapier vor. Dessen in Quintessenz in einfachen Worte lautete: Damit Nordrhein-Westfalen und Deutschland Klimaneutralität bis 2045 erreichen können, muss sehr viel, sehr schnell und vor allem gleichzeitig geschehen. Die anspruchsvollen Vorgaben der Klimaschutzgesetze sind, so eine aktuelle Zukunftsstudie der Deutschen Energie-Agentur, mit einem “Weiter so” nicht zu schaffen. Der Krieg in der Ukraine hat viele energiepolitische Weichenstellungen insbesondere beim Gaseinsatz grundsätzlich in Frage gestellt.  Auf Basis eines Experten-Hearings und Politiker-Interviews hatte IHK NRW elf konkrete Handlungsfelder identifiziert, damit die Energiewende erfolgreich gestaltet und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der NRW-Wirtschaft gesichert werden kann.

IHK bringt sich als Partner beim Projekt “Grüne Talachse” in Stolberg ein

Wie Stolberg auch angesichts von Energiewende, gedrosselten Gaslie­ferungen aus Russland, Klimazielen und den Folgen des zerstörerischen Hochwassers im Juli 2021 ein bedeutender Industriestandort bleiben kann, soll das Projekt “Grüne Talachse” zeigen. Die Stadt Stol­berg hatte dazu 2022 die großen Unternehmen entlang der Zwei­faller Straße an den runden Tisch geholt. Außerdem als weitere Partner die IHK Aachen, die AGIT, den Energiever­sorger EWV und Regionetz als Netzbetreiber. Ein Konsor­tium aus der Aachener Beratungsfirma umlaut SE und den beiden Fachhochschul-Instituten Nowum Energy und Solar-Institut erstellen die Roadmap für das Vorhaben und übernehmen die wissen­schaftliche Begleitung. Mit dieser Bünde­lung von Expertenwissen soll in Stolberg der Strukturwandel und die Energiewende gelingen. Die Idee: 13 Stolberger Industrieunterneh­men stellen die Abwärme aus ihren Produkti­onsprozessen für ein Fernwärmenetz zur Ver­fügung, an das die Stadt Stolberg und Privat­haushalte angeschlossen werden. Und langfristig stellen die Betriebe ihre Produktio­nen auf grüne, nachhaltige Energieversor­gung um. Statt Gas und Öl sollen Wind- und Solarenergie sowie Wasserstoff genutzt wer­den. “Wir Unternehmer haben viele Gemeinsamkeiten und pflegen seit vielen Jahren einen guten Austausch”, sagt IHK-Vizepräsident Dirk Har­ten, der die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH und Co. KG leitet.

Pilotprojekt Baesweiler: IHK will Gewerbegebiete auf dem Weg zur Klimaneutralität begleiten

Im Gewerbegebiet Baesweiler könnten bis zu 90 Prozent des Strombedarfs durch erneuer­bare Energien aus Windrädern und Photovol­taik-Anlagen abgedeckt werden – obwohl dort hauptsächlich stromintensive Unterneh­men ansässig sind. Das ist das Ergebnis einer 2022 von der IHK Aachen initiierten Workshop-Rei­he, in der sie mit Vertretern der Unternehmen, der Stadt Baesweiler und der Internationalen Technologie- und Service-Center Baesweiler GmbH (its) Lösungen erarbeitete, wie das Gewerbegebiet klimaneutral aufgestellt wer­den kann. “Um die politisch vorgegebenen Klimaschutzziele zu erreichen, müssen Unter­nehmen ihre Stromversorgung neu ausrich­ten. In der aktuellen Ausnahmesituation auf dem Energiemarkt können Investitionen in erneuerbare Energien zusätzlich Vorteile bei Preisstabilität und Versorgungssicherheit bie­ten”, sagte Michael F. Bayer, Hauptgeschäfts­führer der IHK Aachen. Ziel der IHK Aachen ist es, nach und nach alle Gewer­begebiete in ihrem Bezirk – Städteregion Aachen und die Kreise Düren, Euskirchen, Heinsberg – auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität zu begleiten.

IHK unterstützt Stadt Aachen bei der Wärmewende

Unter Hochdruck arbeitete ein Bündnis aus IHK Aachen, FH Aachen, Fraunhofer-Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie, RWTH Aachen, Stadt und STAWAG/Regionetz daran, die Herausforderungen für eine Wärmewende in der Stadt Aachen zu analysieren und zu beschreiben. Sie bekannten sich gemeinsam dazu, ihren Beitrag zum Gelingen der Wärmewende beisteuern zu wollen. Die Wärmewende ist als Teil der Energiewende erforderlich, um den Weg in Richtung des städtischen Zieles der Klimaneutralität ab 2030 zu beschreiten. Die am Bündnis Beteiligten sind teils direkt handelnde zentrale Akteure wie die STAWAG. Andere wiederum haben eine wichtige Funktion als Netzwerk zentraler Zielgruppen. Die IHK ist dafür ein gutes Beispiel.

Flächennutzung: IHK kritisiert Stadt Aachen und sieht Entwicklungschancen vertan 

Im Jahr 2022 war es für die IHK Aachen leider notwendig, die Stellungnahmen der Stadt Aachen zum Regionalplan in sehr deutlichen Worten zu kritisieren. Dies, weil die Stadt darin freiwillig auf dringend benötigte Gewerbeflächen verzichtete, obwohl die bisher ausgewiesenen Flächen bei weitem nicht ausreichen, um den Bedarf der Unternehmen langfristig zu sichern. Um den Strukturwandel im Rheinischen Revier erfolgreich zu meistern, braucht die regionale Wirtschaft Raum zum Expandieren, nicht nur für die Unternehmen vor Ort, sondern auch für Neuansiedlungen. Allein für die Installation von Windkraftanlagen, die Produktion von grünem Wasserstoff und den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen ist der erhebliche Mehrbedarf an Flächen eine logische Folge. Der Prozess zur Neuaufstellung des Regionalplans zieht sich inzwischen über sieben Jahre – und wird noch mindestens zwei weitere Jahre dauern. Dabei sollten Strukturwandelmaßnahmen aber schon längst planerisch auf den Weg gebracht worden sein, damit sie umgesetzt sind, wenn der Tagebau eingestellt wird. Die IHK Aachen setzte und setzt sich daher dafür ein, dass das Neuaufstellungsverfahren des Regionalplans möglichst schnell zu einem Abschluss gebracht wird. Die Region Aachen braucht zusätzliche Flächen, die im Anschluss – möglichst kurzfristig – im Regionalplan ergänzt werden. Ob das unter den bisherigen Regelungen gelingt, ist fraglich: Das Planungssystem in Deutschland hat sich seit den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts immer weiter aufgebläht. Es ist inzwischen so komplex, dass selbst die Fachleute in den Verwaltungen kaum noch in der Lage sind, für rechtssichere Planwerke zu sorgen – schon gar nicht in kurzer Zeit. Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sind aber nicht mit den Mitteln des letzten Jahrhunderts zu lösen. Die IHK fordert deshalb einen Paradigmenwechsel hin zu flexiblen Instrumenten, die auch kurzfristig Planänderungen ermöglichen, um auf Veränderungen besser reagieren zu können.

IHK Aachen tauscht sich beim Online-Forum zur Zukunft der Industrie mit NRW-Spitzenpolitikern aus

Wie viele Industriebetriebe investieren in das Rheinische Revier? Welche Produkte stellen sie dort künftig her? Wie bleiben die Unternehmen wettbewerbsfähig? Um diese und weitere Fragen zur Zukunft der Industrie im Rheinischen Revier ging es bei einem Online-Forum, das die IHK Aachen gemeinsam mit den IHKs zu Köln und Mittlerer Niederrhein sowie der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Nordrhein organisiert hatte und bei dem auch Spitzenpolitiker aus NRW mitdiskutierten. Mit dabei waren auch die damaligen Spitzenkandidaten, um das Amt des Ministerpräsidenten, Hendrik Wüst (CDU) und Thomas Kutschaty (SPD).

EXPO REAL 2022: IHK organisiert den Messestand “aachen1a” und zeigt Präsenz in München

Verzögerte Materiallieferungen, Preis- und Zinssteigerungen, sichere und bezahlbare Energieversorgung, Fachkräftemangel – es gab und gibt zahlreiche Herausforderungen für die Immobilienbranche und Projektentwickler. Um so wichtiger war es, dass die Region Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg, gemeinsam mit Ostbelgien und Süd-Limburg (Niederlande), Präsenz auf der EXPO REAL 2022 in München gezeigt hat. Der leuchtend grüne Messestand von “aachen 1a – drei Länder, ein Standort” mit seinen 26 Partnern aus der Unternehmerschaft und öffentlichen Institutionen hat Anfang Oktober wieder ideale Voraussetzungen geboten, um Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu diskutieren und gleichzeitig konkrete Projekte anzustoßen.

IHK-Forum zum Thema regionale Produkte für nachhaltigen Tourismus 

Produkte aus der Region liegen im Trend: Sie überzeugen durch kurze Liefer- und Transportwege, haben eine gute Ökobilanz, stärken Kundenvertrauen und fördern regionale Identifikation. Diese Vorzüge werden auch für immer mehr Gastronomen, Hoteliers und Freizeitanbieter relevant. Dies hat die IHK Aachen gemeinsam mit den fünf weiteren IHKs im Rheinland im Online-Forum “Regionale Produkte als Erfolgsfaktor für nachhaltigen Tourismus” verdeutlicht. Das Online-Forum war Teil der “IHK-Woche des Tourismus NRW”, die im Sommer 2023 ihre Fortsetzung finden soll.

IHK-Webinare zum Thema Mehrwegangebot: Chancen und Pflichten für Gastronomie und Tourismus

Die Themen Nachhaltigkeit und Verpackung spielen für die Gastronomie und den Tourismus eine große Rolle. Kundenwünsche verändern sich, der Gesetzgeber passt Vorgaben an, die Branche erprobt und etabliert neue Lösungen. 2022 hat die IHK Aachen in zwei Webinaren gemeinsam mit verschiedenen Partnern die Unternehmen frühzeitig auf die seit 1. Januar geltende Mehrwegangebotspflicht für To-Go-Produkte vorbereitet. Dabei informierten Experten über aktuelle gesetzliche Entscheidungen sowie Ideen und Lösungen für die Betriebe. Anhand von Praxisbeispielen wurde diskutiert, welche Erfahrungen beim Einsatz für Mehrwerg-Lösungen in der Praxis gemacht werden.

600 Teilnehmende: IHK Aachen unterstützt 10. IT-Sicherheitstag NRW

Rund 600 Teilnehmende informierten sich beim von der IHK Aachen unterstützen IT-Sicherheitstag NRW - 2022 vor Ort in Siegen oder virtuell - über Trends und Maßnahmen gegen Cyberkriminalität. Verschiedene Fachforen boten konkrete Tipps und Hilfestellung zum Thema Daten-, Informations- und IT-Sicherheit. Ergänzt wurde der Kongress durch eine Fachausstellung mit 28 Anbietern, die ihre Lösungen vorstellten und sich mit den Teilnehmern austauschten. IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V. veranstalteten – diesmal gemeinsam mit den Partnern DIGITAL.SICHER.NRW, dem Westdeutschen Handwerkskammertag sowie der Landesgewerbeförderungsstelle des nordrheinwestfälischen Handwerks – zum 10. Mal den IT-Sicherheitstag NRW.

“Gehackt und dann?” Infos zu Präventionsmaßnahmen gegen Cyberangriffe bei IHK-Webinar-Reihe

Im Rahmen der IHK-Webinar-Reihe “Gehackt und dann?” informierten sich im Laufe des Jahres 2022 rund 200 Teilnehmende über Präventionsmaßnahmen gegen Cyberangriffe und Versicherungen gegen solche Vorfälle. Spannende Einblicke lieferte ein Unternehmen, dass selbst zum Ziel eines leider erfolgreichen Hackerangriffs geworden war und die nachfolgenden Erfahrungen schilderte.