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Das sind die Gewinner

Zweiter Nachhaltigkeitspreis der IHK Aachen: Das sind die Gewinner

Die IHK Aachen hat zum zweiten Mal ihren Nachhaltigkeitspreis verliehen. 25 Unternehmen aus der Städteregion Aachen sowie den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg haben ihre Projekte eingereicht – vom Kleinstbetrieb bis zum international tätigen Konzern. Drei davon hat eine Fachjury aus Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft jetzt ausgezeichnet: die Einreichung der GKD – Gebr. Kufferath AG aus Düren, der Hermetia Tech GmbH aus Aachen und der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG aus Stolberg. Den Publikumspreis hat Picard’s aus Übach-Palenberg für sich entschieden.
"Die Gewinnerinnen und Gewinner zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig und kreativ nachhaltiges Wirtschaften ist", sagt IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel während der feierlichen Übergabe der aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellten Trophäen. "Mit unserem Nachhaltigkeitspreis wollen wir als IHK herausragende Initiativen von Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Region sichtbarer machen und andere Betriebe motivieren, ebenfalls aktiv zu werden. Die Projekte zahlen sich nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch aus. Denn nachhaltiges Wirtschaften bietet Unternehmen oftmals die Chance, neue Märkte zu erschließen und neue Kunden zu gewinnen."
Deshalb wird die IHK Aachen auch 2027 wieder einen Nachhaltigkeitspreis verleihen. Dafür werden die aktuellen Gewinnerinnen und Gewinner in die künftige Jury eingebunden, um ihre Erfahrungen und Perspektiven einzubringen. Der Aachener Nachhaltigkeitspreis ist der erste seiner Art unter den nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern und wird alle zwei Jahre ausgelobt. Schirmfrau des Preises war auch diesmal Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Gewinnerprojekte im Überblick:
Die GKD – Gebr. Kufferath AG hat mit einem innovativen Filtersystem für Gullideckel die Fachjury überzeugt. Es hilft, Mikroplastik in Form von Reifenabrieb aus dem Straßenverkehr zu sammeln und somit aus dem Wassersystem fernzuhalten. Eine zusätzliche Wartung ist nicht erforderlich. Seit September 2025 werden die Filter in einem Pilotprojekt in Düren erprobt. Die Jury lobt: "Das Projekt von GKD setzt neue Maßstäbe im Bereich Umweltschutz und Ressourcenschonung."
Die Hermetia Tech GmbH verwertet unverkaufte Lebensmittel aus Supermärkten, um damit Insektenlarven zu züchten, die zu Tierfutter weiterverarbeitet werden können. Damit schließt das Aachener Unternehmen eine Lücke in der Kreislaufwirtschaft. Die Jury befindet: "Das Projekt zeigt, wie organische Abfälle in nachhaltige Futtermittel umgewandelt werden können – ein Beitrag zur Reduktion von Müll und Treibhausgasen."
Die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG hat die Fachjury mit ihrem "Aktionsplan Nachhaltigkeit" überzeugt. Bereits heute produziert der Kupferspezialist aus Stolberg mehr als ein Drittel seines Energiebedarfs aus regionalen Windkraftwerken und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Die Jury würdigt dieses "äußerst ambitionierte Ziel, das die Unternehmensführung gemeinsam mit der Belegschaft konsequent umsetzt."
Picard’s wurde von einer gebürtigen Kamerunerin gegründet. Der Ein-Frau-Betrieb hat das Geschäftsmodell, "gesunde, kultursensible und nachhaltige Getränke aus Kamerun" zu produzieren, hergestellt in Handarbeit. Beim öffentlichen Online-Voting erzielte das Projekt aus Übach-Palenberg mit 1.614 Stimmen den ersten Platz.
IHK-Presseinformation vom 26. September 2025

Die Sieger vom ersten Nachhaltigkeitspreis der IHK Aachen

Die IHK Aachen hat als erste IHK Nordrhein-Westfalens einen Nachhaltigkeitspreis verliehen. Eine Fachjury aus Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Politik und Verwaltung sowie der IHK und der Handwerkskammer Aachen hat aus allen Einreichungen die aus ihrer Sicht drei besten Nachhaltigkeitsprojekte gekürt. Gewonnen haben das Luisenhospital Aachen, die Papstar Solutions GmbH aus Kall und die Pro Pet Koller GmbH & Co. KG aus Kall. Zusätzlich wurde ein Öffentlichkeitspreis vergeben, der per Online-Abstimmung ermittelt worden ist. Diesen erzielte die Walbert-Schmitz GmbH & Co. KG aus Aachen. Die vier Sieger wurden am Abend des 19. September in der IHK Aachen mit speziell angefertigten Trophäen aus nachhaltigen Rohstoffen aus der Region ausgezeichnet.
Das Luisenhospital Aachen hat gleich drei Projekte kombiniert eingereicht. Besonders hervorgehoben hat die Jury in ihrer Bewertung, dass das Luisenhospital "als regionales Einzelunternehmen für den Gesundheitssektor innovative Projekte sowie eine Nachhaltigkeitsstrategie konzipiert hat, die unmittelbar sowohl der Gesundheit der Kunden als auch dem Klimaschutz dienen." Ein skalierbarer Effekt im Gesundheitssektor mit hoher überregionaler Bedeutung für den Klimaschutz sei absehbar. Pluspunkte gab es zudem dafür, dass die Mitarbeitenden bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie einbezogen worden sind.
Die Papstar Solutions GmbH befindet sich mit Einwegprodukten aus Kunststoff und Pappe grundsätzlich in einem unter Nachhaltigkeitsaspekten herausfordernden Markt. Umso beachtlicher sei es laut Jury, dass das Unternehmen mit dem Projekt "Zero Waste" Nachhaltigkeit als wichtiges Unternehmensziel definiert. Dabei handle es sich um ein "vorbildliches Konzept zur Vermeidung von Müll und Treibausgas-Emissionen".
Die Pro Pet Koller GmbH & Co. KG hat die Jury mit dem Projekt "Klimafreundliche Tiernahrung" überzeugt. Es habe "viel Potenzial für nachhaltiges Wirtschaften", insbesondere weil es gemeinsam mit den Partnern der Wertschöpfungskette realisiert und weitergedacht wird. Vor allem der Rohstoff Wasser werde bei der Herstellung der klimafreundlichen Tiernahrung deutlich eingespart.
Die öffentliche Abstimmung hat die Walbert-Schmitz GmbH & Co. KG aus Aachen vor der Schwan Gastgebergesellschaft mbH aus Jülich und der Inform GmbH aus Aachen für sich entschieden. Das ausgezeichnete Unternehmen liefert mit dem Projekt "W-S Sub" ein Konzept für mehr Nachhaltigkeit in der Produktion und Wiederverwertung von Rohstoffen im Messebau.
Schirmfrau Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen sowie stellvertretende Ministerpräsidentin, betont: "Ob Kreislaufwirtschaft, klimagerechte Mobilität oder Energieeffizienz: Der Nachhaltigkeitspreis der IHK Aachen zeigt die große Bereitschaft, sich für nachhaltige Ideen einzusetzen und innovative Lösungen zu entwickeln. Genau diese Bereitschaft und dieses Anpacken brauchen wir, um die Transformation zur klimaneutralen Industrieregion in Nordrhein-Westfalen erfolgreich zu gestalten. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern und bedanke mich für ihr wertvolles Engagement für eine klimafreundliche Zukunft."
Insgesamt wurden 32 Projekte von Unternehmen verschiedener Branchen und Größen aus dem gesamten IHK-Bezirk – bestehend aus der Städteregion Aachen sowie den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg – eingereicht. "Ein großes Dankeschön an alle Unternehmen, die unserem Aufruf gefolgt sind, sich mit ihrem Projekt zu bewerben", unterstreicht IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel. "Mit dem Nachhaltigkeitspreis wollen wir weitere Unternehmen dazu motivieren, sich ebenfalls auf den Weg zu machen, nachhaltig zu wirtschaften. So kann aus dem Thema ein Wettbewerbsvorteil für unsere Region entstehen."

Einladung zum Hydrogen meet&connect Netzwerktreffen

Die Wasserstofftechnologie entwickelt sich zu einem Eckpfeiler der deutschen Energieversorgung. Noch befindet sich die Entwicklung vielerorts im Laborstadium. Hier leisten insbesondere Forscher einen großen Beitrag, um die Technologien und Einsatzbereiche von Wasserstoff weiterzuentwickeln. Für einen erfolgreichen Markthochlauf ist ein Zusammenspiel aus Forschung, Wirtschaft und Politik notwendig. Als Hydrogen Hub ist es uns insbesondere wichtig, einen Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen Forschungseinrichtungen und dem innovativen Mittelstand unserer Region zu ermöglichen.

08.10.2025 - meet&connect Netzwerktreffen

Wir laden Sie herzlich zu unserem meet&connect Netzwerktreffen ein
Wann? Wo? Anmeldung?
Mittwoch, 8. Oktober, um 16:30 Uhr Ideenfabrik Nachhaltige Wirtschaft
Josef-Ruhr-Str. 30
53879 Euskirchen
Bitte melden Sie sich über info@hydrogenhubaachen.de an
Christian Vossler, Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien NRW e.V., wird die Vor- und Nachteile von Wasserstoffimporten im Vergleich zur heimischen Produktion bewerten.
Anschließend beleuchtet Dr. Julia Wiemer, LL.M., Rechtsanwältin bei Kapellmann und Partner Rechtsanwälte mbB, die rechtlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen, die Wasserstoff selbst erzeugen möchten.
Maximilian Metzemacher (Stabsstelle Struktur- und Wirtschaftsförderung, Kreis Euskirchen) und Fabian Müller-Lutz (Senior Spezialist Wasserstoff und erneuerbare Energien, IHK Aachen) geben einen Überblick über kommende Projekte mit Beteiligung der Region in 2026.
Den Abschluss bildet eine offene Runde für Fragen, Austausch und Netzwerken.

2025 - Die Termine im Überblick

In dieser Tabelle finden Sie die Termine für das Jahr 2025:
Termin Ort Anmeldung
Mittwoch, 12.02.2025 meet&connect Netzwerktreffen
Oecher Lab, Aachen
- vorbei -
Mittwoch, 09.04.2025 meet&connect Netzwerktreffen
Online
- vorbei -
Mittwoch, 14.05.2025 meet&connect Netzwerktreffen
Depot, Aachen
- vorbei -
Mittwoch, 11.06.2025 meet&connect Netzwerktreffen
Online
- vorbei -
Mittwoch, 09.07.2025 meet&connect Netzwerktreffen
Institut für Eisenhüttenkunde
RWTH Aachen
- vorbei -
Mittwoch, 27.08.2025 Sommerfest
Kreativwerk Elim, Düren
- vorbei
Mittwoch, 10.09.2025 meet&connect Netzwerktreffen
Autonomer Hafen Lüttich
Rue de l'Ile Monsin 40, 4020 Lüttich
- vorbei
Mittwoch, 08.10.2025 meet&connect Netzwerktreffen
Ideenfabrik Nachhaltige Wirtschaft
Josef-Ruhr-Str. 30
53879 Euskirchen
Bitte melden Sie sich über info@hydrogenhubaachen.de an
Mittwoch, 12.11.2025 meet&connect Netzwerktreffen
Ort folgt
Anmeldung folgt
Mittwoch, 10.12.2025 meet&connect Netzwerktreffen
Ort folgt
Anmeldung folgt

Anmeldung

Bitte denken Sie daran, sich über info@hydrogenhubaachen.de anzumelden.
Partner des “Hydrogen Hub Aachen” sind die Stadt Aachen, die StädteRegion Aachen, die Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg sowie die Industrie- und Handelskammer Aachen. Darüber hinaus wird das Projekt durch die AGIT unterstützt.

Webinar-Reihe: Digitale Energiewirtschaft - Smart Meter Rollout

Am 9. Oktober startet die neue Webinar-Reihe der IHK NRW in Kooperation mit NRW.Energy4Climate. Thema: "Smart Meter Rollout: Wie Unternehmen Energiedaten erfolgreich nutzen“. Erfahren Sie, wie Sie Energiedaten nutzen können, um Transparenz zu schaffen, Prozesse zu optimieren und Kosten zu senken – praxisnah und kostenfrei.
Event Eventdetails
Titel Smart Meter Rollout: Wie Unternehmen Energiedaten erfolgreich nutzen
Termin 9. Oktober 2025
Uhrzeit 13 - 14 Uhr
Ort virtuell
Themen
  • Aktueller Stand des Smart-Meter-Rollouts und regulatorische Anforderungen
  • Vorteile für Industrieunternehmen: Transparenz, Effizienzsteigerung, Kostenreduktion
  • Herausforderungen und Lösungen bei der Implementierung und Integration in bestehende Energiemanagementsysteme
    • Praxisbeispiele: Wie Unternehmen Smart Meter erfolgreich nutzen
Referent Prof. Dr.-Ing. Thorsten Schneiders, Virtuelles Institut Smart Energy
Anmeldung Sie können sich hier anmelden.
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung jedoch erforderlich.

Veranstaltungsreihe IHK4KMU:innovativ

Eine Stunde, ein Innovationsthema, einfach erklärt!
Wir, die IHKs im Rheinland, informieren Sie über aktuelle Innovationsthemen kurz und verständlich. Jeden Monat für eine Stunde: Seien Sie dabei!
Die geplante Themenbandbreite in 2025 reicht von A wie “AI Artificial Intelligence” bis S wie “Steuerliche Forschungszulage”.
Folgende Themen haben wir für das Jahr 2025 für Sie vorbereitet. Die Anmeldephasen starten in der Regel drei bis vier Wochen vor dem jeweiligen Termin.
Bitte nutzen Sie den Link in der Terminübersicht zur Anmeldung und für detaillierte Informationen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Termine Themen
8. Mai 2025 Künstliche Intelligenz und der AI Act
5. Juni 2025 Digitaler Produktpass (DPP)
3. Juli 2025 Schutz von Produktgestaltungen durch Marken und Designs
4. September 2025 Cyber-Angriff: 10 Tipps für das Notfall-Management
2. Oktober 2025 Vom Datenchaos zur KI-Chance: Prozesse strategisch identifizieren
November 2025 Ökodesignverordnung
Wir freuen uns, Ihnen mit der kostenfreien Online-Veranstaltungsreihe interessante Impulse in Kooperation der IHKs Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Mittlerer Niederrhein und der Bergischen IHK präsentieren zu können.

Networking Euregional BioMedTech and Life Science

Die Veranstaltung Growth Across Borders bringt Unternehmen aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien zusammen, um die euregionale Zusammenarbeit in den Bereichen BioMedTech und Life Sciences zu fördern. “Growth Across Borders 2025” lädt ein zu Unternehmensbesuchen, Workshops zu euregionalen Themen, Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen, Matchmaking und Networking.

Veranstaltung

Die IHK Aachen unterstützt die Veranstalter MedLife e.V. und LifeTecZone beim diesjährigen grenzüberschreitenden Netzwerk- und Kooperationsplattform am Mittwoch, 8. Oktober 2025, von 10 - 19 Uhr, im digitalHUB Aachen.

Programm (Auszug)

Uhrzeit Programmpunkt
09:30 – 10:00 Uhr Anreise & Registrierung
10:00 – 11:30 Uhr
Parallele Workshops (Anmeldung erforderlich)
  • Ein Rezept – drei Realitäten:
    Knacken des Erstattungscodes in Belgien, Deutschland und den Niederlanden
  • Reinraumtechnologien in der Euregio – Lösungen, Synergien, Standards
  • Wie man Innovationspartnerschaften über Grenzen hinweg aufbaut –
    KMU geben exklusive Einblicke!
  • Marketing & Vertrieb
11:30 – 12:30 Uhr Firmenbesichtigung (Anmeldung erforderlich)
12:00 Uhr Ankunft & Registrierung Nachmittagsprogramm
12:30 – 13:30 Uhr 1:1 Meetings & Lunch
13:30 – 14:30 Uhr Keynotes & Expert Session "Stärken der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
einschließlich Infrastruktur und Standortvorteile“
14:30 – 15:00 Uhr Erfahrungsberichte von Unternehmern
15:00 – 16:00 Uhr 1:1 Meetings & Ausstellung
16:00 – 16:45 Uhr Podiumsdiskussion "Wachstum über Grenzen hinweg: Herausforderungen
und Lösungen“
16:45 – 17:15 Uhr Erfahrungsberichte von Unternehmern
17:15 – 19:00 Uhr Networking & Abschluss

Anmeldung

Energiewende: Mit Plan B vom Risikofaktor zum Entwicklungsmotor

Die Energiewende gerät zunehmend zum Risiko für die regionale Wirtschaft: Immer mehr Unternehmen fühlen sich überfordert, Investitionen werden gestoppt, Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Das zeigt das aktuelle Energiewende-Barometer 2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), an dem sich mehr als 3.600 Unternehmen beteiligt haben – davon 727 aus Nordrhein-Westfalen. Zwar haben sich weiterhin 88,5 Prozent der befragten Unternehmen auf die Fahne geschrieben, in Zukunft klimaneutral zu wirtschaften, doch der Weg dahin ist voller Herausforderungen.
"Das Ergebnis ist alarmierend. Nur jedes fünfte Unternehmen in NRW sieht positive Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit", sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen.
In der Industrie sind es sogar nur 13,1 Prozent der befragten Betriebe. 36,9 Prozent aller Unternehmen und 58,4 Prozent der Industrieunternehmen sehen eine zum Teil deutliche Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit. 40 Prozent der Unternehmen beziehungsweise 23,8 Prozent der Industrieunternehmen bewerten die Auswirkungen der Energiewende als "neutral". Die Einschätzung der nordrhein-westfälischen Unternehmerinnen und Unternehmer fällt in der aktuellen DIHK-Umfrage aufgrund der energieintensiven Wirtschaftsstruktur noch pessimistischer aus als die bundesweiten Werte.
Die Investitionen von Unternehmen gelten als Frühwarnsystem für die wirtschaftliche Entwicklung eines Standorts. Fast ein Drittel der Befragten (28,8 Prozent) stellt Investitionen in zentrale Geschäftsprozesse zurück. Besonders dramatisch ist die Lage in NRW: 42 Prozent der produzierenden Unternehmen verschieben Investitionen, 29,3 Prozent stoppen Ausgaben für Klimaschutzprojekte. "Das ist nicht nur ein Rückschritt in der Transformation – es ist ein strukturelles Risiko für Arbeitsplätze und Innovationskraft. Gerade in einer Region, die wie das Rheinische Revier von einer energieintensiven Industrie geprägt ist", betont Bayer.
Viele Probleme der Energiewende sind hausgemacht. Die Unzufriedenheit mit der überbordenden Bürokratie erreicht mit 68,5 Prozent einen neuen Höchststand. 60,2 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer kritisieren die fehlende Planbarkeit der politischen Rahmenbedingungen der Energiewende. 48,2 Prozent der Befragten aus Nordrhein-Westfalen bemängeln zudem langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren. Die hohen Energiepreise (30 Prozent), Finanzierungsmöglichkeiten (17,7 Prozent) und fehlende Fachkräfte (17,3 Prozent) sind weitere Aspekte, die die Transformation erschweren.
Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung zugesagt, die Stromsteuer für alle Verbraucher auf das europäische Mindestmaß zu senken. Die Entlastung ist bis heute ausgeblieben, obwohl sich 84,2 Prozent aller Unternehmen klar für eine Senkung der Strompreise aussprechen. Diese würde zudem Investitionen in klimafreundliche Anlagen und Technologien vom Elektroauto bis zur Wärmepumpe attraktiver machen. Strom ist für 45,8 Prozent der Unternehmen im vergangenen Jahr teurer geworden, was die Standortnachteile verschärft.
"Es ist höchste Zeit, einen Plan B für das Gelingen der Energiewende zu entwickeln", macht Bayer deutlich. "Eine erfolgreiche Energiewende ist wichtig – deshalb müssen jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden, die den Unternehmen die Möglichkeit geben, auch in Zukunft am Standort Nordrhein-Westfalen zu investieren. Das sichert Arbeitsplätze und unseren Wohlstand." Zudem gelte es, hausgemachte Probleme zu lösen. Bayer betont: „Von der Politik erwarten auch die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Städteregion Aachen und in den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg klare, verlässliche Rahmenbedingungen und einen deutlichen Abbau von Bürokratie, die zum kostenintensiven Treiber der Energiewende geworden ist. Wir brauchen eine Nachjustierung, damit die Energiewende vom Risikofaktor zum Entwicklungsfaktor für die Unternehmen wird."
IHK-Presseinformation vom 4. August 2025