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Generationenwechsel in den Betrieben: Nachfolge frühzeitig planen

Laut aktuellem "IHK-Nachfolgereport NRW: Die Lage spitzt sich zu" stehen in den kommenden zehn Jahren 305.000 Familienbetriebe in Nordrhein-Westfalen vor der Herausforderung, eine geeignete Nachfolge für die Unternehmensspitze zu finden. Allein im Bezirk der IHK Aachen werden innerhalb der nächsten zehn Jahre rund 5.200 wirtschaftlich attraktive Unternehmen mit rund 61.500 Arbeitsplätzen zur Übergabe bereitstehen.
"Die Gestaltung der Unternehmensnachfolge ist eine besonders herausfordernde Situation für die Unternehmen und auch für die Nachfolgenden“, erläutert René Oebel, Teamleiter Gründung, Unternehmensförderung und -nachfolge bei der IHK Aachen. Die Unternehmensnachfolge ist ein Prozess, der neben zahlreichen betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und steuerrechtlichen Fragen auch Unsicherheiten und emotionale Aspekte aufwirft. Dabei ist es unerheblich, ob die Nachfolge innerhalb der Familie oder über einen Unternehmensverkauf an eine externe Person fokussiert wird.
"Viele abgebende Unternehmerinnen und Unternehmer stellen sich die Frage nach dem richtigen Übergabezeitpunkt und wie sie die Familie zielführend bei der internen Übergabe einbinden. Ergänzend sind häufig der Unternehmenswert sowie begleitende rechtliche und steuerrechtliche Aspekte im Fokus. Aus Sicht der Nachfolgenden sind oft die Fragen nach Finanzierungsmöglichkeiten und Unterstützungsmöglichkeiten zentral", ergänzt René Oebel.
Antworten auf diese Fragen sowie weitere hilfreiche Tipps und Hinweise liefert das überarbeitete Praxishandbuch "Generationenwechsel im Unternehmen: Praxishandbuch zur Unternehmensnachfolge". Im Fokus stehen sowohl die Perspektiven der Abgebenden als auch der Nachfolgenden. Dabei wird ein Bogen von Chancen und Risiken über Altersvorsorge und typische Übernahmeformen bis hin zu Unternehmenswertermittlung und Finanzierung gespannt.
"Unsere Erfahrung zeigt, dass eine rechtzeitige und professionelle Nachfolgeplanung ein entscheidender Erfolgsfaktor für das Gelingen der Unternehmensübergabe ist. Ab einem Alter von 55 Jahren sollten Unternehmerinnen und Unternehmer beginnen, den Prozess aktiv anzugehen. Fünf bis zehn Jahre Vorbereitungszeit sind dabei keine Seltenheit. Unser Ziel ist es, die Betriebe von den ersten Überlegungen bis zum erfolgreichen Abschluss der Übergabe zu begleiten. So lassen sich Risiken minimieren, der Unternehmenswert sichern und die Chancen für einen reibungslosen Übergang deutlich erhöhen", betont René Oebel.
Die IHK Aachen unterstützt den Nachfolgeprozess mit Informationsangeboten, über eine fachkundige Einzelberatung bis hin zur vertraulichen Vermittlung von potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolgern durch den IHK-Nachfolgepool und die nexxt-change Unternehmensbörse. Ziel der IHK ist es, den Unternehmensbestand und damit die Arbeitsplätze so weit wie möglich zu erhalten.
Das Praxishandbuch zur Unternehmensnachfolge steht hier zum kostenfreien Download bereit.
IHK-Presseinformation vom 26. August 2025

Tech-Unternehmen treiben Strukturwandel voran

Technologie sichert Zukunft – diese Erkenntnis gilt für das Rheinische Revier ganz besonders: "Unsere regionalen Tech-Unternehmen tragen maßgeblich zur wirtschaftlichen Stärke und zum Gelingen des Strukturwandels im Rheinischen Reviers bei", sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, während der Vorstellung der neuen IHK-Studie über Technologiegründungen und -unternehmen (TGU) in der Städteregion Aachen und in den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg.
Die Dynamik der regionalen Tech-Betriebe ist trotz aller wirtschaftlichen Turbulenzen ungebrochen: 949 Technologieunternehmen wurden allein in den Jahren 2020 bis 2024 gegründet – ein Zuwachs von fast 66 Prozent gegenüber dem Zeitraum 2015 bis 2019. "Dadurch entstanden in den vergangenen fünf Jahren 9.705 neue Arbeitsplätze. Das sind bereits mehr als ein Drittel aller direkt und indirekt in der regionalen Braunkohlewirtschaft Beschäftigten", betont Bayer und hebt das "Aachener Erfolgsmodell" hervor, mit dem das Rheinische Revier schon in den 1980er-Jahren erfolgreich den Ausstieg – damals aus der Steinkohle – meisterte, indem es die heutige Technologieregion Aachen als zentralen Wirtschaftsmotor etabliert hat.
"Die IHK Aachen ist zuversichtlich, dass wir diese Erfolgsgeschichte im Zuge des für 2030 geplanten Ausstiegs aus der Braunkohle wiederholen können – sofern sich grundlegende wirtschaftliche Rahmenbedingungen verbessern und der angekündigte Strukturwandel seitens der Politik konsequenter vorangetrieben wird", hebt Bayer hervor. Eine akute Baustelle, die dringend behoben werden muss, ist aus Sicht der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer zum Beispiel die überbordende Bürokratie. Sie wird von 64 Prozent als "deutlich gestiegen" wahrgenommen.
Dennoch sind die befragten Tech-Unternehmerinnen und -Unternehmer optimistisch: 79 Prozent schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als "gut" oder zumindest "befriedigend" ein. Vier von fünf erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine "konstante" oder gar "positive" Entwicklung. Und auch in der Fachkräftesicherung zeigen Befragten die Verantwortung: 60 Prozent bilden aktiv aus. Bayer kommt somit zu der Einschätzung: "Die regionalen Tech-Betriebe leisten einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen des Jahrhundertprojekts Strukturwandel. Mittlerweile existieren in unserem IHK-Bezirk 2.505 Technologieunternehmen mit 45.992 Arbeitsplätzen."
Steigende Bedeutung hat der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI): 30 Prozent der Befragten nutzen diese bereits zur Datenanalyse und für Business Intelligence. Gleichzeitig verzichten zwei Fünftel der Tech-Betriebe bislang noch komplett auf den Einsatz von KI – aus Sicht der IHK ein Indiz für bislang ungenutztes Potenzial. Zudem wächst das Interesse an nachhaltigen Geschäftsmodellen, die wirtschaftliche Tragfähigkeit mit Ressourcen schonenden Innovationen verbinden.
Die aktuelle Studie der IHK Aachen ist die sechste ihrer Art und bietet auf mehr als 50 Seiten fundierte Einblicke in die Entwicklung, Herausforderungen und Zukunftschancen technologieorientierter Unternehmen in der Region. Die Untersuchung wird alle fünf Jahre erhoben. Hier finden Sie die TGU-Studie zum kostenfreien Download. (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 7658 KB)
IHK-Presseinformation vom 16. Juli 2025

IHK-Umfrage zum Themenkomplex "Wirtschaft, Verteidigung und Sicherheit"

Die sicherheitspolitische Lage in Deutschland und Europa hat sich spätestens seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Februar 2022 deutlich verschärft. Globale Entwicklungen wie gestörte Lieferketten, hybride Bedrohungen und geopolitische Spannungen stellen auch die Wirtschaft in der Region Aachen vor neue Herausforderungen.
Um die Resilienz und Verteidigungsfähigkeit unseres Landes und unserer Wirtschaft zu stärken, möchten wir als IHK Aachen besser verstehen, inwieweit Unternehmen sich bedroht fühlen beziehungsweise bereits in sicherheits- und verteidigungsrelevanten Bereichen aktiv sind oder es künftig werden möchten.
Wir bitten Sie daher um Ihre Einschätzung zu folgenden Fragen:
  • Hat die aktuelle Lage bereits Auswirkungen auf Ihr Unternehmen?
  • Ist Ihr Unternehmen bereits in sicherheits-/verteidigungsrelevanten Bereichen tätig?
  • Planen Sie, künftig mit Ihrem Geschäftsmodell in diesem Umfeld aktiv zu werden?
  • Welche Unterstützungsangebote wünschen Sie sich vonseiten der IHK?
Ihre Teilnahme an der Umfrage hilft uns, Unterstützungsleistungen für die Unternehmen in unserer Region zu entwickeln.
Wir freuen uns auf Ihre Einschätzung und danken für Ihre Mitwirkung. Hier gelangen Sie zur Umfrage.

Cybersicher: Podcast Folge 10: Mitarbeitende

Unsicherheit im Umgang mit Cyberrisiken ist ein unterschätztes Einfallstor für Angriffe. Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden gezielt stärken können, erklären Katrin Sobania (DIHK) und Prof. Dr. Sachar Paulus in Folge 10 von "Cybersicher – kurz und knapp".
Das Thema Cybersicherheit ist brisanter denn je. Denn Cyberkriminalität wird immer professioneller und damit zu einem immer größeren Risiko auch für unsere Wirtschaft. Auch kleine und mittlere Betriebe, Organisationen und Institutionen sind verstärkt Ziel von Ausspähungen und Erpressungen mittels Attacken auf Computernetze, Software und Hardware. Für Unternehmen, die sich angesichts der verschärften Bedrohungslage besser gegen Cyberattacken und ihre Folgen rüsten wollen, haben wir dieses Dossier für mehr Informationssicherheit zusammengestellt.
Damit wollen wir dazu beitragen, Hemmschwellen abzubauen und Unternehmen dazu anregen, erste Schritte zu gehen und einfache Dinge umzusetzen, die zu ihrer Cybersicherheit beitragen. Die Informationen sind daher verständlich, praktikabel und handlungsleitend auch für Betriebe, die sich noch wenig mit dem Thema Cyberkriminalität und verbessertem Schutz davor befasst haben.
Neben allgemeinen Hinweisen veröffentlichen wir hier zudem sukzessive Podcasts, in denen DIHK-Expertin Katrin Sobania einzelne Aspekte mit Sachar Paulus, Professor für IT-Sicherheit an der Hochschule Mannheim, bespricht. Im Mittelpunkt steht dabei stets die praktische Umsetzung von Schutzmaßnahmen im Unternehmen. Die einzelnen Beiträge erscheinen monatlich, die aktuellste Podcast-Folge finden Sie hier.

EIFEL Award 2025 – Regionale Wertschöpfung im Fokus

Zum Schwerpunktthema "Regionale Wertschöpfung“ lobt die Zukunftsinitiative Eifel auch 2025 wieder den renommierten EIFEL Award aus.
Gesucht werden Unternehmen oder partnerschaftliche Verbünde der deutschen oder belgischen Eifel, die mit ihren Produkten maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitragen. Möglichst viele Stufen der Wertschöpfung sollte hierbei innerhalb der Eifel erfolgen – von der Rohstoffgewinnung über die Produktentwicklung, die Produktion bis zum Vertrieb.
Landrat Markus Ramers, der Präsident der Zukunftsinitiative Eifel, betont die Bedeutung des Themas: "Die Eifel lebt von ihren engagierten Betrieben. Von Menschen, die anpacken, die in die Zukunft unserer Region investieren, von regionaler Wertschöpfung. Das heißt, dass Werte geschaffen und erhalten werden, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben und neue entstehen, dass Geld in unserer Heimat bleibt. Und das ist eine echte Chance für die Eifel."
Die Preisverleihung findet am 13. November 2025 im feierlichen Rahmen in der Feuerhalle Euskirchen statt.

FOKUS Unternehmensnachfolge

Auf dieser Seite finden Sie alle Termine der Webinarreihe FOKUS Unternehmensnachfolge. Die Durchführung der Webinarreihe FOKUS Unternehmensnachfolge erfolgt in Kooperation der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen.
In jeweils 90 Minuten informieren die praxiserfahrenen Expertinnen und Experten über das jeweilige Themenfeld und es besteht die Möglichkeit zum anschließenden Fachaustausch.
Für die Inhalte und zur Anmeldung klicken Sie auf das gewünschte Thema. Jedes Webinar ist in sich abgeschlossen und kann einzeln gebucht werden. Die Veranstaltungen sind kostenfrei, aber anmeldepflichtig.
Datum Thema und Anmeldung
12. Juni 2025 Rechtliche und steuerrechtliche Aspekte der Unternehmensnachfolge
01. Juli 2025 Unternehmensnachfolge mit Mitarbeiterbeteiligung
22. September 2025 Die Kunst des Businessplans: Strategien zur Überzeugung Ihrer Hausbank
29. Oktober 2025 Strategische Finanzierungslösungen für Unternehmensübernahmen: Die Rolle von öffentlichen Fördermitteln und Bürgschaften
18. November 2025 Do´s und don´ts der Nachfolge: IHK Angebote, unterstützende Tools und Erfahrungsberichte aus der IHK-Praxis
10. Dezember 2025 Nachfolge ist weiblich: Fachimpuls und Expertinnengespräch zur erfolgreichen Nachfolgegestaltung
Stand: Mai 2025