Wirtschaft fordert: A1-Lückenschluss darf kein Langzeitprojekt bleiben
Die Industrie- und Handelskammern Aachen, Trier und Koblenz haben die Dringlichkeit des A1-Lückenschlusses in der Eifel deutlich gemacht. Die IHKs und regionale Unternehmen betonen: Der Lückenschluss ist entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung der Region und muss daher mit höchster Priorität umgesetzt werden.
Fordern endlich mehr Tempo beim A1-Lückenschluss: (v. l.) Philipp Piecha, Teamleiter Standort und Infrastruktur IHK Aachen, Unternehmer Daniel Claßen, Landrat Markus Ramers, Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, Unternehmer Stefan Mahlert sowie die Bürgermeisterinnen Sabine Preiser-Marian und Jennifer Meuren.
Rückenwind bekommt die Forderung durch die Einstellung eines Verfahrens am Bundesverwaltungsgericht: Vier Gemeinden haben laut Gericht jüngst ihre Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss zum fehlenden A1-Teilstück auf rheinland-pfälzischer Seite zurückgezogen. Die Verhandlung zu einer parallel laufenden Klage des Umweltverbands BUND wurde hingegen auf den 5. November 2025 verschoben, um eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs in einem anderen, womöglich relevanten Verfahren abzuwarten.
Bei zeitgleichen Pressekonferenzen der IHKs in Blankenheim im Landkreis Euskirchen und in Dreis-Brück im Landkreis Vulkaneifel bekannte sich auch der neue Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder in einer Videobotschaft klar zum A1-Lückenschluss und sagte seine Unterstützung zu: "Das Projekt bringt Vorteile für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Tourismus und die Umwelt. Wenn das Gericht das Baurecht bestätigt, müssen zeitnah die weiteren Schritte vorbereitet werden. Wir als Bundesministerium für Verkehr werden all das eng begleiten und für Tempo sorgen. Als Bundesverkehrsminister setze ich mich weiterhin dafür ein, dass die Lücke der A1 Schritt für Schritt geschlossen wird – so schnell wie möglich und zum Wohl der Menschen und Unternehmen."
Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, betont: "Der fehlende Lückenschluss der Autobahn A1 von 25 Kilometern zwischen Blankenheim und Kelberg bedeutet für 61 Prozent der Unternehmen im Rheinland einen wirtschaftlichen Nachteil – 1,5 Millionen Stunden mehr Lkw-Fahrzeit, 66,5 Millionen zusätzliche Fahrzeugkilometer und über 2.800 Tonnen CO₂ pro Jahr sind Folgen des fehlenden Lückenschlusses, die unseren Standort schwächen. Es ist höchste Zeit, diese infrastrukturelle Sackgasse zu beseitigen."
Regionale Unternehmen unterstützen die Forderung eines schnellen A1-Lückenschlusses. Daniel Claßen, Geschäftsführer der Spedition Berners GmbH aus Mechernich, erläutert: "Jeder Umweg, den unser Unternehmen wegen des fehlenden A1-Lückenschlusses in Kauf nehmen muss, kostet uns insbesondere in Zeiten des Kraftfahrermangels nicht nur Zeit und Geld, sondern belastet auch Anwohner und Umwelt durch zusätzlichen Lärm und CO₂-Ausstoß."
Stefan Mahlert, Geschäftsführer der Pappen Olef GmbH aus Schleiden, macht deutlich: "Als Eifeler Produktionsunternehmen begrüßen wir den A1-Lückenschluss zwischen Blankenheim und Kelberg, da er unsere Region wirtschaftlich stärkt und die Anbindung an die Märkte verbessert. Eine moderne Infrastruktur ist für uns essenziell, um wettbewerbsfähig zu bleiben."
Markus Ramers, Landrat des Kreises Euskirchen, betont: "Der Lückenschluss der A1 ist kein neues Projekt – sondern ein Versprechen, das seit mehr als 60 Jahren im Raum steht. Jetzt ist es Zeit, dieses Versprechen einzulösen. Ein weiterer Aufschub oder gar ein Scheitern würde strukturelle Nachteile für unsere Region manifestieren. Für viele Unternehmen im Kreis Euskirchen hätte der Lückenschluss wirtschaftliche Vorteile und damit einen direkten Mehrwert."
Sabine Preiser-Marian, Bürgermeisterin von Bad Münstereifel, sagt: "Gerade in einer Region, die immer noch mit den Folgen der Flut kämpft, ist eine leistungsfähige Infrastruktur kein Luxus, sondern Existenzgrundlage. Wenn wir Investitionen erleichtern, bürokratische Hürden abbauen und den Lückenschluss der A1 vorantreiben, stärken wir nicht nur die Wirtschaft, sondern geben den Menschen eine Perspektive und leisten zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz."
Jennifer Meuren, Bürgermeisterin der Gemeinde Blankenheim, erläutert: "Aufgrund des fehlenden Lückenschlusses wird der Fernverkehr über das nachgeordnete Verkehrsnetz geleitet. Das sorgt für hohes Verkehrsaufkommen. Der Lückenschluss der A1 bedeutet für Blankenheim Entlastung, Wachstum, Chancen und Zukunft – auch in Bezug auf ein interkommunales Gewerbegebiet."
IHK-Presseinformation vom 17. Juni 2025