Stolberg punktet mit Investitionen und Innenstadt
Vier Jahre nach der Flutkatastrophe zeigt sich Stolberg als widerstandsfähiger und zunehmend attraktiver Wirtschaftsstandort. Das ist das Ergebnis des neuen IHK-Standortchecks, den die IHK Aachen am Montagabend auf der Stolberger Burg vorgestellt hat. Zugleich benennt die Analyse Handlungsfelder, um die Wettbewerbsfähigkeit der Kupferstadt weiter zu erhöhen. Rund 40 Unternehmerinnen und Unternehmer diskutierten gemeinsam mit Bürgermeister Patrick Haas und Vertretern der IHK Aachen die Ergebnisse des Standortchecks.
Die IHK Aachen hat mit ihrem Standortcheck den Wirtschaftsstandort Stolberg unter die Lupe genommen.
 
Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, verweist auf umfangreiche Investitionen der Unternehmen Talbot, Aixrail und Aurubis, die mit mehr als 100 Millionen Euro ein deutliches Bekenntnis zum Standort abgeben. Auch die Innenstadtentwicklung kommt voran: Durch das Bundesprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren" wurden 44 leerstehende Ladenlokale neu genutzt. Mehr als 200 Geschäfte prägen mittlerweile wieder das Stadtbild. Hinzu kommen eine gute Verkehrsanbindung und eine verlässliche Energieversorgung – beides zentrale Standortvorteile, so die Rückmeldungen aus den Unternehmen.
Neben den Fortschritten sieht die IHK auch Handlungsbedarf. "Hohe Gewerbesteuerhebesätze, langwierige Genehmigungsverfahren und der anhaltende Fachkräftemangel schränken die Entwicklungsmöglichkeiten der Betriebe ein", sagt Bayer. Zudem bedürfe die Innenstadt weiterer Maßnahmen zur Erhöhung von Aufenthaltsqualität und Sicherheit, um Beschäftigte und Kundschaft dauerhaft zu binden.
"Stolberg hat sich in den vergangenen Jahren bemerkenswert weiterentwickelt", bilanziert Bayer. "Die Stadt zeigt, wie Krisenbewältigung und Transformation gelingen können. Jetzt gilt es, wirtschaftliche Potenziale weiter zu heben und Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu verbessern. Denn auch in Stolberg gibt es noch Luft nach oben." So sollte zum Beispiel der Ausbau der digitalen Infrastruktur und eine effizientere Verwaltungsorganisation mit digitalen Genehmigungsverfahren vorangetrieben werden. Erforderlich ist auch ein flexibleres Flächenmanagement, das bestehende Gewerbeflächen besser nutzt und neue erschließt. Und auch die Innenstadt muss weiter aufgewertet werden – etwa durch Förderinitiativen wie den "Kupferladen" oder durch mehr Sauberkeit und Sicherheit. Bayers Fazit: "Eine positive wirtschaftliche Entwicklung ist entscheidend, um nicht nur die finanziellen Herausforderungen der Stadt zu bewältigen, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken."
Rund 40 Unternehmerinnen und Unternehmer diskutierten gemeinsam mit Bürgermeister Patrick Haas und Vertretern der IHK Aachen die Ergebnisse des Standortchecks.
 
Am Standortcheck beteiligten sich rund 100 Betriebe, die Stolberg in 31 Kategorien mit einer Durchschnittsnote von 3,1 bewertet haben. Hier können Sie die 24-seitige Analyse kostenfrei herunterladen. (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1254 KB)
IHK-Presseinformation vom 4. November 2025