Blauer Teppich 2024

IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel: "Wieder zukunftsfähig werden"

Die IHK Aachen fordert von der Politik Mut zum Paradigmenwechsel, um den Strukturwandel im Rheinischen Revier voranzutreiben.
"Es müssen jetzt Lösungen her. Nicht unendliches Abwägen potenzieller Probleme. Wir wollen endlich wieder zukunftsfähig werden. Haben Sie den Mut, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen", fordert IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel beim IHK-Dialogforum Blauer Teppich vor rund 500 Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Die Wirtschaft habe ein klares Ziel vor Augen: "Wir wollen unsere Heimat zu einem Morgen-Land weiterentwickeln, einer wirtschaftlich starken Region mit innovativen Unternehmen und zukunftsfähigen Arbeitsplätzen."
Die IHK Aachen möchte sich für die Anliegen ihrer Mitgliedsunternehmen in den Kommunen sowie in Düsseldorf, Berlin und Brüssel in den kommenden Monaten noch mehr Gehör verschaffen und der Politik und Verwaltung Impulse und Lösungsvorschläge anbieten. "Wir haben zum Beispiel einen Pakt für Planungsbeschleunigung initiiert, den wir in rund einem Monat Ministerin Mona Neubaur vorstellen. Das ist nach dem heutigen Blauen Teppich einer unserer nächsten Meilensteine", sagt Kohl-Vogel.
Neben schwindender Wettbewerbsfähigkeit standen beim Blauen Teppich die Themen Energie- und Mobilitätswende im Fokus. Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, zeigte die Chancen auf, das Rheinische Revier zu einem Vorreiter für digitale und nachhaltige Transformation zu machen. "Wir brauchen mutige Antworten und müssen innovative Lösungen jetzt schnell in die Anwendung bringen, um neue Wertschöpfungsketten und Leitmärkte zu schaffen. So wird Nordrhein-Westfalen beim Kraftakt der klimaneutralen Transformation zum Spielmacher."
Als Vertreter aus Wissenschaft und Forschung sprach sich Professor Dr. Stefan Pischinger, Leiter des Instituts für Thermodynamik an der RWTH Aachen und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der FEV Group GmbH, für mehr Technologieoffenheit aus. "Natürlich muss man Dinge regulieren, aber Verbote per se verzerren unsere Wettbewerbsfähigkeit." Warum sie sich bewusst für eine Gründung in Aachen entschied und welche Rahmenbedingungen sie sich als Jungunternehmerin wünscht, skizzierte Lilian Schwich, Mitgründerin und Geschäftsführerin des Start-ups cylib GmbH. Sie betonte: “Wir werden die Region Aachen nicht verlassen und bleiben unserem Ursprung treu. Dafür benötigen wir planbare Rahmenbedingungen, politische Unterstützung und Investoren.“ Auch für Dirk Reuters, Geschäftsführer und Gesellschafter der Talbot Holding GmbH kommt "trotz hoher Energiekosten" und anderer "Knackpunkte" eine Standortverlagerung nicht infrage. "Wir brauchen für unsere Schienenfahrzeuge die Infrastruktur hier vor Ort."
Der Blaue Teppich hat am Dienstag, 5. März, als Abendveranstaltung im Das Liebig in Aachen stattgefunden. Der Zuspruch war enorm, die Veranstaltung bereits im Vorfeld ausgebucht. Diejenigen, die nicht beim diesjährigen Dialog-Forum der IHK Aachen dabei sein konnten, können die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion auf dem YouTube-Kanal der IHK Aachen aufrufen:
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