Bundestagswahl 2025

Nach der Wahl: IHK Aachen ruft zur wirtschaftspolitischen Wende auf

Die Bundestagswahl am Sonntag hat die politischen Kräfteverhältnisse in Deutschland neu geordnet.
"Der Regierungswechsel bietet die Chance auf eine wirtschaftspolitische Neuausrichtung. Die Unternehmen erwarten jetzt eine klare Strategie, um Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Investitionen als Wohlstands- und Sicherheitsgrundlage wieder zu stärken. Die neue Bundesregierung muss schnell klare Prioritäten setzen, entschlossen handeln und verlässliche Rahmenbedingungen für Unternehmen schaffen sowie dringend notwendige Reformen in Angriff nehmen", sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen.
Dazu zählen insbesondere der Abbau von Bürokratie, eine verlässliche Energiepolitik, steuerliche Entlastungen für Unternehmen, schnellere Genehmigungsverfahren und gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. "Die Unternehmen warten dringend auf eine wirtschaftspolitische Wende", betont Bayer. “Nur so kann Deutschland im internationalen Wettbewerb bestehen und langfristig Wohlstand sichern.”
"Gleichzeitig hat das Vertrauen der Wirtschaft in die Politik stark gelitten. Die Rahmenbedingungen waren in den vergangenen Jahren unberechenbar", betont Bayer. Die neue Bundesregierung muss nun entschlossen handeln, um der Wirtschaft wieder Planungssicherheit und Perspektiven zu geben.
"Das ehrgeizige Ziel, bis Ostern eine Regierung zu bilden, ist dabei ein guter Anfang. Wir sind erleichtert, dass nur demokratische Parteien regierungstragend sein werden. Rechtspopulistische Parteien bieten keine tragfähigen Konzepte für eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik und gefährden den internationalen Handel, Investitionen und damit den Wohlstand in Deutschland", ordnet Bayer das Wahlergebnis ein.
Was die neue Bundesregierung direkt angehen sollte, hat die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) in 5 Power-Punkten formuliert. Die IHK Aachen fordert gemeinsam mit der DIHK, dass die Wirtschaftspolitik wieder in den Fokus gerückt wird.
Deutschland braucht dringend Investitionen in seine Infrastruktur, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. Derzeit hemmen langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie eine schleppende Digitalisierung wichtige Projekte. Die neue Regierung ist aufgefordert, für schnellere Prozesse zu sorgen und Investitionen zu erleichtern.
Die hohen Energiekosten sind eine massive Belastung für deutsche Unternehmen – vor allem im Vergleich zu internationalen Wettbewerbern wie den USA oder China. Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung ist essenziell für die Planbarkeit und den Erfolg der Wirtschaft.
Überbordende Vorschriften und aufwendige Meldepflichten bremsen Unternehmen aus. Die Politik muss die Bürokratielast deutlich reduzieren, damit sich Unternehmen wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Weniger Regulierungen bedeuten mehr Freiraum für Innovation und Wachstum.
Ob Industrie, Handwerk, Pflege oder Logistik – der Fachkräftemangel trifft nahezu alle Branchen und führt bereits zu Einschränkungen bei Produktion und Dienstleistungen. Die Bundesregierung ist angehalten, Maßnahmen zu ergreifen, um den Arbeitsmarkt zu stärken, Qualifizierung zu fördern und Zuwanderung zu erleichtern.
Die Steuerbelastung für Unternehmen in Deutschland zählt zu den höchsten weltweit. Das hemmt Investitionen und schwächt die Innovationskraft. Hier sind gezielte Entlastungen für die Unternehmen gefordert, die Anreize für Zukunftsinvestitionen setzen.
Bayer sagt: "Wir erwarten, dass die neue Regierung der Wirtschaftspolitik jetzt tatsächlich einen so hohen Stellenwert einräumt wie in den Wahlprogrammen der Parteien. Die Wirtschaft braucht handfeste Lösungen, um wieder auf Kurs zu kommen."
IHK-Presseinformation vom 24. Februar 2025