Energieintensive Industrie im Rheinland steht für 800.000 Arbeitsplätze

Die Zahlen sprechen für sich: 215.000 Menschen sind im Rheinland unmittelbar in der energieintensiven Industrie beschäftigt. Das entspricht rund 41 Prozent aller Arbeitsplätze des verarbeitenden Gewerbes dort. Weil die Betriebe eng mit Zulieferern aus anderen Bundesländern verknüpft sind, hängen deutschlandweit direkt und indirekt rund 800.000 Beschäftigte von der energieintensiven Industrie im Rheinland ab. Jeder Euro Wertschöpfung der rheinländischen energieintensiven Industrie wird deutschlandweit mehr als verdreifacht. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie zur Bedeutung energieintensiver Unternehmen in der Region, die von der IHK-Initiative Rheinland beauftragt wurde und an der auch die IHK Aachen beteiligt ist.
"Bei der aktuellen Diskussion um Energiekosten steht einiges auf dem Spiel. Denn die energieintensive Industrie ist nicht nur ein wichtiger Pfeiler unseres Wohlstands. Ihre Produktion in Deutschland ist in der Regel auch viel klimafreundlicher als an anderen Orten", sagt Raphael Jonas, Bereichsleiter Energie, Innovation, Standort und International. "Unsere Studie zeigt, dass die deutsche Volkswirtschaft im Vergleich mit den fünf größten Volkswirtschaften am emissionsärmsten ist." So stößt die deutsche Wirtschaft bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt 40 Prozent weniger CO2-Emissionen aus als Betriebe in den USA und 70 Prozent weniger als in China. Für Jonas ist somit klar: "Globaler Klimaschutz bedeutet, die energieintensive Industrie in Deutschland zu halten."
Die im internationalen Vergleich viel zu hohen Energiekosten in Deutschland sind aus Sicht der IHK Aachen jedoch eine existenzielle Bedrohung für die Zukunft energieintensiver Unternehmen. "Wir fordern die Politik deshalb auf, entschlossen gegenzusteuern und gemeinsam mit den energieintensiven Unternehmen den Wohlstand in unserem Land und das globale Klima zu schützen", appelliert Jonas in Richtung Düsseldorf, Berlin und Brüssel.
Zur Stärkung der energieintensiven Industrie fordert die IHK Aachen gemeinsam mit der IHK-Initiative Rheinland eine nachhaltige Senkung der Energiepreise, einen wirksamen europäischen CO2-Grenzausgleich und bei Bedarf eine Verlängerung der freien Zuteilung von Zertifikaten im europäischen Emissionshandel. "Zudem setzen wir auf die Anerkennung von internationalen Klimaschutzaktivitäten sowie einen umfassenden Abbau von Bürokratie", hebt Jonas hervor.
IHK-Presseinformation vom 9. Dezember 2025