Einstein-Teleskop: Projekte für KMUs
Belgien, Deutschland und die Niederlande bereiten gemeinsam die Errichtung des Einstein-Teleskops (ET) in der Euregio Maas-Rhein vor. Für Unternehmen wurden Projekte und Programme aufgelegt, um Innovationen zu fördern und die Entwicklung neuer Technologien zu beschleunigen.
Auch wenn die Realisierung dieses bahnbrechenden Gravitationswellendetektors noch in weiter Ferne zu liegen scheint, können kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) schon heute ihren Nutzen aus der geplanten Einrichtung ziehen und umgekehrt auch einen Beitrag leisten, diese Hochtechnologieanlage möglichst in der Drei-Länder-Region zu realisieren.
Was ist das Einstein-Teleskop?
Im Juli 2025 hat das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) das Einstein-Teleskop als eines von neun in Zukunft prioritär zu fördernden Großforschungsvorhaben in Deutschland ausgewählt. Das geplante Einstein-Teleskop ist ein europäisches Forschungsobservatorium der dritten Generation zur Messung von Gravitationswellen. Das Observatorium wird in 200 bis 300 Metern Tiefe errichtet, um störende Einflüsse wie seismisches Rauschen zu minimieren. Für Planung und Bau dieser Einrichtung werden derzeit 2,4 Mrd. Euro veranschlagt, hinzukommen weitere ca. 2 Mrd. Euro für die Betriebsphase, die 2040 starten soll.
Geplant ist eine Dreiecksstruktur mit drei jeweils zehn Kilometer langen Tunnelarmen, in denen insgesamt sechs hochsensible Interferometer installiert werden. Ein Teil dieser Messstationen wird auf niedrige, ein anderer auf höhere Frequenzen spezialisiert sein. Um thermisches Rauschen zu reduzieren, werden zentrale optische Komponenten auf 10 Kelvin (−263 °C) gekühlt.
Mit dieser weltweit einzigartigen Präzision soll das Einstein-Teleskop Einblicke in die Entstehung und Entwicklung von Sternen, Galaxien und Schwarzen Löchern ermöglichen und neue Erkenntnisse zu fundamentalen Fragen der Physik liefern, sowohl über die Dunkle Materie als auch zur Frühphase des Universums.
Unter dem Dreiklang: Wissenschaft vorantreiben, Innovationen umsetzen und europäische Zusammenarbeit stärken, bringen sich die regionalen Institutionen mit ihren jeweiligen Stärken ein, flankieren die wissenschaftliche Arbeit und binden interessierte Akteure ein.
Wie können sich kleine und mittlere Unternehmen einbringen?
Unternehmen, die an einer Zusammenarbeit mit der Forschung und anderen Unternehmen rund um das Thema Einstein-Teleskop interessiert sind, können sich in der Region Aachen direkt an die AGIT wenden, die im Auftrag der RWTH Aachen University den Technologietransfer zum ET organisiert.
In der Euregio D-B-NL wurde ein sogenanntes ET-Mapping-Tool aufgebaut, in dem bereits rund 400 Akteure, darunter mehr als 320 Unternehmen, mit ET-relevanten Know-how vertreten sind. Unternehmen können die eigene Sichtbarkeit erhöhen und dort ihr Profil einstellen.
Das Projektbüro Einstein Teleskop – Euroregion Maas-Rhein lädt Unternehmen ein, Teil des ET-Ökosystems zu werden und bei Ausschreibungen, F&E-Projekten und durch Netzwerkevents zu unterstützen.
Darüber hinaus gibt es für Unternehmen die Fördermittel im Rahmen des ZIM-Netzwerkes ET-InnoNet. Gesucht werden Partner mit Kompetenzen in Sensorik, rauscharmer Elektronik, Laser, Mechatronik & Kryotechnik, Windkraft, Bau- und Umwelttechnik, Geologieexperten, IT-Infrastruktur, Energiemanagement, Speichertechnologien, Supraleitung, Photonik, Simulation und vieles mehr.