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10-Punkte-Plan Pfaffensteiner Tunnel

Die notwendige Generalinstandsetzung des Pfaffensteiner Tunnels ist seit Jahren absehbar. Die Unternehmen im Großraum Regensburg, ihre Zulieferer und viele tausend Pendler wird sie vor enorme Herausforderungen stellen. Bereits heute erreichen uns Bedenken zu erheblichen Einschränkungen der betrieblichen Abläufe, zu negativen Auswirkungen auf Neuansiedlungen von Unternehmen oder die Wertentwicklung von Gewerbeimmobilien.

Die Entscheidung zur Erweiterung des Tunnels im Zuge der Sanierung und die Errichtung von Verflechtungsstreifen begrüßen wir ebenso, wie die Tatsache, dass mit der Entscheidung nun mehr Planungssicherheit und eine konkrete Bauzeit feststehen. Nach Fertigstellung des Ausbaus kann mit einer verkehrlichen Verbesserung an einem neuralgischen Punkt Regensburgs gerechnet werden. Die mehrjährige Bauzeit gilt es gemeinsam zu meistern und frühzeitig vorzubereiten. Die Autobahn GmbH des Bundes hat bereits beim Ausbau der A3 gezeigt, dass sie ein starker Partner ist. Politik, Verwaltung und Wirtschaft müssen sie bei der Baumaßnahme bestmöglich unterstützen.

Mit dem folgenden 10-Punkte-Plan bringt die IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim Maßnahmen ein, wie dies zu bewerkstelligen ist. Die regionalen Akteure sind eingeladen, die Vorschläge aufzugreifen, weiterzuentwickeln und zu ergänzen.

10-Punkte-Plan zum Pfaffensteiner Tunnel

  1. Einrichtung eines Projektbeirats durch Stadt und Landkreis Regensburg mit hochrangingen Vertretern aus Politik, Verwaltung, Autobahn GmbH und Wirtschaft zur kontinuierlichen Abstimmung und Information.
  2. Frühzeitige und kontinuierliche Kommunikation der Planungs- und Baumaßnahmen zum Pfaffensteiner Tunnel und Einbeziehung der Belange von Unternehmen.
  3. Zuverlässige und frühzeitige Kommunikation auch kleinerer Baustellen v.a. in Stadt und Landkreis Regensburg über eine zentrale Plattform, bspw. den BayernInfo-Baustellenkalender (www.bayerninfo.de/de/baustellenkalender).
  4. Großzügige Genehmigung von Alternativrouten für Schwerlastverkehre durch die unteren Verkehrsbehörden.
  5. Politisches Engagement für die Genehmigung eines Modellbetriebs zur Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts beim Transport von Massengütern auf 44 Tonnen im Zu- und Ablauf der Häfen Regensburg und Kelheim (Gleichstellung mit Kombiniertem Verkehr).
  6. Prüfung der technischen Möglichkeiten zur richtungsflexiblen Nutzung der eingeschränkten Fahrspuren am Pfaffensteiner Tunnel während der Bauzeit (bspw. morgens zwei von drei Spuren in Richtung Süden, abends zwei von drei nach Norden).
  7. Schnellstmögliche Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen des Regio-S-Bahn-Konzepts der BEG zwischen Regensburg und Schwandorf, insbesondere die Reaktivierung des Bahnhalts Walhallastraße und der Schienenstrecke zwischen Maxhütte-Haidhof und Burglengenfeld.
  8. Politisches Engagement für die Akquisition oder die Schaffung eines Fördertopfes zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV (bspw. Schaffung attraktiver multimodaler Knoten).
  9. Intensivierung des ÖPNV-Angebots durch Nord-Süd-Direktlinien zwischen Wohn- und Arbeitsorten (unabhängig von Gemeinde- oder Landkreisgrenzen).
  10. Prüfung der technischen Möglichkeiten zur Schaffung einer grünen Welle für Busse, bspw. durch Car2X (Ampel erkennt Bus und behält grün, bis dieser durchgefahren ist).