Konjunktur in Nord-Westfalen

Herbst 2025: Konjunktureller Stillstand in Nord-Westfalen

IHK-Wirtschaftsklima

Im Herbst 2025 herrscht konjunktureller Stillstand in Nord-Westfalen. Die Konjunktur dümpelt weiter vor sich hin. Es fehlen Impulse für das dringend erhoffte Wirtschaftswachstum. Der Klimaindikator ist unverändert gegenüber dem Frühjahr und verharrt das dritte Jahr in Folge mit aktuell knapp 100 Punkten auf niedrigem Niveau. Solch eine langanhaltende Stagnation hat es in der langen IHK-Konjunkturreihe noch nicht gegeben


Geschäftslage

Die Lage der Unternehmen ist weiter ernst. Angesichts unverändert schwieriger Rahmenbedingungen kommt die Wirtschaft nicht aus dem Tief. Der Lagesaldo liegt deutlich unter dem langjährigen Mittel und mit weitem Abstand unter dem Vor-Corona-Niveau. Industrieunternehmen und Händler urteilen unterdurchschnittlich, Urteile der Dienstleistungsbranchen liegen über dem Mittel.

Geschäftsaussichten

Viele Unternehmen bleiben zurückhaltend oder sogar pessimistisch. Die Perspektiven für die nächsten Monate sind gedämpft. Alles in allem rechnet die Mehrheit mit einer gleichbleibenden Entwicklung, was dann im Endeffekt auf eine weiter anhaltende Stagnation hindeuten könnte.

Investitionen

Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung wie beschleunigte Abschreibungen, Senkungen der Umsatzsteuer in der Gastronomie sowie die Stromsteuer für das Produzierende Gewerbe haben bis dato noch nicht entsprechende Investitionsimpulse ausgelöst. Die Unternehmen geben ihre Investitionszurückhaltung nach wie vor nicht auf.

Export

Jeder zweite Industriebetrieb sieht seinen Auslandsabsatz gefährdet. 28 Prozent der Exporteure stellen sich auf weitere Rückgänge in den nächsten Monaten ein. Anders als in früheren Schwächephasen fällt der Außenhandel als konjunktureller Impulsgeber und für die Einleitung eines Aufschwungs aus.

Beschäftigung

Mehrheitlich wollen die Unternehmen ihre Personalstärke stabil halten, jedes vierte Unternehmen plant mit weniger Beschäftigten. Vor allem die Industrie rechnet mit einem weiteren Stellenabbau. Regional betrachtet gilt das insbesondere auch für die Emscher-Lippe-Region.

Stichwort: IHK-Konjunkturbericht

Die IHK Nord Westfalen befragt regelmäßig eine repräsentative Auswahl ihrer Mitgliedsunternehmen zur wirtschaftlichen Lage und zu ihren Erwartungen. Die Ergebnisse münden in den Konjunkturbericht der IHK Nord Westfalen. Er liefert die einzige umfassende Gesamtdarstellung der konjunkturellen Entwicklung der Region. Insbesondere durch den langfristigen Vergleich der wesentlichen Umfrageergebnisse erhält die IHK Nord Westfalen ein wichtiges Instrument zur Konjunktureinschätzung – grafisch präsentiert durch den IHK-Konjunkturklimaindikator. Darüber hinaus fließen die Ergebnisse in den bundesweiten Konjunkturbericht der DIHK, der auch vom Sachverständigenrat berücksichtigt wird. Auf Basis der Antworten von rund 23.000 Unternehmen bündelt die DIHK die Konjunkturdaten aller Industrie- und Handelskammern im Bundesgebiet.

Konjunktur im Ruhrgebiet

Gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern des Ruhrgebiets (IHK Mittleres Ruhrgebiet, IHK Dortmund, IHK Duisburg, IHK Essen) veröffentlicht die IHK Nord Westfalen zweimal im Jahr den konjunkturellen Bericht für das Ruhrgebiet. Im Jahr 2025 geschieht dies federführend durch die IHK zu Essen.

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