Konjunktur und Analysen
Konjunktur in Nord-Westfalen
Konjunktur im Frühjahr 2025: Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen sind größte Sorge
IHK-Wirtschaftsklima
Die nord-westfälische Wirtschaft steckt weiter in der Schwächephase. Der Konjunkturklimaindikator steht wieder auf dem Niveau, wo er bereits im letzten Jahr gestanden hat. Die verschärften geopolitischen Spannungen durch die US-Zollpolitik belasten die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage. Nach wie vor dämpfen strukturelle Schwächen wie hohe Kosten, Fachkräftemangel und hohe bürokratische Hürden die Wachstumskräfte.
Geschäftslage
Die Geschäftslage bessert sich auch in diesem Frühjahr nicht. Die Lageeinschätzung der nord-westfälischen Wirtschaft spiegelt die anhaltende Konjunkturschwäche wider. Der Saldo aus positiven und negativen Meldungen liegt mehr als 40 Punkte niedriger als noch vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs zu Anfang des Jahres 2022.
Geschäftsaussichten
Viele Betriebe sind aber etwas positiver gestimmt, was ihre Zukunftserwartungen angeht. Nur noch jeder fünfte Betrieb rechnet jetzt mit einer weiteren Verschlechterung. Hier schwingt die Hoffnung mit, dass sich nach der Bundestagswahl etwas zum Besseren verändern wird.
Investitionen
Die Investitionsschwäche gehört seit längerem zu den Knackpunkten der Konjunktur. Die Investitionszurückhaltung der Unternehmen in den letzten Jahren ist besorgniserregend. Eine Kehrtwende ist längst überfällig – denn auch nach den aktuellen Befragungsergebnissen zeichnet sich noch keine größere Investitionsneigung ab.
Export
Auch wegen des schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds bleiben die Exporterwartungen äußerst gedämpft. 29 Prozent der nord-westfälischen Exporteure erwarten rückläufige Geschäfte in den nächsten Monaten.
Beschäftigung
Der Arbeitsmarkt wird zunehmend in Mitleidenschaft gezogen. Der Anteil der Betriebe mit expansiven Personalplänen ist deutlich in der Minderheit. Mehrheitlich wollen die Unternehmen ihre Personalstär-ke stabil halten, gut jedes fünfte Unternehmen plant Freistellungen. Vor allem in der Industrie muss mit Stellenabbau gerechnet werden.
Stichwort: IHK-Konjunkturbericht
Die IHK Nord Westfalen befragt regelmäßig eine repräsentative Auswahl ihrer Mitgliedsunternehmen zur wirtschaftlichen Lage und zu ihren Erwartungen. Die Ergebnisse münden in den Konjunkturbericht der IHK Nord Westfalen. Er liefert die einzige umfassende Gesamtdarstellung der konjunkturellen Entwicklung der Region. Insbesondere durch den langfristigen Vergleich der wesentlichen Umfrageergebnisse erhält die IHK Nord Westfalen ein wichtiges Instrument zur Konjunktureinschätzung – grafisch präsentiert durch den IHK-Konjunkturklimaindikator. Darüber hinaus fließen die Ergebnisse in den bundesweiten Konjunkturbericht der DIHK, der auch vom Sachverständigenrat berücksichtigt wird. Auf Basis der Antworten von rund 28.000 Unternehmen bündelt der DIHK die Konjunkturdaten aller Industrie- und Handelskammern im Bundesgebiet.
Konjunktur im Ruhrgebiet
Gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern des Ruhrgebiets (IHK Mittleres Ruhrgebiet, IHK Dortmund, IHK Duisburg, IHK Essen) veröffentlicht die IHK Nord Westfalen zweimal im Jahr den konjunkturellen Bericht für das Ruhrgebiet. Im Jahr 2025 geschieht dies federführend durch die IHK zu Essen.