AHK World Business Outlook Lieferketten auf dem Prüfstand

Deutsche Unternehmen bauen im Ausland derzeit massiv ihre Risikovorsorge aus. Das geht aus den Ergebnissen aus einer Sonderauswertung des aktuellen AHK World Business Outlook Frühjahr 2023(WBO) der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter insgesamt 5.100 Niederlassungen weltweit hervor.
Demnach steht Diversifizierung bei den Betrieben an oberster Stelle, um die Risiken bei Lieferketten, Produktionsstandorten sowie Absatz- und Umsatzmärkten zu steuern und Resilienzen aufzubauen. Sie überprüfen ihre Lieferketten und versuchen ihre Wertschöpfungsketten auf eine breitere Basis zu stellen, um so für mögliche Krisen gewappnet zu sein.
Dennoch gaben 86 Prozent der befragten Unternehmen an, dass der Prozess der Diversifizierung selbst sie vor große Herausforderungen stelle. Knapp die Hälfte der Unternehmen hat Schwierigkeiten, die passenden Lieferanten oder Geschäftspartner zu finden (47 Prozent). 29 Prozent sehen eine Herausforderung darin, geeignete Absatz- oder Beschaffungsmärkte zu identifizieren und 14 Prozent haben Probleme, Standorte mit geeigneter Infrastruktur für neue Niederlassungen oder Produktionsstätten zu ermitteln. Zusätzliche Belastungen bei der Diversifizierung sehen 27 Prozent in den daraus resultierenden Kosten und 20 Prozent im erhöhten Planungsaufwand.
Zusätzlich bremsen Rechts- und Regulierungsprobleme wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz den Diversifizierungsprozess. 34 Prozent der befragten Unternehmen sieht in dieser Thematik vermehrt eine Herausforderung. Des Weiteren nehmen 40 Prozent der deutschen Unternehmen an ihren internationalen Standorten eine Zunahme von politischem Einfluss auf Lieferketten wahr und 34 Prozent sorgt sich vor einer zunehmenden Fragmentierung der Weltwirtschaft.
DIHK-Außenwirtschaftschef, Dr. Volker Treier, schlussfolgert, dass „die deutsche Wirtschaft die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die neuen geopolitischen Risiken aktuell umfassend analysiert und nicht einfach zur Tagesordnung übergeht“. Er appelliert dringend an eine Offensive gegen Handelshemmnisse und für mehr Handelsabkommen.
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Quelle: DIHK