Für eine nachhaltige Wirtschaft.

BMBF: KMU-innovativ - Bioökonomie

Die neue Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt innovative Vorhaben im Bereich der nachhaltigen biobasierten Wirtschaft mit Zuschüssen. Mit der fachlichen formalen Betreuung des Programms wurde der Projektträger Jülich (ptj) betraut.
Im Fokus der Förderung stehen zukunftsweisende, klimaneutrale Produkte aus biogenen Ressourcen, die umweltschädliche Emissionen und Abfälle minimieren und Prozesse in natürliche Kreisläufe oder Wertschöpfungsketten einbinden. Ziel des Programms ist, den Technologietransfer in die praktische Anwendung zu erleichtern und den Unternehmen Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.

Was wird gefördert?

Gefördert werden Projekte, welche die effiziente Nutzung von biologischem Wissen mit innovativen Lösungen kombinieren, die im umfassenden Sinne der Bioökonomie zuzuordnen und technologisch anspruchsvoll sowie mit einem gewissen Risiko behaftet sind. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Herstellung zukunftsweisender, klimaneutraler Produkte aus biogenen Ressourcen. Gleichzeitig sollen umweltschädliche Emissionen und Abfälle minimiert werden, bzw. deren Rückführung in natürliche Kreisläufe oder Wertschöpfungsketten.
Die geförderten Projekte müssen der vorwettbewerblichen Entwicklung oder der angewandten Forschung zuzuordnen sein. Dazu gehören auch frühe Entwicklungsphasen der industriellen Forschung, welche einer Validierung (Proof of Concept) bedürfen.
Als mögliche Anwendungsfelder werden auf der Programmseite die folgenden genannt:
  • Etablierung ressourcenschonender, biologischer Prozesse in der chemischen oder verarbeitenden Industrie
  • neue Bioraffineriekonzepte für Biotreibstoffe und hochveredelte Feinchemikalien
  • biobasierte Methoden für den Umweltschutz und biologische Recyclingverfahren
  • nachhaltige Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln
  • Erzeugung und Bereitstellung biogener Rohstoffe
  • Pflanzenentwicklung und -züchtung sowie nachhaltige Pflanzengesundheit
  • Verbreiterung der Technologiebasis in der Bioverfahrenstechnik
  • Entwicklung von Plattformtechnologien zur Erschließung neuer Stoffwechselwege in Mikroorganismen, Pflanzen, Algen und Zellkulturen (Metabolic Engineering)
  • Entwicklung biologischer Methoden/Techniken zur CO2-Konversion
  • Entwicklung neuer Methoden und Geräte in der Bioanalytik und Biosynthese.
Dabei soll laut Programmseite ein besonderes Augenmerk auf einen oder mehrere der nachfolgenden Aspekte gelegt werden:
  • Verwendung biobasierter Ressourcen, welche eine nachhaltige und effizientere Verwertung nachwachsender Rohstoffe und ungenutzter Reststoffströme, z.B. durch Kreislauf- oder Kaskadennutzung, sowie alternativer Quellen, u. a. Insekten, Algen, eröffnen
  • Entwicklung umweltfreundlicher Biomaterialien wie Biopolymere und -komposite und biologisch abbaubarer Kunststoffsubstitute
  • Identifizierung, Gewinnung und Herstellung biologischer Wirk- und Wertstoffe unter Ausnutzung der natürlichen Diversität und evolutiver Optimierungsverfahren
  • Optimierung und Automatisierung biotechnologischer Prozesse und Verfahren durch Digitalisierung und Simulationstechniken
  • Nutzung von Datenbanken mit intelligenter Datenauswertung
  • Miniaturisierung von Analysetechniken und Einsatz mikrofluidischer Systeme für biotechnologische Fragestellungen
  • Kontrolle und Steuerung mittels smarter, autonomer Sensoren

Wer wird gefördert?

Das Programm fördert:
  • Einzel- und Verbundvorhaben von kleineren, mittleren und mittelständischen Unternehmen (bis 1000 Mitarbeiter und 100 Millionen Euro  Jahresumsatz) 
  • Projekte der Verbundforschung zwischen KMU bzw. mittelständischen Unternehmen und Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen.
  • Projekte der Verbundforschung unter Einbeziehung von Großunternehmen zur Unterstützung der marktwirtschaftlichen Umsetzung der FuE-Ergebnisse. 
Für Antragstellende, die noch nach geeigneten Kooperationspartnern suchen, steht auf der Programmseite ein Partnering-Tool zur Verfügung.

Wie wird gefördert?

Die maximale Höhe der Förderquote für Unternehmen ist abhängig von der Verwertungsnähe des Projektes:
  • Projekte der industriellen angewandten Forschung werden mit bis zu 50 Prozent gefördert
  • Projekte der experimentellen (vorwettbewerblichen) Entwicklung werden mit bis zu 25 Prozent gefördert (bspw. Entwicklung von Prototypen bis zur ihrer grundsätzlichen Funktionsfähigkeit).
  • Kleinere Unternehmen (< 50 MA, < 10 Mio. Jahresumsatz) können einen Aufschlag von bis zu 20 Prozent, mittlere Unternehmen (< 250 MA, < 50 Mio. Jahresumsatz) von bis zu 10 Prozent gewährt werden. 
  • Großunternehmen werden mit einer Förderquote von maximal 25 % gefördert.
  • Hochschulen und staatlich finanzierte Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen können unter bestimmten Voraussetzungen mit bis zu 100 % gefördert werden.
  • Hochschulen erhalten zusätzlich eine Projektpauschale in Höhe von 20 % der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben.
Die Förderquote wird individuell für jedes Projekt und jeden Projektpartner bemessen. Dabei werden unterschiedliche Aspekte berücksichtigt, wie z. B. die Positionierung des Gesamtprojekts im Wettbewerb, der Innovationsgrad, die finanzielle Leistungsfähigkeit der Unternehmen, die Anzahl und der Umfang staatlich geförderter Projekte in der Vergangenheit etc.

Antragstellung

Die Auswahl der Projekte ist zweistufig angelegt. Zunächst müssen Projektskizzen eingereicht werden. Die Einreichungsfrist endet jeweils am 15. April und am 15. Oktober eines Jahres. Die Auswahl der Projekte wird in der Regel innerhalb von zwei Monaten getroffen. 
Alle Informationen zur Antragstellung und weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.