DNK-Kriterium 16

Qualifizierung

Das Unternehmen legt offen, welche Ziele es gesetzt und welche Maßnahmen es ergriffen hat, um die Beschäftigungsfähigkeit, d. h. die Fähigkeit zur Teilhabe an der Arbeits- und Berufswelt aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu fördern und im Hinblick auf die demografische Entwicklung anzupassen, und wo es Risiken sieht.
Die Arbeitswelt unterliegt einem ständigen Wandel, sei es durch die fortschreitende Digitalisierung, den demografischen Wandel oder den Fachkräftemangel. Dadurch wird sie zunehmend komplexer und agiler, was mit Risiken wie der Verringerung des Leistungsangebots aufgrund von Kapazitätsengpässen einhergeht. Diese Risiken werden im Rahmen der SWOT-Analyse im DNK-Kriterium 2 erfasst.
In Bezug auf unsere Geschäftstätigkeit übernehmen die Industrie- und Handelskammern in Deutschland traditionell viele Aufgaben, die schon immer die Qualifizierung förderten. Dies betrifft sämtliche Angebote der IHK im Bereich der dualen Ausbildung und des lebenslangen Lernens. Hierzu gehören sowohl die duale Berufsausbildung als auch unser Weiterbildungsangebot für Mitarbeitende von Unternehmen, Führungskräfte und Selbstständige. Es gibt keine Risiken aus unserer Geschäftstätigkeit, die sich negativ auf das Thema Qualifizierung auswirken.
Intern, im Hinblick auf unsere eigenen Mitarbeiter, sieht sich die IHK Berlin denselben neuen und erhöhten Anforderungen gegenüber. Die Bewältigung dieser strategischen Herausforderungen erfordert vor allem die Qualifizierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Ziel der Qualifizierung ist es, ihre persönlichen und fachlichen Kompetenzen, Kenntnisse und Fähigkeiten kontinuierlich anzupassen und weiterzuentwickeln, um dadurch auch ihre Motivation und Arbeitszufriedenheit zu steigern.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir verschiedene Initiativen und Maßnahmen um:

Kompetenzmodell

Im Jahr 2018 haben wir ein strategisches Kompetenzmodell entwickelt, das die Grundlage für die Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden bildet. Dieses Modell beschreibt die benötigten Kompetenzen im Unternehmen und unterstützt die gezielte Personalentwicklung sowie das Recruiting. Es ermöglicht auch die Planung von Karrieren und die Identifikation von Potenzialträgern.
Um sicherzustellen, dass das Modell die kritischen Kompetenzen der IHK Berlin abbildet, haben Führungskräfte und ausgewählte Beschäftigte aus verschiedenen Geschäftsfeldern an seiner Entwicklung mitgewirkt. Durch Basisworkshops und Validierungsworkshops wurde das Modell iterativ angepasst. Die Strategiegruppe und die Projektgruppe haben Impulse geliefert, und die Belegschaft hatte die Möglichkeit, Feedback zu geben.
Das Kompetenzmodell umfasst zwölf generische Kompetenzen, die in vier übergeordnete Bereiche eingeteilt sind. Es wird durch Verhaltensbeschreibungen und Verhaltensanker operationalisiert. Zusätzlich werden jobgruppenspezifische Fachkompetenzen entwickelt. Ab 2019 wurde das Modell im Recruiting eingesetzt, und 2021 wurden Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeitende zur kompetenzbasierten Personalentwicklung benannt. Das Kompetenzmodell fungiert außerdem als Fundament für die Personalentwicklungsgespräche und gibt ihnen einen Rahmen vor. Die damit verbundenen Anforderungen und Prozesse wurden in der Dienstvereinbarung zu kompetenzbasierten Personalentwicklungsgesprächen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Industrie- und Handelskammer zu Berlin festgehalten.

Weiterbildungsmaßnahmen

Für die Mitarbeitenden führen wir kontinuierlich Weiterbildungsmaßnahmen durch und fragen regelmäßig den Bildungsbedarf ab, um zielgerichtet Weiterbildungsmaßnahmen anbieten und diese inhouse durchführen zu können. Die Qualifizierungsmaßnahmen flankieren die kontinuierliche Entwicklung unserer Arbeit sowie den Ausbau der Service- und Dienstleistungsorientierung. Seit 2020 werden weiterhin Mitarbeitende durch Mitarbeitende geschult (bspw. in Projektmanagement, MS Office- und MS Teams-Schulungen). Die eingeführten „Nugget Learning“-Formate,, wie z. B. die ‚Workhacks der Woche‘ oder der Wissenskompass, sind etabliert und werden kontinuierlich angeboten.
Um allen Mitarbeitenden der IHK Berlin bereichsübergreifend einen niedrigschwelligen Zugang zu einem großen Spektrum an Lernfeldern zu ermöglichen, wurde in diesem Jahr die eLearning Plattform LinkedIn Learning eingeführt. Alle Mitarbeitenden sind dazu eingeladen, regelmäßig Onlinekurse und Videos zu Themen aufzurufen, die sie in ihrer individuellen Entwicklung fördern.
Ergänzend wurde in diesem Jahr erstmalig ein Talente-Programm eingeführt. Ziel des Programms ist die individuelle und bedarfsorientierte Förderung aktueller und künftiger Potenzialträgerinnen und -träger der IHK Berlin. Damit soll die Motivation der Talente erhöht werden, indem sie innerhalb der Organisation sichtbarer werden. Außerdem möchte die IHK Berlin ihre Arbeitszufriedenheit erhöhen und sie damit an die Organisation binden.

Mobiles Arbeiten

Wir haben die Vereinbarkeit von Beruf und persönlicher Lebenssituation durch mobiles Arbeiten bereits vor der Coronapandemie aktiv gefördert. Im Februar 2020 haben wir unsere Dienstvereinbarung überarbeitet, um unseren Mitarbeitenden noch mehr Flexibilität bieten zu können. Technisch war mobiles Arbeiten in unserem Unternehmen schon seit einigen Jahren möglich. Zu Beginn des Jahres 2020 haben wir Teams, ein Kollaborationstool aus der Office365-Suite, als unterstützendes Werkzeug eingeführt.
Während des Lockdowns wurde uns klar, dass die Ausweitung des mobilen Arbeitens eine strukturierte Herangehensweise erfordert. Deshalb haben wir ein Projekt durchgeführt, um Lösungsansätze für zukünftiges mobiles Arbeiten zu entwickeln. Dabei berücksichtigten wir auch das Potenzial von flexibleren Arbeitsplatzkonzepten und eine optimierte Flächennutzung in unseren Büros. Dieses Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen und trug zur Umsetzung folgender Ziele bei:
  • Die Stärkung der Vereinbarkeit von Beruf und Lebenssituation unserer Mitarbeitenden.
  • Die Bereitstellung klarer Regelungen und Prozesse, um unseren Mitarbeitenden Sicherheit zu geben.
  • Die Unterstützung unserer Führungskräfte bei der Leitung von hybriden Teams.
  • Die Bereitstellung von Hilfestellungen für das hybride Arbeiten, einschließlich Zeiterfassung und Netiquette.
  • Die Harmonisierung von Regelungen über verschiedene Abteilungen hinweg.
  • Die Reduzierung unseres Flächenbedarfs entsprechend der reduzierten Anwesenheit im Büro.
Im Rahmen dieses Projekts haben wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und Führungskräften ein Szenario für die Nutzung mobiler Arbeit nach der Pandemie erarbeitet. Hierbei haben wir partizipative Methoden wie Mitarbeiterumfragen, Interviews mit Führungskräften und Best-Practice-Recherchen angewendet. Auf Grundlage dieser Bedarfsanalyse haben wir Maßnahmen entwickelt und erfolgreich umgesetzt.
In einigen Pilotbereichen haben wir Workshops durchgeführt, in denen die erarbeiteten Hilfestellungen erfolgreich getestet wurden. Diese Workshops und die Integration der Maßnahmen in den Arbeitsalltag wurden nach Abschluss des Projekts im Realbetrieb umgesetzt. Bereichsübergreifende Regelungen und die Flexibilität in den Abteilungen wurden entsprechend angepasst.
Mobile Arbeit ist für uns eine gleichberechtigte Arbeitsform, sofern die Aufgaben dafür geeignet sind und in gleicher Qualität und Effizienz mobil erledigt werden können. Wir bieten unseren Mitarbeitenden feste und gemeinsam genutzte Arbeitsplätze sowie Überlaufzonen an.
Unsere aktuellen konkreten Zielsetzungen zum Thema Qualifizierung sind in unserem Nachhaltigkeitsprogramm unter dem übergeordneten Ziel „Belegschaft und Kompetenzen“ dargestellt. Das Thema Gesundheitsmanagement wird in Kriterium 15 (Chancengerechtigkeit) behandelt.

Leistungsindikatoren zu den Kriterien 14 bis 16

Kennzahl (nach DNK)
Wert
GRI SRS-403-9 (a + b): 
Arbeitsbedingte Verletzungen
Arbeitsunfälle: 4 (ohne Todesfolge)
Wegeunfälle: 5 (ohne Todesfolge)
GRI SRS-403-10 (a + b): 
Arbeitsbedingte Erkrankungen
Über arbeitsbedingte Erkrankungen der Mitarbeitenden liegen uns keine Kenntnisse/Daten vor. 
GRI SRS-403-4: 
Mitarbeiterbeteiligung, 
Konsultation und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Die Mitarbeiterbeteiligung zu Arbeits- und Gesundheitsschutz wird im Kriterium 15 (Chancengerechtigkeit) in dem Absatz „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“ detailliert wiedergegeben.
GRI SRS-404-1: 
Durchschnittliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro Jahr und Angestellten
Diese Kennzahl wird bislang nicht erhoben. 
Die IHK Berlin beabsichtigt sie bis Ende 2024 zu berichten.
Aus- und Weiterbildungskostenquote: 0,85 %
Weiterbildungsinvestitionsquote: 708 € pro Mitarbeiter/in
GRI SRS-405-1: 
Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten

IHK-Belegschaft

Geschlecht
  • Mitarbeiter/-innen gesamt: m: 31 %, w: 69 %
  • HGF: m: 100 %, w: 0 %
  • Geschäftsführer/innen: m: 60 %, w: 40 % 
  • Bereichsleiter-/innen: m: 50 %, w: 50 %
  • Mitarbeiter/-innen (alle unterhalb der BL-Ebene): m: 29 %, w: 71 % 
  • Auszubildende & Trainees: m: 36 %, w: 64 %
Alter
  • Mitarbeiter/-innen gesamt: U30: 16 %, 30–50: 59 %, Ü50: 25 %
  • HGF: U30: = 0 %, 30–50: 0 %, Ü50: 100 %
  • Geschäftsführer/-innen: U30: 0 %, 30–50: 80 %, Ü50: 20 %
  • Bereichsleiter/-innen: U30: 0 %, 30–50: 63 %, Ü50: 38 %
  • Mitarbeiter/-innen (alle unterhalb der BL-Ebene): U30: 12 %, 30–50: 62 %, Ü50: 26 %
  • Auszubildende & Trainees: U30: 95 %, 30–50: 5 %, Ü50: 0 %

Vollversammlung

Geschlecht 
43 w, 56 m
Alter
U30: 2 | 30–50: 47 | Ü50: 50

Präsidium

Geschlecht 
5 w, 9 m
Alter
U30: 0 | 30–50: 10 | Ü50: 4
GRI SRS-406-1: 
Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemaßnahmen
Diskriminierungsvorfälle können den Mitgliedern des Personalrats oder der Frauenbeauftragten gemeldet werden. Diese werden stehts komplett anonym aufgenommen und behandelt. Eine zentrale Erfassung oder Zählung erfolgt aus Datenschutzgründen nicht (auch nicht anonymisiert).