Wirtschaftliche Entwicklung

Konjunkturbericht
I. Quartal 2023

Wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum stagniert

Erwartungshaltung verbessert sich, aber es fehlt an Zuversicht

Die Wirtschaft im Elbe-Weser-Raum tritt auf der Stelle. Zu diesem Schluss kommt das Ergebnis der Konjunkturumfrage der IHK Stade für das I. Quartal 2023. Hinzu kommt eine anhaltend hohe Inflation. Am meisten besorgt die Unternehmen der zunehmende Fachkräftemangel. 
Im Vergleich zum Vorquartal zeigt sich die Lageeinschätzung der Unternehmen wenig dynamisch. 24 Prozent (zuvor: 27 Prozent) der Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage als gut, wohingegen 16 Prozent (zuvor: 17 Prozent) einen gegenteilige Einschätzung vornehmen. Knapp sechs von zehn Unternehmen (zuvor: 56 Prozent) sind zufrieden bzw. sprechen von einem saisonüblichen Quartalsverlauf. Die wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum stagniert.
Branchenübergreifend hat sich die Ertragslage der Unternehmen etwas verschlechtert. In der Industrie sind die Auftragseingänge zurückgegangen, vor allem aus dem Ausland. Aufgrund der hohen Energie- und Folgekosten halten sich die Verbraucher mit den Ausgaben zurück. So attestieren 69 Prozent der Einzelhändler ihren Kunden eine rückläufige Konsumneigung. Banken, Finanzdienstleister und Gastgewerbe zeigen sich mit dem Quartalsverlauf zufrieden. 
Die Erwartungshaltung an die künftige Geschäftslage sieht auf den ersten Blick besser aus. Allerdings bleibt der Saldo weiterhin im Minus. Die scheinbare Verbesserung ist dem geschuldet, dass weniger Unternehmen als im Vorquartal (39 Prozent; zuvor: 53 Prozent) von einer eher ungünstigeren Entwicklung ausgehen. Dass es in den kommenden Monaten besser wird, erwarten lediglich acht Prozent (zuvor: fünf Prozent). Etwas mehr als jedes zweite Unternehmen geht von einem ähnlichen Geschäftsverlauf aus. Wir bewegen uns seitwärts. Echte Zuversicht sieht anders aus.
Es besteht weiterhin ein unsicheres Umfeld aus Inflation, Konsumzurückhaltung, wirtschaftlicher Abkühlung sowie geopolitischer Risiken. Einige Unternehmen kritisieren die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Zudem fehlt es an Personal. 69 Prozent der Unternehmen sehen im zunehmenden Fachkräfte-, teilweise auch Arbeitskräftemangel, das größte Geschäftsrisiko für die kommenden Monate. 
In der jüngeren Vergangenheit hatten insbesondere die Entwicklungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten den Unternehmen große Sorgen bereitet. Allerdings ist die Zeit der extremen Preisausschläge an den Energiemärkten vorerst vorbei. Zudem tragen auch die Strom-, Gas- und Wärmepreisbremsen zur Stabilität bei. Die Kosten für Gas und Strom bleiben dennoch deutlich höher als vor der Energiekrise. Darüber hinaus scheinen sich auch die meisten Störungen in den Lieferketten aufzulösen.
Information zur Umfrage: 380 Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum wurden befragt; 225 Unternehmen haben geantwortet. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 59,2 Prozent. 
Die regionalen Ergebnisse fließen ein in die Konjunkturreporte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Diese berichten über die Lage und Erwartungen der deutschen Unternehmen.