Wirtschaftliche Entwicklung

Konjunkturbericht
I. Quartal 2024

Konjunktur im Elbe-Weser-Raum weiter auf Talfahrt
Betriebe haben kein Vertrauen in die Wirtschaftspolitik

Die wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum setzt im ersten Quartal 2024 ihre Talfahrt fort. Wie das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage zeigt, verbessert sich zwar die Erwartungshaltung etwas, allerdings auf einem niedrigen Niveau. Die Unternehmen stehen weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen und bemängeln eine unzureichende Wirtschaftspolitik.
Weniger Aufträge und geringere Umsätze in der Industrie, schlechte Stimmung im Hochbau. Eine geringe Konsumneigung und gesunkene Umsätze treffen den Einzelhandel. Auch im Verkehrsgewerbe haben sich Umsatz- und Ertragslage verschlechtert. Positive Signale kommen hingegen von den Kreditinstituten. 
Wie im Vorquartal sind branchenübergreifend 60 Prozent der Unternehmen mit dem Quartalsverlauf zufrieden. Etwas weniger als zuvor (18 Prozent; Vorquartal: 20 Prozent) bewerten ihre gegenwärtige Situation als gut, etwas mehr (22 Prozent; zuvor: 20 Prozent) sprechen hingegen von einer schlechten Lage. Damit rutscht der Saldo aus Positiv- und Negativmeldungen ins Minus.
Der Ausblick auf die kommenden Monate bleibt pessimistisch. Die Erwartungshaltung ist aber nicht mehr so negativ wie noch zu Jahresanfang. Der Anteil derjenigen Unternehmen, die von einer eher ungünstigeren Entwicklung ausgehen, nimmt erneut ab (von 52 auf 41 Prozent). Auf der anderen Seite wird eine positivere Geschäftsentwicklung von zwölf Prozent der Unternehmen erwartet. Zuvor waren es nur fünf Prozent.
Bei den Energie- und Rohstoffpreisen zeigt sich zwar branchenübergreifend eine gewisse Entspannung, die Herausforderungen für die Unternehmen bleiben dennoch hoch. Zu den größten Geschäftsrisiken gehören aus Sicht der Betriebe steigende Arbeitskosten (51 Prozent), eine fehlende Inlandsnachfrage (53 Prozent) und Fachkräfteengpässe (59 Prozent). Auf Rekordniveau ist die Unzufriedenheit mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Ob unstete Förderbedingungen, marode Infrastruktur, zunehmende Bürokratie und Regulatorik oder eine politikbedingte Planungsunsicherheit – knapp zwei Drittel der Unternehmen kritisieren das Handeln der Bundesregierung. In den Augen einiger Betriebe ist der Standort Deutschland weder attraktiv noch wettbewerbsfähig. Es müsse dringend gegengesteuert werden. Ideen, wie es besser laufen könnte, liegen auf dem Tisch: die IHK-Organisation hat kürzlich unter dem #GemeinsamBesseresSchaffen zehn Vorschläge für eine bessere Wirtschaftspolitik und Überwindung der Strukturkrise vorgelegt.
Information zur Umfrage: 375 Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum wurden befragt; 220 Unternehmen haben geantwortet. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 58,7 Prozent. 
Die regionalen Ergebnisse fließen ein in die Konjunkturreporte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Diese berichten über die Lage und Erwartungen der deutschen Unternehmen.