Aktuelle Lage

Saisonumfrage Tourismus

Steigende Kosten bereiten Tourismusbranche zunehmend Sorgen

Stimmung verschlechtert sich

“Die Stimmung im Gastgewerbe ist im Elbe-Weser-Dreieck derzeit insgesamt gut. Jedes zweite Unternehmen beurteilt seine aktuelle Lage als gut (54,8%), 23 Prozent als befriedigend und nur jedes fünfte schätzt seine Lage als schlecht ein. Die Aussichten dagegen sind deutlich negativer: Gut ein Drittel der Betriebe erwartet eine Verschlechterung der Geschäftslage“, so fasst Anna-Christina Riebau, Tourismusexpertin der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, die Ergebnisse der aktuellen Saisonumfrage Tourismus (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 65 KB) zusammen. Der Klimaindex fiel von 123,9 Punkten im Frühjahr auf 100,3 Punkte.
„Damit ist die aktuelle Situation besser als im Vorjahr, als die Energiekosten im bevorstehenden Winter vielen die Sorgenfalten auf die Stirn zeichneten. Doch noch immer werden die gestiegenen Kosten als größtes Risiko für die Geschäftstätigkeit gesehen“, so Riebau weiter. Energie-, Rohstoff- und Lebensmittelpreise gaben 85,2 Prozent der Befragten als Risiko für die Geschäftstätigkeit in den kommenden Monaten an, gefolgt von Arbeitskosten (82,8 %), Personalmangel (65,6 %), wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (62,5 %) und der Inlandsnachfrage (35,9).
Als Reaktion auf die gestiegenen Kosten gehen über die Hälfte der Betriebe davon aus, dass sie in der nächsten Saison ihre Preise anheben werden. Wenn die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants zu Anfang 2024 wieder auf 19 Prozent erhöht wird, kündigen sogar 72,2 Prozent der Betriebe an, ihre Preise zu erhöhen.
„Die steigenden Kosten belasten wiederum auch die Privathaushalte und senken die Ausgabebereitschaft der Gäste. Immer mehr Betriebe sorgen sich daher auch um die Inlandsnachfrage“, so Riebau. Die größten finanziellen Sorgen bereitet der Gastronomie derzeit die mögliche Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Speisen. Dies gaben mehr als die Hälfte der befragten Gastronomen an. Auf Platz zwei folgen mit rund 36 Prozent die gestiegenen Personalkosten. Im Beherbergungsbereich dagegen sind die Personalkosten die größte Herausforderung (47,2 Prozent), gefolgt von Energiekosten und der möglichen Mehrwertsteueranpassung (jeweils 26,4 Prozent).
Auch der Personalmangel stellt die Betriebe weiterhin vor Herausforderungen. So gaben 50,4 Prozent der Befragten an, dass sie offene Stellen längerfristig nicht besetzen können, weil sie keine passenden Arbeitskräfte finden. 27,5 Prozent der Betriebe haben keine Probleme bei der Besetzung, 22,1 Prozent derzeit keinen Personalbedarf.