Ukraine-Krise
Betroffenheit
Maßnahmen
Ergebnissen der Umfrage zur Ukraine-Krise
Die bayerisch-schwäbische Wirtschaft ist spürbar vom Ukraine-Krieg betroffen. Auf einer Skala von 0 (keine Betroffenheit) bis 10 (sehr starke Betroffenheit) bewerten die Unternehmen ihre wirtschaftliche Betroffenheit im Mittel mit 4,8 Punkten. Große Unternehmen sind tendenziell stärker betroffen als kleine, die Industrie und die Bauwirtschaft mehr als der Dienstleistungssektor oder der Einzelhandel.
Die hohen Energiepreise stellen für 93 Prozent der befragten Unternehmen das größte Risiko dar. Es folgt die Sorge vor ausfallenden Lieferanten bzw. Unterbrechungen in den Lieferketten mit einem Anteil von 70 Prozent und fehlenden Gas- und Rohstofflieferungen mit 59 Prozent. Damit haben sich die Risiken im Vergleich zum Jahresbeginn nochmals spürbar verschärft. Zwischen den Branchen sind unterschiedliche Risikobewertungen sichtbar, allerdings sind die Energiepreise immer das größte Risiko.
Vom Krieg in der Ukraine gehen stagflationäre Impulse aus. Der Preisanstieg verfestigt sich, das wirtschaftliche Wachstum gerät unter Druck. Die Prognosen für die Entwicklung der Inflationsrate werden nach oben, für das Wirtschaftswachstum nach unten angepasst. Ein exaktes Bild auch im Kontext zur noch immer nicht überwundenen Corona-Pandemie liefert die IHK-Konjunkturumfrage, welche am 16. Mai 2022 veröffentlicht wird.
Nach zwei Jahren Corona-Krise haben sich die unternehmerischen Möglichkeiten, um auf eine erneute Krise zu reagieren oftmals erschöpft. Zwar planen die Unternehmen auch weiterhin Energie einzusparen (50 Prozent) oder nach alternativen Lieferanten zu suchen (32 Prozent), doch werden die meisten Unternehmen (62 Prozent) gezwungen sein, ihre Verkaufspreise zu erhöhen – zu Lasten ihrer eigenen Absatzmöglichkeiten.
Nachdem die kurzfristigen Reaktionsmöglichkeiten auf die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs oftmals bereits ausgereizt sind, ist die bayerisch-schwäbische Wirtschaft auf wirtschaftspolitische Maßnahmen angewiesen. Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit und damit Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten zu können, erwarten sich die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen vordringlich die Sicherstellung der Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen. Alle weiteren Handlungsfelder treten dagegen deutlich in den Hintergrund.
Die IHK Schwaben bündelt die wirtschaftliche Betroffenheit der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen und vertritt damit die Gesamtinteressen der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft. Sie informiert und berät ihre IHK-Mitgliedsunternehmen, beispielsweise im Bereich des Außenwirtschaftsrechts und kümmert sich im Bedarfsfall mit um die Integration der Geflüchteten in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt.