Wachablösung

Knud Hansen ist neuer Präsident der IHK zu Kiel

Nach zwölf Jahren im Amt des Präsidenten der IHK zu Kiel übergab Klaus-Hinrich Vater das Steuer an seinen Nachfolger Knud Hansen. Die Vollversammlung wählte den Unternehmer, der insbesondere für seine Sportgeschäfte der Marken INTERSPORT und SNEAXS bekannt ist, einstimmig ins höchste Ehrenamt der IHK. Am Tag nach der Sitzung der Vollversammlung erfolgte der öffentliche Stabwechsel am StrandOrt in Kiel-Friedrichsort. Dieser geschichtsträchtige Industriestandort im Wandel bildete die Metapher für das Pressegespräch. Gemeinsam richteten die Unternehmer einen Blick nach vorn auf aktuelle wirtschaftspolitische Herausforderungen, unternehmerische Verantwortung und die Zukunft der IHK-Arbeit.
Der Kieler Unternehmer Knud Hansen, 54, absolvierte seine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel in Hamburg und erhielt seinen Abschluss als Diplom-Kaufmann in den Schwerpunkten Finanzen und Organisation von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Mit seinem Unternehmen betreibt er sieben stationäre Sportgeschäfte in Kiel, Lübeck, Neumünster und Hamburg unter den Marken INTERSPORT und SNEAXS sowie drei Online-Shops. Seit 2001 ist Hansen Mitglied im Aufsichtsrat der INTERSPORT Deutschland und seit 2013 auch dessen Vorsitzender. Der IHK zu Kiel ist Hansen seit mehr als 20 Jahren als Mitglied der Vollversammlung und seit 2007 als IHK-Vizepräsident eng verbunden.
„Mit Klaus-Hinrich Vater hatten wir in den letzten zwölf Jahren eine herausragende Persönlichkeit an der Spitze unserer IHK, die das moderne Unternehmertum mit einer Haltung verkörpert wie kaum ein anderer. Diese Fußstapfen sind riesengroß, das weiß ich. Trotzdem konnte ich mich schnell mit dem Gedanken anfreunden, ihm nachzufolgen. Ich möchte den Weg hin zu den Mitgliedern der IHK, hin zu den Unternehmen weiterführen.“

Blick nach vorn

Hansen betont weiter, die Rolle der IHK werde beständig weiterentwickelt und reflektiert: als Beraterin für Politik und Verwaltung und Partnerin für Unternehmen. Der Perspektivwechsel sei dabei das wichtigste Instrument. Sein Credo als IHK-Präsident sei es daher, dicht dran zu bleiben an Politik und Verwaltung und im konstruktiven Dialog Verbesserungen für Betriebe, Branchen und Unternehmerinnen und Unternehmer zu erwirken. Insbesondere Themen wie die Investitionsfähigkeit der Wirtschaft in Folge der Corona-Pandemie, die Gestaltung des Klimawandels und die Zukunft der Mobilität schreibe er sich groß auf die Fahnen und führe die Arbeit Vaters weiter.
Von den Unternehmen erwarten wir, dass sie sich für die Zukunft rüsten, sich digitalisieren, wehrhaft bleiben und agile Arbeitsformen etablieren. Das alles muss Kammer mindestens genauso leisten – wenn nicht sogar mehr. Wir sind auf einem guten Weg, das Ziel ist aber noch nicht erreicht.
Ebenfalls bleibe die Weiterentwicklung der Dualen Ausbildung ein wichtiges Anliegen, um dem von Vater angemahnten “Akademisierungswahn” und letztlich dem Fachkräftemangel weiterhin mit einem modernen und zielgruppengerechten Ausbildungsangebot zu begegnen. Hansen: “Sicherlich werden wir auch mit einigen Branchen über die Qualität und Attraktivität der Ausbildung sprechen müssen, um nicht noch mehr Menschen Richtung Studium zu verlieren. Wir müssen mehr MINT und mehr wirtschaftliche Praxis an die Schulen bringen. Dass nun Informatik Schulfach wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung.”

Der ideale Nachfolger

Für nunmehr IHK-Vizepräsident Klaus-Hinrich Vater ist Hansen der ideale Nachfolger:
„Als dienstältestes Vollversammlungsmitglied und Kaufmann im stationären wie auch im Online-Handel ist er ganz dicht dran an den großen gesellschaftlichen Veränderungen: Digitalisierung, Fachkräftemangel, Mobilität und Kulturwandel in der Arbeitswelt. Er ist ein ehrbarer Kaufmann durch und durch mit einem scharfen Geschäftssinn.“
Dieser Sinn werde der IHK sicher auch dabei zugutekommen, als Partnerin der Unternehmen wirksame Mittel zu finden, um die Wirtschaft weiterhin aus den Wehen der Corona-Pandemie zu tragen. Vater betont: “Die Pandemie hat uns im März letzten Jahres mit ungeahnter Schnelligkeit und Härte erwischt. Eine solche Hilflosigkeit und Ohnmacht in den öffentlichen Verwaltungen, aber auch in Teilen der sonst so schlagfertigen und lösungsorientierten Unternehmerschaft, habe ich noch nie erlebt – nicht mal im Ansatz. Gerade deshalb bin ich stolz, dass unsere IHK in dieser rauen See nicht in die Manövrierunfähigkeit geraten ist, sondern sich auf ihre Rolle als Dienstleisterin für die Mitgliedsbetriebe besonnen hat.” In Krisenzeiten habe sich das Konzept IHK bewährt.
Klaus-Hinrich Vater bleibt der IHK zu Kiel weiterhin als Vizepräsident treu und wird sich gewohnt kompetent und partnerschaftlich für die wirtschaftspolitischen Belange der Region einsetzen. Als Vizepräsident der Dachorganisation DIHK wird Vater sich weiterhin für die wirtschaftspolitischen Belange Norddeutschlands sowie für die bundesweite Digitalisierung der Kammern engagieren.

Präsident im Ehrenamt

Der Präsident oder die Präsidentin wird von der Vollversammlung der IHK zu Kiel in geheimer Wahl gewählt. Kandidatinnen und Kandidaten für das Präsidentenamt müssen selbst Mitglied der Vollversammlung sein. In der Vollversammlung beteiligen sich 60 ehrenamtliche Unternehmerinnen und Unternehmer, deren Zusammensetzung die wirtschaftliche Struktur des Kammerbezirkes abbildet. Die Wahl des Präsidenten oder der Präsidentin erfolgt für die Amtsperiode, im aktuellen Fall für die Zeit bis zur nächsten Wahl zur Vollversammlung Anfang 2024. Die Vollversammlung wird für eine Periode von fünf Jahren gewählt. Der Präsident ist Vorsitzender des Präsidiums und der Vollversammlung der IHK zu Kiel und Sprecher der gewerblichen Wirtschaft im Kammerbezirk.

Weitere Impressionen

Herzlichen Dank an dieser Stelle an die KiWi (Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungs GmbH) und das Unternehmen Oerlikon Textile GmbH & Co. KG für die Unterstützung und Gastfreundschaft am StrandOrt.