IHK Nord-Konjunkturumfrage - Q3/2018

Schiffbau beklagt Fachkräftemangel

Die Stimmung der maritimen Wirtschaft in Deutschland trübt sich gemessen an den hohen Werten des Vorjahres weiter ein. 
​​​​​​​Dies ist das Ergebnis der aktuellen Herbstumfrage der IHK Nord, dem Zusammenschluss zwölf norddeutscher Industrie- und Handelskammern. Während sich das Geschäftsklima in der Schifffahrt deutlich eintrübt, halten sich die Rückgänge beim Schiffbau und in der Hafenwirtschaft in Grenzen.
Die deutschen Reeder sind weit weniger zuversichtlich als noch im Frühjahr. Das Konjunkturbarometer verliert mehr als 20 Punkte und liegt derzeit bei 90,9 Punkten. Dies ist der niedrigste Wert seit zwei Jahren. Gert Stuke, Vorsitzender der IHK Nord, sagte: "Das geringere Wachstum der Weltwirtschaft und drohende Handelskriege wirken sich mittlerweile auch negativ auf die globale Schifffahrt aus."
Die Werften stehen nach wie vor robust da. Der Konjunkturindex gibt lediglich drei Punkte ab und fällt auf 132,1 Punkte. Sorge bereitet hier vor allem die Suche nach qualifiziertem Personal. Der IHK Nord-Vorsitzende betonte: "Der Fachkräftemangel ist derzeit im Schiffbau das größte Risiko mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung. Zudem sehen über drei Viertel der befragten Unternehmen die Höhe der Arbeitskosten kritisch."
Das Stimmungsbarometer der Hafenwirtschaft verliert nur einen Punkt und steht jetzt bei 117,6 Punkten. Mehr als 70 Prozent der Betriebe sind aber unzufrieden mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Stuke sieht hier die Politik gefordert: "Wir brauchen mehr Tempo bei der Planung und dem Bau wichtiger Infrastruktur für die Seehäfen." Auch fiskalische Nachteile gegenüber anderen EU-Ländern bei der Erhebung der Umsatzsteuer auf Importe müssten schnell beseitigt werden.
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage finden Sie auch zum Download auf der IHK Nord-Homepage unter www.ihk-nord.de/maritim
Veröffentlicht am 17. Dezember 2018