Dithmarschen Tourismus e. V.

Nachgewiesen nachhaltig

Deiche, Schafe und Nordsee: Dithmarschen ist bekannt für seine schöne Landschaft – und jetzt auch für seine Nachhaltigkeit. Der Dithmarschen Tourismus e. V. hat sich in dem Bereich erfolgreich zertifizieren lassen. 
Der Küchenchef vom Lindenhof in Lunden im Kreis Dithmarschen setzt nicht nur auf eine hochwertige Küche, sondern vor allem auch auf Nachhaltigkeit. Tjark-Peter Maaß hat das Hotel und Restaurant nach der Übernahme von seinem Vater in eine Adresse für Feinschmecker und bewusste Genießer verwandelt. Der Lindenhof ist einer von 45 Betrieben, die sich gemeinsam mit der lokalen Tourismusorganisation (LTO) Dithmarschen Tourismus e. V. auf den Weg in eine ressourcenschonende Zukunft gemacht haben.
Ausschlaggebend für die Zertifizierung als „nachhaltiges Reiseziel“ war das Entwicklungskonzept des Dithmarschen Tourismus e. V., der das Thema als zukünftiges Handlungsfeld identifizierte. „Bei der Zertifizierung von TourCert ging es uns darum, nachhaltige touristische Angebote und Leistungen auszubauen und sichtbar zu machen“, so Helge Haalck, Geschäftsführer der LTO, die Dithmarschen als touristische Region repräsentiert, entwickelt und vermarktet. „Viele Betriebe setzen sich schon lange für das Thema ein. Wir fördern ihr Engagement und machen es sichtbar“, ergänzt Projektleiterin Sabine Graetke. Nachhaltigkeit versteht die LTO dabei nicht nur im ökologischen, sondern auch im ökonomischen und sozialen Sinne. „Menschen mit Handicap einzustellen, ist dabei ebenso eine Maßnahme wie ein papierloser Betrieb“, betont Graetke.
Tjark-Peter Maaß setzt vor allem auf eine frische Küche aus der Region. „Unser Honig kommt aus Lunden, die Eier vom Bauernhof im Nachbardorf und der Käse aus Husum“, sagt der Koch. Das sei wichtig, denn die Gäste möchten wissen, woher die Produkte auf der Speisekarte kommen. Maaß spricht aus Erfahrung. Bevor er den Betrieb vor zehn Jahren übernahm, kochte er bei Stationen wie dem Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg, dem Adlon in Berlin oder dem Alten Meierhof in Glücksburg.
Für potenzielle Gäste diene die Zertifizierung auch als Entscheidungshilfe, so Graetke. Sie ist der Meinung: „Wenn ich als Gast die Wahl habe zwischen zwei Einrichtungen, kann die nachhaltige Ausrichtung den Ausschlag geben.“ Um als nachhaltiger Betrieb zu gelten, musste Maaß gewisse Kriterien erfüllen. Zudem musste er eine Vereinbarung unterschreiben und sich verpflichten, jährlich mindestens drei nachhaltige Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen. Zukünftig möchte der Unternehmer etwa mit Fotovoltaikanlagen Strom selbst produzieren oder seine Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen. „Das Ziel ist es, immer nachhaltiger zu werden“, so Haalck. „Das ist ein andauernder Prozess.“  
Aenne Boye