#könnenlernen mit Waschbär und Ziege

Antonia hat ihre Ausbildung zur Tierpflegerin im Tierschutzzentrum Weidefeld in Kappeln abgeschlossen – als Bundesbeste ihres Jahrgangs. Hier berichtet sie, wie sie mit Stress umgegangen ist und sich persönlich weiterentwickelt hat.
Antonia Eschenfelder kniet auf dem Boden und Waschbären halten sich an ihren Händen fest.
„Ich stehe super gern bei Sturm und Regen hier draußen!“, sagt Antonia und wischt sich den Regen aus den Augen, während sechs Waschbären gierig nach den Erdnüssen und Rosinen greifen, die die Tierpflegerin mitgebracht hat. Beim Interviewtermin im Tierschutzzentrum Weidefeld in Kappeln herrscht typisch norddeutsches Oktoberwetter: frischer Wind, ein bisschen Regen – und trotzdem müssen die Tiere in ihren Gehegen versorgt werden. „Man muss in diesem Job schon wetterfest sein“, sagt die 21-Jährige, die in diesem Jahr ihre Ausbildung zur Tierpflegerin abgeschlossen hat – als Jahrgangsbeste in ganz Deutschland!
Ich bin offener gegenüber Menschen und Tieren geworden, kann mein Verhalten selbst besser einschätzen und reflektieren, und ich habe ein Verhältnis dazu entwickelt, wie ich meinen Alltag strukturieren möchte – das ist ein super Benefit, den man in einer Ausbildung bekommen kann.
Für ihr Ziel Tierärztin zu werden, hat Antonia sich ganz bewusst dazu entschieden, zunächst einmal praktische Erfahrungen zu sammeln: Nach einem Freiwilligen Ökologischen Jahr im Tierschutzzentrum Weidefeld konnte sie in der Kappelner Einrichtung des Deutschen Tierschutzbundes e.V. auch die Ausbildung zur Tierpflegerin absolvieren – und hat sogar die eigentlich dreijährige Ausbildung auf zwei Jahre verkürzt. „Hier im Tierschutzzentrum gibt es so viele Tierarten, von denen ich lernen kann: Wie kommunizieren sie, was mögen sie, welche Ansprüche haben sie und auch: Wie schätze ich den individuellen Charakter eines jeden Tieres ein?“, sagt sie. In diesem Wissen sieht Antonia eine wichtige Basis fürs Studium und die spätere Arbeit als Tierärztin: „So kann ich den Tieren nicht nur von der medizinischen Seite helfen, sondern weiß auch, was sich im Hinblick auf die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier umsetzen lässt.“
Mit Stress umgehen und in jeder Situation konstruktiv und effizient Dinge erledigen – das hat Antonia in ihrem Ausbildungsalltag gelernt. „Jedes Tier hat andere Bedürfnisse. Da kann man den besten Plan machen, und trotzdem muss man immer wieder spontan sein und irgendwie Lösungen finden. Diesen Skill kann man wohl in so ziemlich jeder Lebenssituation und bei jeder Arbeitsstelle gebrauchen.“ Auch über sich selbst hat Antonia in der engen Zusammenarbeit im Team und mit den Tieren viel gelernt: „Ich bin offener gegenüber Menschen und Tieren geworden, kann mein Verhalten selbst besser einschätzen und reflektieren, und ich habe ein Verhältnis dazu entwickelt, wie ich meinen Alltag strukturieren möchte – das ist ein super Benefit, den man in einer Ausbildung bekommen kann.“
Als „großen Luxus“ bezeichnet Antonia den Rückhalt durch das Team des Tierschutzzentrums: „Obwohl ich hier nicht mehr angestellt bin, darf ich kommen, um Fragen zu stellen und den direkten Kontakt zu den Tieren zu haben – dieser Bezug zur Praxis hilft mir sehr für mein Studium und dabei, das Vertrauen in meine Fähigkeiten zu stärken.“
Antonia empfehle jedem, eine Ausbildung zu machen, insbesondere, wenn der eigentliche Plan ein Studium ist, sagt sie: „Es ist etwas ganz anderes, ob man den ganzen Tag im Betrieb ist – in meinem Fall bei Wind und Wetter draußen – und hands on mitarbeitet, oder ob man das theoretisch im Buch gelesen hat.“
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Veröffentlicht Dezember 2025
Autorin: Anja