Medieninformation vom 20. Mai 2022

IHK-NewKammer Abend: Eine Idee allein reicht nicht

Netzwerken, sich austauschen und von erfolgreichen Unternehmen lernen, das stand im Mittelpunkt beim 2. NewKammer Abend der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg in der Neuen Tonhalle in Villingen-Schwenningen. Mehr als 100 Firmengründerinnen und -gründer nutzten die Chance und sollten Ihr Kommen nicht bereuen.
„Mit der richtigen Unterstützung und dem richtigen Netzwerk kann eine Gründung sehr gut funktionieren“, sagte IHK-Vizepräsident Achim Scheerer. Der erfolgreiche Geschäftsführer vo n Scheerer Logistik berichtete aus seinen eigenen Erfahrungen vor 25 Jahren mit der Übernahme des elterlichen Betriebs. Er hätte sich damals die Unterstützungsmöglichkeiten von heute gewünscht und warb deshalb eindringlich die Angebote der IHK sowie der IHK Akademie wie beispielsweise die Gründergarage zu nutzen.
Wie aus einer Idee mit Studienkollegen eine Erfolgsstory wurde, bekamen die Gäste aus erster Hand von true fruits-Mitbegründer und Marketingchef Nicolas Lecloux zu hören. Das Unternehmen produziert Säfte aus frisch püriertem Obst in Flaschen. So begann aus seiner Leidenschaft 2006 die Geschichte von true fruits. Spannend erzählt mit Anekdoten gespickt unterhielt er die Besucher bestens. Viele Höhen und Tiefen durchlebte die heutige Geschäftsleitung – sie sei nur einen Schritt vom Scheitern entfernt gewesen. Ein Treffen mit einem wichtigen Entscheider brachte die Wende.
Lecloux erläuterte die vielen true fruits-Kampagnen, erklärte das Erfolgsrezept, aber auch warum die Marke zuletzt auch Kritik ertragen musste. „Wir nehmen uns selbst nicht ganz so ernst, aber unsere Produkte dafür umso mehr. Wir wissen auch, dass wir mit unserer Offenheit, Ehrlichkeit und Direktheit dem ein oder anderen vor den Kopf stoßen. Aber wir sind einfach auch eine selbstbewusste Marke“, machte der erfolgreiche Unternehmer deutlich. Dazu brauche es bei Existenzgründungen immer wieder Schlüsselmomente und dazu gehöre auch, für seine Idee zu brennen und andere Menschen von dieser Idee zu überzeugen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Kimsy von Reischach, berichtete unter anderem Lisa Hug über ihre Übernahme des Familienunternehmens Feinkost Hug in Unterkirnach. Der Betrieb stellt verschiedene Produkte aus regionalen Fischen her.
Ihr erleichterte den Einstieg, dass ein Kundenstamm bereits vorhanden gewesen sei. Eine große Herausforderung war, dass jedes Familienmitglied seinen Platz und seine Rolle finden musste. Gleichzeitig habe man überlegen müssen, wie der Betrieb künftig ausgerichtet wird. „Wichtig ist, dass man authentisch bleibt, für die Sache brennt, denn das merken auch die Kunden.“ Sie profitierte von der Gründergarage. „Es wurden viele Themen intensiv behandelt und darauf kann ich auch jetzt immer wieder zurückgreifen,“ so Hug abschließend.
Karin Birkel (Gründerin und Geschäftsführerin good skillz, Schramberg) berät und hält Vorträge zum Thema Selbstständigkeit. „Wie schnell man voran kommt hängt stark von den Gründungswilligen und Jungunternehmen ab.“ Da habe jeder sein eigenes Tempo. Sie warb fürs Netzwerken. „Man trifft interessante Menschen und hat den informellen Austausch auf Augenhöhe. Dadurch könne man sich selbst verorten und bekäme mit, wie es anderen in ähnlichen Situationen gehe. Auch Karin Birkel riet dazu, die Kompetenz der IHK zu nutzen.
Achim Scheerer empfahl den zukünftigen Unternehmerinnen und Unternehmern, gut in sich hineinzuhören. „Man braucht nicht nur eine gute Idee, sondern auch viel Energie. Vor allem damit man auch in schwierigen Phasen davon zehren kann.“ Der IHK-Vizepräsident machte auch klar, dass StartUps nicht gleich Metropolen heißen muss. „Wir haben in der Region mit einer starken Wirtschaftsstruktur, starken Mittelständlern und Hidden Champions sehr gute Voraussetzungen für Unternehmensgründungen.“
Und was braucht ein Gründer? „Eine Gründung bringt immer auch Schwierigkeiten mit sich. Wichtig ist einfach immer weitermachen, seien Sie hartnäckig, nur so können Sie auch Widerstände überwinden“, so Nicolas Lecloux.
Danach war Netzwerken angesagt und den persönlichen Austausch nutzten die GründerInnen sehr gerne.