Medieninformation vom 4. Mai 2022

US-Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf zu Wirtschaftsgesprächen in der IHK

„Die westlichen Volkswirtschaften stehen alle vor ähnlichen Herausforderungen: die Bewältigung der Pandemie, die wirtschaftspolitischen Verwerfungen durch den Russland-Ukraine-Krieg und die Systemkonkurrenz aus China. Die grüne Transformation und die Fachkräftesicherung dürfen wir bei den aktuellen Entwicklungen ebenfalls nicht vernachlässigen. Den gemeinsamen Dialog und das Lernen aus den gemachten Erfahrungen wollen wir aufrechterhalten und stärken“, so US-Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf und IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos einmütig beim Besuch einer amerikanischen Delegation in der IHK.
Unternehmen aus der Region pflegen seit vielen Jahren enge Wirtschaftsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten. Rund 170 regionale Betriebe sind dort aktiv, sei es durch eigene Niederlassungen, Vertriebsbüros oder Vertretungen. Zudem sind die USA der Hauptabsatzmarkt für baden-württembergische Produkte und damit auch für die Unternehmen der Region. Aus diesem Grund kam dem Besuch der amerikanischen Delegation mit dem Generalkonsul aus Frankfurt an der Spitze in Villingen-Schwenningen eine besondere Bedeutung zu.
„Unsere Delegation hat bewusst die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg besucht, weil sie die Region aufgrund ihrer innovativen Produkte und Dienstleistungen sehr spannend findet“, so Generalkonsul Scharpf. IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos lobte die langstehenden bilateralen Beziehungen und ging in ihrer Begrüßungsrede auf die aktuellen Themen ein, welche die Unternehmen in der Region jetzt nach der Pandemie und insbesondere durch den Ukraine-Russland Krieg beschäftigen. „Die Zeitenwende erfordert zum einen die Suche nach neuen Wirtschaftspartnern und zum anderen auch den Ausbau von bestehenden Märkten, wie zum Beispiel mit den USA.“ Sie verwies dabei auf das große Interesse der Unternehmen an der IHK-Länderwoche USA im März dieses Jahres.
Beispielhaft berichteten IHK-Vizepräsident Thomas Butsch (HEBUmedical GmbH, Tuttlingen) und IHK-Vollversammlungsmitglied Wolfgang Weber (IMS Gear SE & Co KGaA, Donaueschingen) über ihre Erfahrungen im transatlantischen Geschäft. Clemens Boog (Continental AG, Villingen-Schwenningen), Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses, erläuterte die Vorzüge der dualen Berufsausbildung, welche von besonderem Interesse für den Generalkonsul war: „In den USA sind die Universitäten ein wichtiger Faktor in der Qualifikation und als Innovationstreiber. In Deutschland ist dies das duale System aus Betrieben und Berufsschulen. Hier können wir viel voneinander lernen, um uns zukunftssicher aufzustellen.“
Der Umgang mit Veränderungen und Unsicherheiten in der Weltwirtschaft und am eigenen Standort war ein wiederkehrendes Thema im Gespräch. Die Repräsentanten der IHK erläuterten den geschichtlichen Hintergrund der Wirtschaftsregion, und wie stark der vergangene Wandel in der Uhrenindustrie die Mentalität bis heute prägt. Vom Ein-Mann-Betrieb bis zum globalen Konzern seien sich die Unternehmen der Region bewusst, dass Innovation und Investitionen in die Zukunft – vor allem im in die Aus- und Weiterbildung – den Fortbestand des Unternehmens sichern.
Beide Seiten sehen in diesen Themenfeldern Anknüpfungspunkte für eine verstärkte Zusammenarbeit. Das Potenzial für Projekte im Bereich Innovation, Bildung und Clusterinitiativen sei erheblich. „Innovation und Bildung kennen keine Grenzen – deshalb freuen wir uns auf die weitere Zusammenarbeit“, so Birgit Hakenjos.
Die IHK und die US-Vertretung in Deutschland bieten regelmäßig länderübergreifende Veranstaltungen an. So präsentierte die US-Botschaft in Deutschland zuletzt die Transatlantic Innovation Week (www.tiw-innovation.com/), was auch Anlass des Besuches in der IHK war. Die IHK plant in Zusammenarbeit mit der AHK die Teilnahme an einem Innovationscamp im Silicon Valley im kommenden Jahr und führt eine Interessentenliste. Ansprechpartner ist Jörg Hermle vom IHK-Fachbereich International, Telefon: 07721 922-123, E-Mail: hermle@vs.ihk.de.