Medieninformation vom 19. März 2021

IHK erwartet ganzheitliches Corona-Management

„Die Unternehmen der Region erwarten mehr Stringenz im Corona-Krisenmanagement", so IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos zur aktuellen Situation. Den mittelständischen Betrieben sei es nach einem Jahr der Schließung nicht mehr zu vermitteln, weshalb die Einschränkung der Berufsfreiheit den Vorzug vor eigenverantwortlichem Wirtschaften erhält. „Wir haben Tests, wir haben Apps, wir haben die klare Zustimmung zu Abstand, Lüften, Händewaschen: es fehlt der Plan dies zu verknüpfen und unbürokratisch und logistisch sinnvoll umzusetzen. Diese Klärung ist ein politischer Auftrag!"
Mit Blick auf die vergangene Landtagswahl betont die IHK-Präsidentin: „Die Politik ist jetzt sofort gefragt, den Einsatz von Schnelltests zu lösen, die Auszahlung der Finanzhilfen sicherzustellen und die Verwendung von App-Lösungen auch mit konkreten Verbesserungen vor Ort zu versehen." Es brauche einen Fokus auf praxisnahe Lösungen, die für Gewerbetreibende aller Branchen Planungssicherheit schaffe. „Das Auf und Zu ist keine dauerhafte Lösung: es zermürbt, es verunsichert. Den Kunden, die Mitarbeiter und die Inhaber." Vor allen der Kreis Rottweil und der Schwarzwald-Baar-Kreis hätten in den letzten Tagen gezeigt, wie schnell sich die Inzidenzwerte auf Landkreisebene ändern könnten. „Wir können unserer Forderung nur erneut Nachdruck verleihen: Inzidenzwerte sollten nicht als singuläres Entscheidungskriterium herangezogen werden, vor allem, wenn jetzt die Testkapazitäten erhöht werden.“
Die prozentuale Belegung der Intensivstationsbetten mit Covid-19-Patienten sei beispielweise eine wichtige zweite Dimension. Ebenso sei bei der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft dem dynamischen Infektionsgeschehen durch eine evidenzbasierte Abwägung branchenspezifischer Risiken Rechnung zu tragen. Zwei Wochen nach Anwendung des neuen Öffnungsplans zeige sich: Dieser stifte vielerorts Verwirrung und schaffe es dadurch weder die Akzeptanz der infektionsschützenden Maßnahmen zu erhöhen, noch den Betrieben eine tatsächliche Perspektive zu geben.
Auf besonderes Unverständnis stößt in der regionalen Wirtschaft aktuell die Reisemöglichkeit ins Ausland ohne Testpflicht bei der Rückkehr. „Es kann doch nicht sein, dass ein Urlaub außerhalb von Deutschland ungefährlicher ist als Urlaubstage im Schwarzwald“, sagt Birgit Hakenjos. „Die Tourismusbetriebe vor Ort haben im vergangenen Jahr sichere Hygienekonzepten ausgearbeitet, um Gäste willkommen zu heißen." Bei Gastronomen, Freizeiteinrichtungen und Hotels seien solche Entscheidungen nicht mehr zu vermitteln.