Martin Malcherek (Linke)

Martin Malcherek
Was ist Ihr wichtigstes Projekt für den Wirtschaftsstandort Mainz und wie würden Sie es angehen?
Das Wichtigste ist, die Innenstadt zu beleben. Zurzeit herrscht da zu viel Leerstand. Wir brauchen ein neues Zukunftskonzept für den Einzelhandel. Wir müssen den Spontankauf aus dem Internet wieder in die Stadt bringen. Das schaffen wir, indem wir die Aufenthaltsqualität verbessern. Wir brauchen Orte, an denen sich die Menschen gerne treffen, um diese Orte werden auch die Geschäfte wieder besser laufen.
Welche wären Ihre nächsten Schritte zum Biotech-Standort Mainz, auch um Startups mit Flächenbedarf zu binden?
Um das Momentum zu nutzen, brauchen wir eine schnelle Lösung. Wir dürfen uns nicht auf einen Standort im Frischluftentstehungsgebiet (Saarstraße) fokussieren, der aufgrund von Umwelt- und Eigentümerinteressen blockiert werden kann. Wir müssen parallel andere Standorte und ein dezentrales Konzept prüfen. Wir müssen auch gleich die Folgen mitdenken: günstigen Wohnraum schaffen, um Verdrängung zu verhindern – und für Neue attraktiv zu sein.
Darf und kann die Innenstadt dauerhaft mit allen Verkehrsmitteln erreichbar sein, mit welchen Prioritäten?
Die Innenstadt muss vor allem über den ÖPNV, Rad (vernünftige Radwege!) und zu Fuß erschlossen werden. Dies verbessert die Innenstadtqualität, nicht nur, weil man nach dem Schoppen das Auto stehen lassen kann. Kraftwagen müssen möglich bleiben, sollten aber auf das Notwendige beschränkt werden (zum Beispiel für kranke und alte Menschen, Handel und Gewerbe).