„Den Sommer für Bewerbungen nutzen“


IHK für Rheinhessen gibt Überblick zur Ausbildungslage – Mehr Engagement der Betriebe, weniger Ausbildungsverträge – Knapp 2.000 Azubis bestehen Prüfungen 
28.07.2022 – Zum Start der Sommerferien und vor dem Ausbildungsbeginn zum 1. August und 1. September gibt die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen einen ersten Überblick zur Ausbildungssituation in der Region. So haben bis Ende Juli 1.937 von 2.163 Auszubildenden in Rheinhessen ihren Abschluss bei der IHK bestanden – beim Azubi-Festival auf dem ZDF-Gelände am Sonntag, 24. Juli, konnten sie feierlich ihre Abschlusszeugnisse entgegennehmen. Trotz der Ausnahmesituation in der Pandemie blieb die Zahl der Auszubildenden, die ihre Abschlussprüfung gemeistert haben, in den vergangenen drei Jahren konstant, ebenso wie die Zahl der Prüflinge insgesamt. „Die Durchfallquote ist niedrig geblieben, es gab nicht mehr Ausbildungsabbrüche oder Vertragsauflösungen als in anderen Jahren – wir hatten keine Corona-Jahrgänge in der Ausbildung“, stellt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz fest. „Das ist eine besondere Leistung und eine große gemeinsame Kraftanstrengung der Azubis und ihrer Familien, der Unternehmen und Schulen und unserer vielen ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer.“
Wer jetzt seinen Schulabschluss geschafft und noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche hat, sollte den Sommer für Bewerbungen nutzen, rät IHK-Geschäftsführerin Lisa Haus, verantwortlich für den Bereich Bildung: „Auf dem Ausbildungsmarkt ist noch alles in Bewegung, es sind auch kurzfristig noch Praktikumsplätze und Lehrstellen offen.“ Allerdings sollten die Jugendlichen rasch aktiv werden: „Sonst ist der Ausbildungsplatz im Traumberuf vielleicht schon vergeben.“ Einen Überblick zu Praktika, Lehrstellen und Ausbildungsunternehmen bieten die IHK-Online-Börsen unter www.ihk-lehrstellenbörse.de und www.derausbildungsatlas.de/rheinhessen. Die Liste der beliebtesten Ausbildungsberufe führen die Kaufleute für Büromanagement an, gefolgt von den Kaufleuten im Einzelhandel, Verkäuferinnen und Verkäufern sowie Industriekaufleuten.
Auch wenn Prüflinge, Schulen und Unternehmen die Pandemie gut gemeistert haben – insgesamt bleibt auch Rheinhessen nicht vom bundesweiten Trend verschont: Aufgrund der sinkenden Bewerberzahlen geht die Zahl der Ausbildungsverhältnisse kontinuierlich zurück. Im Jahr 2019 verzeichnete die IHK für Rheinhessen noch 5.208 Ausbildungsverträge, 2021 waren es 4.910. Besonders deutlich sank dabei die Zahl der Abiturientinnen und Abiturienten, die in eine Ausbildung starteten: Während in Rheinhessen im Jahr 2020 noch 870 Jugendliche mit Hochschulreife einen Ausbildungsvertrag in einem der mehr als 100 IHK-Berufe unterschrieben, waren es im vergangenen Jahr nur noch 770. „Für unsere Unternehmen wird es zunehmend zur Herausforderung, ihre Ausbildungsplätze und Stellen zu besetzen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz. „Gleichzeitig steigt das Engagement der Betriebe in der Berufsorientierung und der Ausbildung – Corona hat diesen Trend sogar eher noch verstärkt.“
So nutzten die Betriebe auch während der Pandemie sämtliche Alternativ-Angebote der IHK, um Jugendliche zu erreichen: von digitalen Speed-Datings über Webinar-Wochen bis hin zu digitalen Betriebsbesuchen beim Berufsorientierungsformat startup@school und der virtuellen Berufsinformationsmesse BIM. In diesem Jahr kombiniert die IHK ihre in der Coronakrise neu entwickelten Online-Formate wieder mit Präsenz-Angeboten: Für alle Jugendlichen, die auf der Suche nach dem Traumberuf sind, bietet die IHK von 26. bis 30. September kostenfreie Online-Workshops, die ab sofort gebucht werden können. Von 19. September bis 16. Oktober können sie Ausbildungsunternehmen telefonisch und digital kennen lernen – und ganz direkt vor Ort dann am 7. und 8. Oktober bei der BerufsInfoMesse (BIM) in der Mainzer Rheingoldhalle, wo auch eine Last-Minute-Lehrstellenbörse angeboten wird.
Weitere Informationen gibt es unter www.bim-rheinhessen.de.