„Starke Solidarität der Betriebe in Rheinhessen“ 

IHK-Blitzumfrage zur Ukraine: Wirtschaftliche Folgen treffen auch Unternehmen der Region – Mehrheit steht dennoch zu Sanktionen 
08.03.2022 – Das Stimmungsbild für Rheinland-Pfalz bestätigt sich auch bei der Wirtschaft in Rheinhessen: Die Mehrheit der Unternehmen hält die Sanktionen gegen Russland und Belarus trotz eigener wirtschaftlicher Betroffenheit für angemessen. Mit Blick auf den Russland-Ukraine-Konflikt hatten die vier Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz in einer Blitzumfrage ihre Mitgliedsunternehmen um eine Einschätzung gebeten. Demnach befürworten 89 Prozent der Unternehmen die Sanktionen, fünf Prozent tun dies nicht. Die regionale Auswertung für Rheinhessen zeigt ebenfalls starke Zustimmung für die Sanktionen – auch wenn ein großer Teil der betroffenen Betriebe angibt, dass der Krieg sehr starke Auswirkungen auf die eigene Geschäftstätigkeit hat. Die Hilfsbereitschaft vor Ort ist groß: So gibt mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen an, die Menschen in der Ukraine mit Spenden, Hilfsgütern oder auf andere Weise zu unterstützen.
„Das zeigt die starke Solidarität unserer Betriebe in Rheinhessen – gerade hier in unserer Region gibt es jahrzehntelang gewachsene, enge Wirtschaftsbeziehungen, sowohl zur Ukraine als auch nach Russland“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz. „Als IHK versuchen wir für unsere Unternehmen alle Informationen zur Lage vor Ort aufzubereiten und beraten sie, wie sie mit der Situation umgehen können. Wir sind darauf vorbereitet, dass uns die Krise und ihre vielfältigen Auswirkungen noch eine sehr lange Zeit beschäftigen werden.“ 
Von den befragten Unternehmen in Rheinhessen hatten 39 Prozent angegeben, Geschäftsbeziehungen nach Russland, Belarus oder in die Ukraine zu unterhalten. Dabei handelt es sich bei der großen Mehrheit, 59 Prozent, um Exportbeziehungen, bei 13 Prozent geht es ums Importgeschäft. 11 Prozent haben eigene Firmen oder Niederlassungen in einem dieser Länder. 
Die Folgen der Sanktionen sind vielfältig: Viele Lieferungen nach Russland oder in die Ukraine sind unmöglich geworden. Die Probleme im Zahlungsverkehr halten besonders große Unternehmen davon ab, jedes Produkt einer genauen Sanktionsprüfung zu unterziehen, stattdessen wird teilweise die gesamte Geschäftsbeziehung eingestellt. Dies wiederum schädigt spezialisierte Tochterunternehmen. Auch die Zulieferung von Spezialmaterialien aus diesen Ländern ist kaum realisierbar. 
„Bei einigen Unternehmen sind die Geschäfte nach Russland und in die Ukraine sogar komplett zum Erliegen gekommen, für viele sind die längerfristigen Folgen noch gar nicht abschätzbar – oft ist auch noch nicht klar, inwieweit Vorlieferanten betroffen sind“, stellt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz fest. „In jedem Fall spielen die steigenden Energie- und Rohstoffpreise eine starke Rolle.“ 
Informationen und Beratung zum Umgang mit den Sanktionen und Unterstützungsmöglichkeiten finden sich unter www.rheinhessen.ihk24.de. Die IHK für Rheinhessen hat dazu für Betriebe auch eine Hotline eingerichtet unter 06131 262-1700.
Die Umfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz zur Ukraine findet sich unter www.ihk-rlp.de.