IHK: „Unternehmen in schweren Zeiten entlasten“
IHK-Beiträge sinken um 20 Prozent – Corona-Beratung weiter stark gefragt – Mehr als 6.000 Azubis und Weiterbildungsabsolventen geprüft
Zum Jahreswechsel 2022 senkt die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen ihre Beiträge – das haben die Unternehmerinnen und Unternehmer der IHK-Vollversammlung beschlossen. „Uns ist es sehr wichtig, dass wir unsere Betriebe in diesen schweren Pandemiezeiten so weit wie möglich entlasten können“, betont IHK-Präsident Peter Hähner. Die weiterhin stabile Haushaltslage, sparsame Wirtschaftsführung und Sondereffekte machten es möglich, den Umlagesatz für das Wirtschaftsjahr 2022 auf 0,11 Prozent und die Grundbeiträge um rund 20 Prozent zu senken.
Gleichzeitig gehöre es nach wie vor zu den dringlichsten Aufgaben der IHK, den Unternehmen in der Region durch die Pandemie zur Seite zu stehen. „Im zweiten Jahr von Lockdowns und Coronaregeln sind wir als Lotse durch die Krise weiter stark gefragt“, stellt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz fest. Besonders häufig werde die IHK derzeit auf praktische Fragen zur 2-G-, 2-G+- und 3-G-Regel angesprochen, ebenso zu den weiteren aktuellen Bestimmungen, insbesondere in Gastronomie und Einzelhandel. Hier ist der Rat der IHK-Experten, sich auch zu den geltenden Fördermöglichkeiten im Rahmen der Überbrückungshilfe zu informieren.
Auch im IHK-Bereich International sei der Beratungsbedarf mit Blick auf unterbrochene Lieferketten, Rohstoffknappheit und neue Handelsbestimmungen weiter gestiegen. Bei den Zolldokumenten sei die Abwicklung inzwischen fast komplett auf digitalem Weg gefragt – so würden inzwischen weit mehr als 80 Prozent der Ursprungszeugnisse elektronisch ausgestellt. Besonders kleine und mittelständische Betriebe benötigen Unterstützung bei der digitalen Transformation und beim Aufbau neuer Geschäftsmodelle – dafür will die IHK den Gutenberg Digital Hub in Mainz und den im Sommer aus der Taufe gehobenen Digital Hub Worms weiter stärken und vernetzen.
Neben der Bewältigung der Krise mit all ihren Folgen für die Wirtschaftsregion setzt die IHK für 2022 die Themen Berufsbildung und Fachkräfte ganz oben auf ihre Agenda: „Unsere Betriebe sehen im Fachkräftemangel eines der größten Risiken für ihre Entwicklung“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz. „Deshalb werden wir unsere Angebote rund um die Ausbildung und die Kooperationen mit Unternehmen und Schulen nochmals verstärken.“
Eine Grundvoraussetzung dafür sei, dass die Absolventen auch weiterhin ihre Prüfungen ablegen und in den Beruf starten können. In diesem Zusammenhang dankte IHK-Präsident Hähner besonders den 1.245 Prüferinnen und Prüfern für ihren ehrenamtlichen Einsatz unter Pandemie-Bedingungen: „Es ist ihr Verdienst, dass auch in diesem Jahr all unsere Aus- und Weiterbildungsprüfungen stattfinden konnten – und so unsere Fachkräfte überhaupt die Möglichkeit hatten, ihren Abschluss zu machen.“ Alle 4.980 Auszubildenden und 1.072 Weiterbildungsabsolventen konnten so in diesem Jahr bei der IHK ihre Prüfungen ablegen.