„Die City muss sich neu erfinden“   


IHK für Rheinhessen und Landeshauptstadt Mainz setzen Impulse für die Innenstadt – IHK-Innenstadtforum online am 30. November 
Veränderte Einkaufsgewohnheiten, Fachmärkte, Onlinehandel und nicht zuletzt die Corona-Pandemie haben den innerstädtischen Einzelhandel und die Stadtplanung in den vergangenen Jahren vor immer neue Herausforderungen gestellt. Unter dem Titel „Comeback der City“ setzt die IHK für Rheinhessen mit ihrem Innenstadtforum am 30. November gemeinsam mit der Landeshauptstadt Mainz und dem Handelsverband neue Impulse. Auf dem virtuellen Podium diskutieren IHK-Präsident Peter Hähner, Oberbürgermeister Michael Ebling, Prof. Dr. Jörg Funder von der Hochschule Worms, Dr. Thomas Scherer vom Handelsverband Rheinland-Pfalz, Kim Gänz und Dirk Brunner von Lidl Immobilien sowie Tim Gemünden und Tina Badrot von der Boulevard Lu GmbH & Co. KG. Die Teilnahme ist kostenfrei, nach Anmeldung unter ihk-event.de/ihkinnenstadtforum
„Die City muss sich neu erfinden“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz. „Wir haben in Mainz eine stabile Ausgangslage – jetzt müssen wir die Dynamik verstärken.“ Die starke Basis zeige sich im jüngsten Innenstadtmonitoring der städtischen Wirtschaftsförderung, nach dem die Zahl von Geschäften und Gastronomiebetrieben gegen den allgemeinen Trend erstmals sogar wieder gestiegen ist. Jetzt gelte es, die Erreichbarkeit der Innenstadt mit allen Verkehrsträgern auszubauen. Zudem müsse die Zusammenarbeit von Einzelhandel, Immobilienbesitzern, Stadtplanung, Wirtschaftsförderung sowie City-Management gestärkt werden. Es sei entscheidend, schneller und unbürokratischer auf veränderte Anforderungen der Kunden einzugehen und den Handel dabei zu unterstützen, digitale Konzepte mit den Verkaufsräumen vor Ort zu verknüpfen. Wenn die Innenstadt der Zukunft zum Erlebnisort für alle werden soll, gelte es auch, Gründungen und Start-ups Raum für innovative Geschäftsideen zu bieten. „Das Konzept der Lulu ist ein hervorragendes Beispiel, wie kreative Ideen in die Tat umgesetzt werden und gleichzeitig die Gründungsszene stärker miteinander vernetzt wird“, stellt Jertz fest. 
Auch die Landeshauptstadt habe ein vitales Interesse daran, nicht nur als generell prosperierender Wirtschaftsstandort weiterhin Wirkung zu entfalten – sondern auch in Zukunft als attraktive Einkaufsstadt wahrgenommen zu werden, dessen Besuch sich lohne, so Oberbürgermeister Michael Ebling. „Corona hat Wunden geschlagen, gerade mit Lockdown und dem überbordenden Onlinehandel. Daher versuchen wir auf allen erdenklichen Ebenen, die Innenstadt wieder mit Leben zu erfüllen - und dabei auch neue, frische Wege zu gehen. Das Land hat uns durch eine Förderung im Rahmen der ,Innenstadt-Impulse‘ Rückenwind für sechs Projekte verschafft, mit denen wir ergänzende Erlebnisse in der Innenstadt kreieren werden. Ob illuminierte Bereiche, kulturelle Angebote im öffentlichen Raum, die Vermittlung der - glücklicherweise überschaubaren - Leerstände, bei denen wir junge Start-ups mitnehmen werden, um diesen bezahlbare Räumlichkeiten auf Zeit zu bieten. Nicht zuletzt wird auf lange Sicht ein neues Einkaufszentrum an der Ludwigsstraße große Strahlkraft entwickeln“, betont Ebling. „Das eine tun, das andere nicht lassen. Ich denke, was uns alle eint ist die Zielsetzung, wieder eine City zu schaffen, welche das Einkaufen wieder zum Erlebnis macht. Wir haben zuletzt sehr nachdrücklich erlebt, was es bedeutet, wenn Geschäfte, Hotels, die Gastronomie leiden - dann verlieren alle. Einer solchen Entwicklung treten wir mit vielen Projekten gemeinsam entgegen“, so der Oberbürgermeister. 
Wenn es um die Mainzer Innenstadt der Zukunft geht, spielt die Neugestaltung der Ludwigsstraße eine zentrale Rolle. „Mit dem neuen Einzelhandelsquartier LU entsteht ein neuer pulsierender Anziehungspunkt in der Mainzer City. Ein Erlebnisort, an dem Mainzer und Besucher aus Nah und Fern den Shoppingbummel mit Kultur und kulinarischem Genuss verbinden können“, so Tina Badrot und Tim Gemünden von der Boulevard Lu GmbH & Co. KG. 
Ebenso auf der Innenstadt-Agenda sollte die Versorgung mit Lebensmitteln stehen, so Kim Gänz, Leiterin des Lidl-Immobilienbüros Rhein-Main: „Ein zentraler Baustein für lebenswerte, lebendige und zukunftsfähige Städte ist die Nahversorgung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs zum besten Preis-Leistungsverhältnis.“ Dazu zählt sie flexible und nachhaltige Baukonzepte für unterschiedliche Standorte sowie Immobilien für die kombinierte Nutzung, die in dicht besiedelten Großstadtgebieten zum Beispiel Wohnen und Einkaufen in einem Gebäude verbinden. „Weil immer mehr Menschen ihre Einkäufe gerne zu Fuß oder mit dem Rad erledigen, spielt Standortnähe besonders in der City eine immer größere Rolle“, betont Gänz. Um die Einkaufsbedürfnisse der Menschen bestmöglich zu berücksichtigen, sei eine frühzeitige und enge Abstimmung zwischen Stadt und Nahversorger erforderlich. „Wir sehen uns dabei als kreativer Partner der Stadt und aller relevanter Akteure“, betont Gänz. 

IHK-Innenstadtforum – „Comeback der City“
Wie lebendig ist die Mainzer Innenstadt der Zukunft? Darum geht es beim IHK-Innenstadt-Forum am Dienstag, 30. November, 17 Uhr. Informiert und diskutiert wird online, nach Anmeldung unter 
ihk-event.de/ihkinnenstadtforum. Die Teilnahme ist kostenfrei. Nach der Begrüßung von IHK-Präsident Peter Hähner und Oberbürgermeister Michael Ebling folgt die Keynote „Wo steht Mainz, wo steht die Welt?“ von Prof. Dr. Jörg Funder, Professor für Unternehmensführung im Handel an der Hochschule Worms. „Lebensmittel neu gedacht“ – darum geht es im Impuls von Kim Gänz, Lidl Bereichsleitung Immobilienbüro Rhein-Main und Dirk Brunner, Lidl Leiter Immobilien Region Südwest. Über ihre Pläne zu „Einkaufen, Genuss und Kultur im LU“ informieren Tim Gemünden und Tina Badrot von der Boulevard Lu GmbH & Co. KG, und die Bedeutung des Einzelhandels für die City ist das Thema von Dr. Thomas Scherer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Rheinland-Pfalz. Moderiert wird das virtuelle Forum von Detlef Hans Franke, FuP Kommunikation.